Nach Streit: Deutsche Autohersteller zahlen auch Hardwarenachrüstung
Es war ein zähes Ringen zwischen Regierung und Industrie: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und die deutschen Autobauer scheinen aber jetzt in den Verhandlungen zu Hardware-Nachrüstungen älterer Diesel einen Kompromiss gefunden zu haben: Die deutsche Autoindustrie habe sich jetzt „sehr stark bewegt“, freute sich Scheuer am 8.11.2018 nach einem weiteren Spitzentreffen mit den Topmanagern der Branche in Berlin. Konkret sollen die Hersteller laut Scheuer zugesagt haben, Besitzer älterer Diesel zusätzlich mit bis zu 3000 Euro pro Fahrzeug zu unterstützen.
Das gilt allerdings nur für die 15 Städte in Deutschland, in denen Schadstoff-Grenzwerte besonders stark überschritten werden. Die Maßnahme solle für die Kunden gelten, welche nicht die „Tauschprämien“ der Hersteller nutzen und auf sauberere Autos umsteigen wollen. Dafür wurden bereits hohe Preisnachlässe gewährt, was die Autoindustrie unterm Strich immer noch günstiger kommt als Umrüstaktionen zu ihren Lasten. Daimler und VW stellten letztendlich sogar mögliche Hardware-Nachrüstungen in Aussicht, die sie mit dann mit bis zu 3000 Euro pro Auto unterstützen würden.
Bis das ganze Paket allerdings komplett in die Praxis umgesetzt werden kann, dürfte es aber noch dauern, bis alle rechtlichen und technischen Voraussetzungen für geplante Hardware-Nachrüstungen vorliegen. Offen bleibt auch die Beteiligung der Importeure, die Hardware-Nachrüstungen in der Regel generell ausschließen und stattdessen ebenfalls Rabatte als „Tauschprämien“ einräumen.
Was bedeutet das?
Es ist ein zähes Ringen um eine verfahrene Situation. Die Autoindustrie hat sich selbst großen Schaden zugefügt und damit gleichzeitig den Druck in der Politik erhöht, in der Sache mit harten Bandagen für den Bürger zu kämpfen. Ob der ganze Streit und Aufwand die Luftqualität in Deutschland letztlich tatsächlich verbessern kann, steht dagegen noch in den Sternen.
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