Next.e.GO Mobile: Produktion wieder gestartet
Mit riesigen Erwartungen war e.GO 2019 gestartet: Sogar der jetzige Kanzlerkandidat Armin Laschet war in Aachen, um den neuen Pkw aus NRW aus der Taufe zu heben. Nachdem der Staat aber die Förderungen auf E-Autos unter Beteiligung der Hersteller so stark anhob, dass der knapp kalkulierte e.GO nicht mehr rentabel war und neue Konkurrenten sich auf dem Markt breit machen, war es Zeit für einen Neustart. Der gelang, allerdings mit viel vorsichtigeren Stückzahlprognosen. Bis Ende 2021 rechnet man mit dezenten 500 Autos, für 2022 mit 2.500 Einheiten. Außerdem möchte man die Lademöglichkeiten ändern. 2023 könnten dann auf jährlich mehr als 10.000 e.GO Life Next gefertigt werden, außerdem will man die Varianten deutlich erhöhen.
Außerdem möchte man die Next.e.GO Mobile binnen eines Jahres in den USA oder Europa an die Börse bringen, um sich so frisches Kapital zu besorgen. Kolportiert werden rund 600 Millionen Euro, um eine weitere Fabrik in Europa zu bauen und in den mexikanischen Markt einzutreten, der als stückzahlenträchtig ausgespäht wurde. Bei der Fabrik in Europa spricht man gezielt von einer „Microfabrik“, ein Konzept, das auf den Fertigungsprofessor und –Spezialisten Günther Schuh zurückgeht, der im Zuge des Neustarts auch die operative Leitung „seines“ Unternehmens abgab.
Was bedeutet das?
Das Konzept des e.GO ist nach wie vor bestechend: Mit einfachsten Mitteln über viele regionale Vorfertiger einen preisgünstigen Kleinagen bauen. Doch die etablierte Autoindustrie mit ihren Prozessen und Riesenstückzahlen lässt sich hier nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen – und kann auch Gesetzesänderungen, die Kleinstwagen eher unrentabel machen, mal aussitzen. Allerdings auch nur zu einem gewissen Maß, wie man jetzt an der Einstellung des Skoda Citigo iV und Seat Mii electric feststellen muss. Die Nachfrage wäre da, aber die Marge ist dem VW-Konzern zu gering, als dass er die Produktion seiner elektrischen Einstiegsmodelle noch mal nach oben korrigiert hätte.
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