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On-Demand-Service: Friedrich fährt in Greifswald vor

Das neue Mobilitätsangebot des Verkehrsbetriebs Greifswald rundet seit 2. März den örtlichen ÖPNV ab und soll vor allem in Stadtrandlagen eine ernstzunehmende Alternative zum eigenen Auto werden. Manko: Mangel an rollstuhltauglichen E-Fahrzeugen.

Seit 2. März ist „Friedrich“ in der Hanse- und Universitätsstadt Greifswald unterwegs und verbindet alle Bushaltestellen und über 250 virtuelle Haltepunkte, die das Bushaltestellennetz ergänzen. Die drei eingesetzten MAN TGE sind mit Rampe ausgestattet und barrierefrei. Neben Rollstühlen können auch Rollatoren, Kinderwagen und Fahrräder transportiert werden. (Foto: Stadtwerke Greifswald/Cordula Feck)
Seit 2. März ist „Friedrich“ in der Hanse- und Universitätsstadt Greifswald unterwegs und verbindet alle Bushaltestellen und über 250 virtuelle Haltepunkte, die das Bushaltestellennetz ergänzen. Die drei eingesetzten MAN TGE sind mit Rampe ausgestattet und barrierefrei. Neben Rollstühlen können auch Rollatoren, Kinderwagen und Fahrräder transportiert werden. (Foto: Stadtwerke Greifswald/Cordula Feck)
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Johannes Reichel
von Martina Weyh

„Friedrich“ heißt der neue, zunächst auf zwei Jahre befristete On-Demand-Service des Verkehrsbetriebs Greifswald, der das ÖPNV-Angebot in der Hanse- und Universitätsstadt seit 2. März verstärkt. Der Name ehrt den weltweit bedeutenden Künstlersohn der Stadt, Caspar David Friedrich, – die sogenannten „Kutschen“, die zum Einsatz kommen – drei MAN TGE mit Dieselantrieb – sind mit dem abgewandelten Motiv „Greifswalder Marktplatz“ des berühmten Malers der Frühromantik geschmückt und allein damit ein Hingucker.

Die mit Rampe ausgestatteten MAN TGE bieten Platz für bis zu sechs Fahrgäste, die Mitnahme von Rollatoren, Rollstühlen oder Kinderwagen ist möglich. Darüber hinaus können bis zu zwei Fahrräder auf einem Fahrradträger transportiert werden.  E-Fahrzeuge, die sich sowohl für den Rollstuhltransport eignen als auch über eine Anhängerkupplung zur Fahrradmitnahme verfügen, waren nach den Informationen der verantwortlichen Stadtwerke Greifswald nicht am Markt verfügbar.

 „Als Betreiber ist es nun unsere vorrangige Aufgabe, den Verkehr effizient und zuverlässig auf die Straße zu bringen und „Friedrich“ langfristig als festen Bestandteil des lokalen Nahverkehrs zu etablieren. Mit einer Gruppe motivierter Fahrerinnen und Fahrer sind wir dafür bestens gewappnet“, so Henrik Umnus, Geschäftsführer der Verkehrsbetrieb Greifswald GmbH.

Die barrierefreien MAN-Shuttlebusse sollen vor allem die Stadtrandlagen besser anbinden und der individuellen Autonutzung ernsthaft Konkurrenz machen. Ohne festen Fahrplan oder fixe Fahrtroute fährt „Friedrich“ ca. 250 virtuelle Haltestellen im gesamten Stadtgebiet an. Tagsüber (Mo. bis Do. 5-21 Uhr, Sa. 6-21 Uhr, So./FT. 9-18:30 Uhr) sind die Shuttles in den Stadtteilen Friedrichshagen, Wieck/Ladebow, Stadtrandsiedlung, Groß Schönwalde und zeitlich befristet auch im Ostseeviertel Parkseite unterwegs, ab 21:00 Uhr (Mo. bis Do. 21-24 Uhr, Fr./Sa. 21-2 Uhr, So./FT. 18:30-24 Uhr) auch im gesamten Stadtgebiet.

Gebucht werden können die On-Demand-Shuttles via „Friedrich-App“ (im App Store oder Google Play Store zum Download) oder telefonisch. Dafür ist jeweils eine Registrierung notwendig und die Angabe der Zahlungsart. Zur Auswahl stehen Kreditkarte, Paypal oder SEPA-Lastschrift, eine Barzahlung ist nicht möglich. Anschließend kann dann die gewünschte Verbindung (Start und Ziel) ausgewählt werden. Die App zeigt dann den Weg zur nächsten Haltestelle und den Abfahrtzeitpunkt an. Da „Friedrich“ als Ergänzung des ÖPNV dient, spielt die App bei gleicher Fahrtroute die klassischen Linienbusse als Verkehrsmittel aus.

Drei Tarife gibt es zur Auswahl, „Basis“, „Citybus“ und „Komfort“ – bei „Basis“, der auch als Einzelfahrschein zur Anschlussnutzung des ÖPNV für max. 60 Minuten berechtigt, beträgt der Grundpreis 2,10 Euro. Der Tarif „Citybus“ gilt für alle Besitzer einer Zeitkarte des Verkehrsbetriebs Greifswald (Tageskarte, Wochenkarte, Monatskarte, Abo-Karte, Schülerfahrausweis, für das Azubiticket MV, das Anschlussticket der DB sowie für das künftige Deutschlandticket und „Komfort“ für alle Fahrten, für die ein ÖPNV-Angebot verfügbar ist.

Für alle drei Tarife wird bis 5 km Fahrstrecke ein Aufschlag von 2 Euro fällig. Bei einer Fahrstrecke über 5 km kommt ein Aufschlag für den Fahrer in Höhe von 3 Euro hinzu.  Die Mitnahme eines Fahrrads schlägt mit 2 Euro zu Buche. Bei einer Buchung für mehrere Personen erhalten die Mitfahrer eine 50 % Ermäßigung für die Tarife Basis und Citybus. Kinder bis 5 Jahre fahren kostenlos mit und 6 bis 14-Jährige fahren für die Hälfte. Unentgeltlich befördert werden schwerbehinderte Passagiere entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen.

Die „Friedriche“ können sowohl für den sofortigen Fahrtantritt oder bis zu sieben Tage im Voraus gebucht werden.

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