Northvolt baut Batteriezellfabrik in Schleswig-Holstein
Das schwedische Unternehmen Northvolt hat angekündigt, in Heide in Schleswig-Holstein eine große Batteriezellfabrik mit einer Kapazität von 60 Gigawattstunden aufbauen zu wollen. Das Investitionsvolumen soll insgesamt mehrere Milliarden Euro betragen, mehr als 3.000 direkte neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck begrüßte die Entscheidung. Der Bau einer Batteriezellfabrik in Heide sei ein starkes Signal für den Standort Schleswig-Holstein. Er rechnet damit, dass neue zukunftsfähige Arbeitsplätze entstehen.
"Jede Investition in klimaschonende Technologien stärkt die Souveränität Deutschlands und Europas. Northvolts Produktion wird konkret dazu beitragen, die Lieferketten für Elektromobilität in Deutschland und Europa zu stärken. Deshalb wird auch die Bundesregierung das Projekt substantiell unterstützen", kündigte Habeck weiter an.
Es zeige sich an der Entscheidung auch, dass Erneuerbare Energien vor Ort inzwischen ein entscheidender Standortfaktor geworden seien. Wer viel Erneuerbare ausbaut, habe sehr gute Karten, glaubt Habeck. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt das Projekt im Rahmen des von Deutschland koordinierten 2. IPCEI zur Batteriezellfertigung (IPCEI: Important Project of Common European Interest). Einige formale Schritte stehen für die kommenden Wochen noch an. Dann solle das Unternehmen seinen Förderbescheid erhalten. Über welche Höhe, das will das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz dann auch bekanntgeben.
Nord-Schiene: Holstein-Hamburg als Schnittstelle nach Skandinavien
Mit einer potenziellen jährlichen Produktionskapazität von 60 GWh werde "Northvolt Drei" den europäischen Markt mit nachhaltig produzierten Lithium-Ionen-Batterien versorgen, die für etwa eine Million Elektrofahrzeuge ausreichen. Die neue Gigafactory erhöhe due Batterieproduktionskapazitäten, die in Entwicklung sind, auf über 170 GWh und soll ein weiterer Baustein sein, Akkus mit sauberer Energie und Kreislaufwirtschaft herzustellen. Die Fertigung soll 2025 starten, der Anbieter verspricht die Schaffung von bis zu 3.000 Arbeitsplätzen. Die Wahl von Heide, Schleswig-Holstein, sieht man dabei als Schlüssel: Die Region beherberge das sauberste Energienetz Deutschlands, das sich durch einen Überschuss an Strom aus On- und Offshore-Windkraft auszeichnet und durch saubere Energie, die über Netzkopplungen mit Dänemark und Norwegen bereitgestellt wird, begründet der Anbieter die Standortwahl.
"Es kommt darauf an, wie wir eine Batteriezelle herstellen. Wenn man bei der Herstellung Kohle verwendet, wird eine beträchtliche Menge an CO2 in die Batterie eingeleitet. Unsere Philosophie ist, dass neue energieintensive Industrien wie die Batterieherstellung in unmittelbarer geografischer Nähe zu dem Ort angesiedelt werden sollten, an dem die saubere Energie erzeugt wird", erklärt Peter Carlsson.
Zudem führt man die breitere Industrielandschaft rund um Hamburg an für die wachsende Präsenz von Northvolt in Europa. Die Region liege nicht nur zentral in der aufstrebenden europäischen Batterielieferkette, die Skandinavien und Kontinentaleuropa miteinander verbindet, sondern biete auch den nötigen Platz, um ein Batteriewerk von ausreichender Größe zu errichten. Das sei nötit, um die Skaleneffekte in der Produktion zu nutzen, die der Schlüssel zur Senkung der Batteriekosten seien, führt der Anbieter weiter an. Außerdem will man den Zugang zu deutschem Industrie- und Automobil-Know-how und das lokale Fertigungs-Know-how der Region Schleswig-Holstein und Heide erschließen. Die Nachhaltigkeit spiele bei der Planung und Entscheidungsfindung eine zentrale Rolle, meint Carlsson weiter. Daher soll, wird die Fabrik einen großen Teil ihres Rohstoffbedarfs aus recycelten Batteriemetallen beziehen. Man verweist auf die Selbstverpflichtung, bis 2030 50 Prozent seines Rohstoffbedarfs aus dem Recycling zu beziehen. Neben der Batterieproduktion wolle man auch eine Batterierecyclinganlage am Standort errichten, die eine effiziente Wiederverwendung von Nebenprodukten aus dem Produktionsprozess gewährleisten soll. Hier will man Altbatterien von Elektrofahrzeugen wiederverwerten, die auf den europäischen Märkten zurückgenommen werden.
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