Nio baut massiv Stellen ab und muss Kosten senken
Der seit Jahren defizitäre chinesische Elektroautobauer Nio hat den Abbau von zehn Prozent der Stellen angekündigt. Wegen des wachsenden Wettbewerbs sei es notwendig, die Effizienz steigern und die Kosten senken, teilte das Unternehmen laut einem Bericht von Reuters und dem Manager Magazin mit.
"Dies ist eine harte, aber notwendige Entscheidung angesichts des harten Wettbewerbs", erklärte das Unternehmen in einem Schreiben an die Beschäftigten in einer der Nachrichtenagentur vorliegenden E-Mail.
Den Stellenabbau will man noch im November abschließen. Zudem kürzt das ambitionierte chinesische Auto-Start-up die langfristigen Investitionen. Projekte, die nicht binnen drei Jahren zum Ergebnis beitrügen, würden aufgeschoben oder gestrichen, so die Ankündigung. Das Manager Magazin hatte erst vor kurzem über den Fehlstart des Autobauers in Europa berichtet. So fallen trotz guter Produkte und Bewertungen in der Fachpresse sowie Innovationen wie den Battery-Swap-Stationen die Verkaufszahlen bisher bescheiden aus, der Marktanteil von unter 0,1 Prozent ist selbst unter den generell noch um Anteile kämpfenden China-Marken einer der schwächsten Werte. Deutschland-Chef Ralph Kranz (51), der seit 19 Monaten für die Marke trommelt, wurde nun ebenfalls geschasst. Zudem legt man offenbar beim Vertrieb eine Kehrtwende hin und will nun zu den aufwändigen eigenen Nio Houses auch Händler integrieren.
In China selbst hatte sich zuletzt zudem die Nachfrage nach Elektroautos abgeschwächt, da die Verbraucher günstigere Plug-in-Hybride bevorzugen. Zugleich setzt der von Tesla angestoßene Preiskrieg den Autobauern in dem hart umkämpften Markt zu. Zuletzt betrieb die China-Marke sechs Filialen in Deutschland, Norwegen, Schweden, Dänemark und den Niederlanden. Weltweit gab es 137 der sogenannten "Nio Houses".
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