Northvolt bremst Pläne für Akkufabriken
Der schwedische Akkuhersteller Northvolt drückt bei seinen Fabrikplänen offenbar auf die Bremse: Nach einem Bericht des Spiegel auf Basis der schwedischen Zeitung Dagens Industrie sowie der Financial Times soll der Hochlauf der Produktion möglicherweise langsamer erfolgen als ursprünglich geplant. Das werde aktuell analysiert heißt es aus dem Unternehmen. Der Fokus liege dabei auf der Belieferung von Kunden aus dem ersten Gigafactory-Standort in Skelleftea, so ein Firmensprecher. Northvolt-CEO Peter Carlsson erklärte gegenüber der schwedischen Zeitung: "Wir waren mit unserem Expansionsplan etwas zu aggressiv, und das überprüfen wir jetzt". Zuletzt hatte es Verzögerungen um den ersten Standort in Schweden gegeben, wo mit 16 GWh die größte Fertigung von nachhaltig produzierten Lithium-Ionen-Akkus in Europa entstehen soll. Eigentlich wollte man schon 2023 soweit sein, nun steht 2026 im Raum. BMW hatte jüngst einen schon 2020 erteilten Auftrag über zwei Milliarden Euro zurückgezogen, weil das Unternehmen Jahre hinter dem Zeitplan liege und zu viel Ausschuss produziere. Zwischenzeitlich will man auf Zellen von Samsung SDI zurückgreifen. Für die "Neue Klasse" sollen dann aber bevorzugt Akkuzellen von Northvolt zum Einsatz kommen, wie Spiegel und Manager Magazin zuletzt berichteten.
Die aktuelle Absatzkrise bei E-Autos macht offenbar auch zu schaffen, während zugleich die Konkurrenz aus China steigt. Neben Northvolt stockt auch der Bau einer Batteriezellfabrik in Kaiserslautern durch das ACC-Joint-Venture von Stellantis, Mercedes und TotalEnergies. Bei VW in Zwickau erwägt man wegen mangelnder Nachfrage hunderte befristete Stellen zu streichen. Die Probleme bei Northvolt könnten sich auch auf die weiteren Gigafactory-Pläne für den Standort in Heide/Holstein sowie in Montreal und Göteborg auswirken. Der deutsche Firmensprecher erklärte, man stehe hinter der Expansion in Deutschland und Kanada, sie sei von entscheidender Bedeutung für eine starke Position im globalen Markt. Man müsse sich auf das Kerngeschäft konzentrieren, erklärte Carlsson noch zu etwaigen Spekulationen über einen Börsengang, die hinfällig sein dürften. Northvolt hatte gesamt 15 Milliarden Dollar an Eigen- und Fremdkapital gesammelt. In Heide sind 4,5 Milliarden Euro als Invest veranschlagt, von denen deutsche Subventionen 900 Mio Euro ausmachen.
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