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Opel Corsa F: Erste Sitzprobe mit Überraschung

Mit dem neuen Corsa schreibt Opel seine Erfolgsgeschichte im B-Segment konsequent fort und erfindet sich trotzdem ein Stück neu. Überraschend ist, wie geschmeidig dieser Spagat gelingt.

Überraschung: Opel legt bei der Corsa-Präsentation großen Wert auf den Stromer! | Foto: G. Soller
Überraschung: Opel legt bei der Corsa-Präsentation großen Wert auf den Stromer! | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Der Corsa ist für Opel ähnlich wichtig wie für VW der Golf. Er ist Topseller und niemand sagt, er fährt einen "Opel Corsa", denn der Name „Corsa“ steht für sich. Präsentiert wurde der Neue jetzt in der klimaneutralen Anlage von „Musterhaus-Küchen“, einem hochmodernen Gebäude mit Solarpaneelen, die täglich 1.200 Kilowattstunden Strom produzieren, genug, um 24 Corsa-e täglich voll zu laden.

Womit wir gleich beim Thema wären, denn der Corsa-e ist DIE Neuigkeit im Programm, brutto 29.900 Euro teuer, respektive ab 299 Euro monatlich (brutto) zu leasen. Er bietet bis zu 330 Kilometer Reichweite nach WLTP und kann binnen 30 Minuten bis zu 80 Prozent geladen werden, sofern man einen 100-kW-Schnelllader zur Verfügung hat. Von 0 auf 50 km/h schießt er bei Bedarf in 2,8 Sekunden, die 100-Km/h-Marke ist nach gut acht Sekunden durcheilt.

Soweit die Fakten zum Stromer. Ihm zur Seite stellt Opel drei Benziner (mit 75, 100 und 130 PS) sowie einen Diesel mit 105 PS, alles bekannte PSA-Ware, die nach WLTP zwischen 4,0 und 4,6 Liter Diesel respektive 5,3 bis 6,4 Liter Benzin brauchen, womit der Corsa in jedem Fall effizienter als der Vorgänger wurde. Denn er hat auch abgespeckt (bis zu 108 Kilogramm) und holt im B-Segment den Aerodynamik-Rekord, der bei cW 0,29 startet. Dabei half vor allem eine Absenkung der Fahrzeughöhe um 48 Millimeter, während Breite und Länge leicht zulegten.

Innen geht das Raumgefühl für einen 4,06-Meter-Auto in Ordnung, doch die hohe Raumeffizienz des VW-MQB-Baukastens erreicht man nicht ganz. Vorn und im (tiefen) Kofferraum gibt es viel Platz, im Fond etwas weniger – und weil die Akkus beim Corsa-e gut verräumt wurden, gilt das auch für den Stromer mit 50-kWh-Batterie. Innen findet man schnell eine korrekte Sitzposition, blickt auf den zum Fahrer geneigten Zentralscreen, trotzdem klimatisiert man den Corsa noch per Schaltern respektive Reglern und es gibt auch noch gut ablesbare Standardinstrumente. Hier kann/darf/muss und möchte man deutlich teutonischer bleiben als die französische Verwandtschaft in Form des Peugeot 208 oder DS 3 Crossback.

Insofern kann man Skeptikern Entwarnung geben: Opel bleibt unter PSA ganz Opel und hat jetzt endlich Zugriff auf modernste Technik, was die Opelaner durchaus genießen. Kritikpunkte? Nun ja, wie erwähnt, das Platzangebot im Fond könnte eine Idee üppiger sein und an den Materialien merkt man teils, wo der Rotstift angesetzt wurde. Trotzdem wird auch dieser Corsa seinen Weg gehen. Auch als Stromer, wo man noch keine Zahlen, aber „reges Interesse vor allem aus dem öffentlichen und Flottenbereich“ verzeichnet. Wie groß der Anteil des Stromers dann wirklich werden wird, wartet man lieber noch ab, denn aktuell folgt der großen Vorbestellungswelle bei den Stromern dann meist eine krasse Ernüchterung im Bestelleingang. Und das kann und will sich Opel beim Corsa nicht leisten. Dürfte auch nicht vorkommen, denn die Anlagen des neuen Corsa stimmen!

Was bedeutet das?

Gute Idee von PSA, Plattformen für Verbrenner und Stromer parallel zu entwickeln. Damit kann man die Nachfrage nach Bedarf shiften und hat für alle – im Falle des Corsa sind das wirklich sehr viele – das richtige Produkt im Portfolio.   

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