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Nio EL7 – Premium-Power-SUV tritt gegen BMW, Audi und Co an

Nach der Luxuslimousine Nio ET7 kommt jetzt das XL-SUV mit Premiumanspruch auf den deutschen Markt. Der EL7 tritt mit viel Power gegen BMW, Audi und Mercedes an – und will sich mit dem Konzerneigenen Wechselakku-System in Deutschland etablieren.

Pressetermin in Hamburg. Der neue Nio EL7 macht sich gut vor der Stadtkulisse.| Foto: Nio
Pressetermin in Hamburg. Der neue Nio EL7 macht sich gut vor der Stadtkulisse.| Foto: Nio
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Mit seinen knapp fünf Metern Länge und fast zwei Metern Breite buhlt der Nio ET7 mit dem Audi Q8 E-Tron, dem BMW iX und den E und S SUV Modellen von Mercedes um solvente Elektro-SUV Liebhaber. Der wesentliche Unterschied zu den deutschen Premium-SUVs befindet sich unter dem Fahrzeug: Nio hat eine eigene Wechselakku-Technologie entwickelt. Während der chinesische Autokonzern auf dem Heimatmarkt bereits über 1.300 Wechselstationen errichtet hat, sin es in Deutschland bisher gerade einmal deren zwei: Eine befindet sich in Nordrhein-Westfahlen am Autobahnkreuz Hilden, die zweite in Zusmarshausen bei Augsburg. Eine dritte Wechselstation steht laut Ralph Kranz, General Manager bei Nio, in Berlin kurz vor der Fertigstellung. In Kooperation mit EnBW will der chinesische Autobauer bis Ende 2024 insgesamt 20 Akku-Wechselstationen deutschlandweit errichten.

„In Deutschland haben wir noch einiges zu liefern“, sagt Kranz. „Geplant sind Stationen in den Ballungszentren, allesamt in unmittelbarer Nähe zur Autobahn“

Potente Power-Plattform

ET7 Limousine und das SUV EL7 teilen sich die gleiche Plattform. Die Leistung der Elektromotoren an Vorderachse (180 kW) und Hinterachse (300 kW) addieren sich auf mächtige 480 kW (625 PS). Das ist mehr, als die deutschen Premium-Konkurrenten bieten können. Das Audi Topmodell Q8 e-Tron bietet maximal 370 kW, Mercedes beim EQE 350 kW und beim EQS 400 kW und BMW iX M60 maximal 455 kW. Beim Nio kann der Kunde momentan zwischen zwei Batteriegrößen wählen. Ein kleinerer 75 kWh Akku soll für eine Reichweite von bis zu 391 Kilometern nach WLTP sorgen, während der größere 100 kWh Akku bis zu 509 Kilometer Reichweite (WLTP) ermöglicht. Künftig soll bei Nio jedoch noch ein dritter 150 kWh-Akku hinzukommen, der den EL7 auf über tausend Kilometer Reichweite bringen soll. Ein Vorteil der Wechselbatterien sei laut Kranz, später problemlos auf möglicherweise technologisch modernere und leistungsstärkere Akkus wechseln zu können.

Second-Living-Room

Second Living Room – zweites Wohnzimmer – nennt sich das Konzept der Interieur-Designer bei Nio. Die Materialien sind hochwertig und in freundlichen Farben gehalten. Über die mittige 12,8-Zoll Touchscreen steuert man fast alle Funktionen, vor dem Lenkrad gibt es noch ein 10,2-Zoll-Digitalcockpit und über das Head-up-Display hat der Fahrer stets Geschwindigkeit und Navigationshinweise im Auge. Fahrer- und Beifahrersitz können in 14 Positionen gestellt werden. Der Beifahrer kann zusätzlich eine ausfahrbare Fußstütze nutzen und die Beine ausstrecken. Auch die Fond-Passagiere genießen viel Platz. Anders als bei der Limousine ET7 finden beim EL7 die Füße der Fondpassagiere Platz unter den Vordersitzen.

Hinter die auf Knopfdruck neigungsverstellbaren Rücksitzlehnen lassen sich laut Hersteller 570 Liter Gepäck verstauen. Unter dem Kofferraumboden befindet sich ein Fach mit noch einmal 88 Liter für z.B. das Ladekabel.

Nomi hilft – und nervt manchmal

Die kugelige Sprachassistentin auf dem Armaturenbrett kommuniziert gerne. Mit ihrer etwas kindlichen Stimme grüßt sie den/die Fahrer/in und dreht sich zu der jeweiligen Person, die mit ihr spricht. Sie kann nicht nur sprechen, sie blinzelt auch, reibt sich die Augen, wenn sie länger nicht mit „Hey Nomi“ angesprochen wurde und weißt schon bei kurzem Blick aus dem Seitenfenster den Fahrer darauf hin, doch bitte aufmerksam zu bleiben. Mehr als einmal wusste Nomi allerdings mit Befehlen nichts anzufangen. Bemerkenswert ist, dass sie zu der Auskunft, sie könne leider nicht helfen, anfügt „aber ich lerne stets dazu und hoffe, ihnen beim nächsten Mal helfen zu können.“ Ein netter Zug der KI, die sich hinter Nomi versteckt! Immerhin kann Nomi auch über ihr „Gesicht“ kommunizieren. 200 verschiedene

Unglaublich viel Power – und noch mittelmäßige Reichweite

Der Nio EL7 ist aufwändig Schallisoliert, das macht sich sogar bei einem sowieso schon fast lautlosen E-Antrieb bemerkbar. In 3,9 Sekunden beschleunigen die über 600 PS das SUV von Null auf Hundert. Dabei schieben die E-Motoren mit einem Drehmoment von 850 Nm an. Bei Tempo 200 wird abgeregelt. Die intelligente Luftfederung ist eher weich, stellt sich aber bei Bedarf geschickt auf (fast) jede Fahrsituation ein.

Die Reichweite des Nio EL7 liegt laut Hersteller bei 391 oder 509 Kilometer. Hier kommen die deutschen Konkurrenten noch etwas weiter. Der Audi Q8 E-Tron schafft 582 Kilometer, der BMW iX kommt bis zu 610 Kilometer weit und der Mercedes EQS SUV sogar 660 Kilometer. Künftig soll bei Nio jedoch ein 150 kWh-Akku hinzukommen, der den EL7 auf über tausend Kilometer Reichweite bringen soll. Die realistisch zu erwartende Reichweite des Nio EL7 mit dem 100-kWh-Akku liegt eher bei guten 400 Kilometern. Und während der kleine Lithium-Eisen 75 kWh Akku mit bis zu 140 kW läd, zieht der große 100 kW Lithium-Nickel-Mangan Akku nur mit 126 kW Energie.

Aber natürlich gibt es bei Nio noch die Wechseloption. Innerhalb von drei Minuten lässt sich der leere Energiespeicher an der Nio-Swap Station vollautomatisch gegen einen vollen Akku tauschen.

„Wir unterscheiden uns durch unsere Power Swap Stations“, betont Kranz.

Auto gekauft, Batterie gemietet

Die Preise für das chinesische Premium SUV beginnen bei 73.900 Euro, also in etwa in der Preisregion der deutschen Mitbewerber. Bei Nio kommt dann allerdings noch die Batterie on top. Die kann entweder für 12.000 Euro (75 kWh-Variante) oder 21.000 Euro (100 kWh) gekauft, oder für 169 Euro (75 kWh) oder 289 Euro (100 kWh) monatlich gemietet werden. Der Nachteil beim gekauften Akku: der Energiespeicher darf nicht am Nio-Wechselsystem teilnehmen. Die Wechselakkus werden in den Swap-Stations schonend geladen und sind nie dem „Schnelllade-Stress“ ausgesetzt. Nio garantiert, stets mindestens 90 Prozent Leistungsfähigkeit der Energiespeicher.

Die dritte Möglichkeit, einen Nio EL7 zu fahren, nennt Nio „Subscription"-Abo. Für 1000 und 1500 Euro inklusive Versicherung, Wartung und weiteren Serviceleistungen kann der EL7 gemietet werden.

Sicherheitsfeatures

Der Nio ist mit allen gängigen Sicherheitsfeatures ausgestattet. Ein Hochleistungsrechner mit die 33 leistungsstarken Sensoreinheiten, darunter ein hochauflösendes Lidar mit ultralanger Reichweite, elf hochauflösende 8-MP-Kameras, ein verbessertes Fahrerüberwachungssystem, 5-Millimeterwellen-Radare, zwölf Ultraschallsensoren, redundante hochpräzise Lokalisierungseinheiten und HOD überwacht die Umgebung des Fahrzeugs. Am Dach sitzt für die Kameras der Nio-typische „Buckel“. Die Software und die Freischaltung für das autonome Fahren fehlen aktuell noch, die Hardware ist laut Kranz aber bereits dafür vorbereitet.

Was bedeutet das?

Wer sich für den Nio entscheidet, bekommt immer das vollausgestattete Komplettpaket und muss sich nicht – wie bei den deutschen Premium SUVs - durch endlose Ausstattungslisten klicken. Sogar eine ausfahrbare Anhängerkupplung mit 2.000 Kilogramm Anhängelast ist inklusive. Lediglich 21-Zöller und vier Außenfarben (Weiß, Grau und Schwarz kosten nichts extra) sind gegen Aufpreis wählbar. Die Chinesen haben mit dem EL7 ein potentes Wohlfühl-Luxus-SUV auf die Räder gestellt, das BMW, Mercedes und Audi herausfordert.

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