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Neue US-Regeln für E-Autos: CATL soll Ausbaupläne drosseln

Laut Medienberichten prüft der chinesische Batteriegigant CATL die Ausbaupläne in USA, weil die Regierung Steuererleichterungen nur für E-Autos gewähren will, deren Batterierohstoffe zu 50 und ab 2026 zu 80 Prozent aus Nordamerika oder verbündeten Ländern stammen. Auch deutsche Hersteller und Koreaner protestieren.

Auch auf der IAA in Hannover war CATL mit einem großen Stand präsent - und verkündete neben zahlreichen Partnerschaften die Zulieferung der Akkus für den Mercedes-Benz eActros Long Haul. | Foto: CATL
Auch auf der IAA in Hannover war CATL mit einem großen Stand präsent - und verkündete neben zahlreichen Partnerschaften die Zulieferung der Akkus für den Mercedes-Benz eActros Long Haul. | Foto: CATL
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Johannes Reichel

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters auf Basis von Insiderangaben hat der chinesische Marktführer für E-Auto-Batterien CATL den Ausbau seiner Standorte in den USA verlangsamt. Gemäß dem jüngst verabschiedeten Inflation Reduction Act erhalten künftig nur solche E-Autos Steuererleichterungen, bei denen die Akkurohstoffe bis 2024 aus Nordamerika oder von verbündeten Staaten stammen, ab 2026 sollen es sogar 80 Prozent sein. Damit wollen die US-Amerikaner die Abhängikeit vom zunehmend als aggressiver Rivale wahrgenommenen chinesischen Staat reduzieren. Das Gesetz wurde vom als erzkonservativ geltenden demokratischen Senator Joe Manchin mitverfasst, der auch das Ziel formuliert hatte: Man wolle die Abhängigkeit von China bei den Rohstoffen reduzieren und einheimische Investments ankurbeln. CATL würde damit als erster Hersteller seine Pläne aufgrund des Gesetzes auf den Prüfstand stellen. Ursprünglich wollte CATL sowohl in den USA wie auch in Mexico neue Fabriken bauen, die Abnehmer wie BMW oder Ford bedienen sollten. Die bayerische Marke bezieht auch bei europäischer Fertigung und in China Akkus von CATL. Der Hersteller hatte wie auch Volkswagen oder Hyundai bei US-Abgeordneten interveniert und sich für eine verlängerte Frist eingesetzt.

Global betrachtet bleibt CATL aber weiter auf dem Strompedal und liefert geschätzt Batteriezellen für jeden dritten E-Auto-Akku weltweit, bald sollen es 300 Gigawattstunden sein, die der Hersteller produziert. Der Gewinn hatte sich im dritten Quartal 2022 verdreifacht, auf 1,3 Milliarden Euro, der Umsatz um sagenhafte 232,5 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro zugelegt. Im August war der Bau einer Akkufabrik im ungarischen Debrezen avisiert worden, für die man 7,3 Milliarden Euro aufbringen will und die Mercedes-Benz und BMW versorgen soll.

Auf der IAA TRANSPORTATION in Hannover war CATL mit einem großen Stand präsent und hatte unter anderem die Zulieferung der Akkus für den Mercedes-Benz eActros Long Haul, eine Partnerschaft mit dem E-Trailer-Spezialisten Trailer Dynamics mit Bezug der CATL-LFP-Akkus bekanntgegeben sowie eine Absichtserklärung mit dem schweizer Leichtelektrofahrzeugspezialisten Kyburz unterzeichnet.

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