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NGVA: Chancen mit regionalem Bio-Methan - E-Mobilität zu langsam

Regional produziertes Methan böte als Bio-CNG bzw. Bio-LNG viel Potenzial, die Klimaschutzziele der EU zu schaffen. Der Hochlauf der E-Mobilität erfolge dafür zu langsam, urteilt der Gasfahrzeugverband.

Ein Lkw an der LNG-Tankstelle der BayWa in Regensburg. | Bild: Baywa
Ein Lkw an der LNG-Tankstelle der BayWa in Regensburg. | Bild: Baywa
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Johannes Reichel
von Tobias Schweikl

Der Gasfahrzeugverband NGVA Europe hat eine Roadmap veröffentlicht, die den Weg zu einem CO2-freien Verkehr bis 2050 weisen soll. Der Verband will erreichen, dass auch erneuerbare Kraftstoffen in der Gesetzgebung mit aufgenommen werden. Dabei gehe es auch um Lkw und neue Ziele für 2035 bis 2040.

„Unsere Roadmap blickt in die Zukunft und ist ein Angebot, den Kraftstoff- und Technologiemix stärker zu diversifizieren“, so Matthias Maedge, Generalsekretär NGVA Europe.

Eine alleinige Fokussierung auf „Zero Emission Vehicles“ mit Elektro und Wasserstoff reiche nach Verbandsmeinung nicht aus, um bis Mitte der 2030er oder sogar der 2040er Jahre ausreichend Fortschritte bei der Dekarbonisierung im Transport zu erreichen. Die Elektrifizierung werde hier nicht schnell genug voranschreiten. Wenn die EU ernsthaft CO2 reduzieren wolle, dann müssten auch grüne Kraftstoffe eingesetzt werden.

In der EU würden laut NGVA Europe pro Tag ungefähr 1.000 Lkw verkauft. Drei Viertel dieser Fahrzeuge seien kleinere oder mittelschwere Lkw für urbane Anwendungen. Die schweren Trucks machten nur ein Viertel des Absatzes aus, seien aber für drei Viertel der CO2-Emissionen verantwortlich. Für eben diesen Fernverkehr setzt der Verband deshalb unter der Marke Gmobility auf regional hergestelltes Biogas – Bio-CNG oder Bio-LNG – zur Verwendung in Lkw mit Gasmotoren.

Die benötigten Produktionskapazitäten seien verfügbar und würden weiter ausgebaut. Deutschland produziere laut NGVA Europe bereits heute zehn Mrd. Kubikmeter Biogas und sei damit der weltweit größte Biogas Produzent. Zusätzliche Kapazitäten würden in den Markt gelangen, wenn der Bedarf steigt.

Durch gesetzliche Rahmenbedingungen, die den Einsatz von Biomethan im CNG und LNG-Mix fördern, würden diese zusätzlichen Kapazitäten realisiert. Die Roadmap des Gasverbandes sieht Steigerungsmöglichkeiten der Mengen in Relation zum Bedarf in einer Größenordnung von 55 Prozent bis 2030, 75 Prozent bis 2040 und 100 Prozent bis 2050.

Angesichts der aktuellen Energiekrise in Europa, in der sowohl der Gas- als auch der Strompreis in die Höhe schossen, weist der Verband darauf hin, dass bei CNG schon jetzt fast ausschließlich auf Biomethan gesetzt werde. Das habe dazu geführt, dass der CNG-Preis in Deutschland stabil niedrig bleibe und bis zu 60 Prozent unter dem Dieselpreis liege. Das Gebot der Stunde sei eine Beschleunigung der Bio-LNG Produktion.

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