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Nutzfahrzeuge: "Hybrid-on-Demand"-Aero-Zug spart ein Viertel Sprit

Ein von der EU gefördertes Pilotprojekt mit "Hybrid on Demand"-Antrieb und optimiertem Aerotrailer von Schmitz Cargobull ergab ein hohes Einsparpotenzial für einen Gesamtsattelzug durch Koppelung von Antriebs- und Aerodynamikmaßnahmen.

Transformers: Eine Kombination aus Leicht-Hybrid und Aero-Trailer reduzierte die CO2-Emissionen massiv. | Schmitz Cargobull
Transformers: Eine Kombination aus Leicht-Hybrid und Aero-Trailer reduzierte die CO2-Emissionen massiv. | Schmitz Cargobull
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Johannes Reichel

Der Aufliegerhersteller Schmitz Cargobull AG hat sich an einem EU-weiten Pilotprojekt beteiligt, bei dem sich durch Umbau eines Standardsattelzugs bis zu 15 Prozent weniger CO2-Emissionen realisieren lassen sollen. Bei dem sogenannten Energie-Effizienz-Trailer Transformers könne im Gesamtprojekt mit sämtlichen Maßnahmen am Trailer sogar eine Verringerung des Verbrauchs um bis zu 25 Prozent erreicht werden, verspricht der Anbieter. „Die Beteiligung am Transformers-Projekt ist unser starker Beitrag zur nachhaltigen Reduzierung von CO2“, erklärte Schmitz-Vertriebsvorstand Boris Billich. Das Fahrzeug wurde im Dezember 2017 mit dem „Europäischen Transportpreis für Nachhaltigkeit“ der LOGISTRA-Schwesterzeitung Transport ausgezeichnet.

Gemeinsam mit 13 Partnern aus der Nutzfahrzeugindustrie unter technischer Federführung von Volvo Trucks und weiterer Beteiligung von DAF Trucks sowie Bosch und Fraunhofer wurde der energieeffiziente Trailer konzipiert. Das von der Europäischen Kommission geförderte Projekt wurde im August 2017 erfolgreich abgeschlossen. „Als Basis haben wir einen klassischen Curtainsider mit einem elektrischen Antriebsstrang inklusive Bremsenergierückgewinnung ausgerüstet“, erklärte Roland Klement, Vorstand Forschung und Entwicklung der Schmitz Cargobull AG. Die Elektromobilität „Hybrid on Demand“ werde durch die Integration von Batterie, Elektromotor, Getriebe und Kardanwelle auf die Antriebsachse übertragen. Die Batterie sei crashsicher zwischen den Langträgern eingebaut und verfüge über eine Kapazität von 22 kWh. „Die elektrische Systemleistung erreicht bis zu 80 kW und ein maximales Drehmoment von 200 Nm“, erläutert Klement weiter. Dabei betrage das zusätzliche Gewicht für den Hybrid-Antrieb etwa 1.140 kg.

An aerodynamische Maßnahmen wurde neben der aerodynamisch optimierten Stirnwand, der Seiten- und Heckverkleidung unter anderem ein vollständig höhenverstellbares Dach entwickelt. „Das Prototyp-Fahrzeug ist von Beginn an nicht als Sonderkonstruktion entwickelt worden, sondern auf Basis eines serienmäßigen Trailers mit adaptierten Serienteilen“, versichert Klement. Dieser könnte so den standardisierten Fertigungs­prozess durchlaufen und erfüllt alle Forderungen der Straßenzulassung.

Was bedeutet das?

Das Projekt zeigt auf, wie sich mit relativ geringem Aufwand enorm viel Sprit und damit CO2-Emissionen im Transport einsparen lassen. Ein "milder" Hybrid, kombiniert mit einem Aero-Trailer, so könnte es gehen. Nur gilt es jetzt, die vielen Modellprojekte, die es auf diesem Feld schon gab, endlich in die massenhafte Logistikpraxis zu bringen, sprich: zu industrialisieren. Wir sind gespannt, ob das klappt.

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