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MyAutoData schafft Hoheit über die eigenen Fahrzeugdaten

Software des Münchener Start-ups lässt Autofahrer ihre Daten selbstbestimmt verwalten und damit Geld erwirtschaften.

Herr über die eigenen Daten: Eine Software will den Spieß umdrehen und den Nutzer über die Weitergabe seiner Daten entscheiden und damit Geld verdienen lassen. | Foto: MAUD
Herr über die eigenen Daten: Eine Software will den Spieß umdrehen und den Nutzer über die Weitergabe seiner Daten entscheiden und damit Geld verdienen lassen. | Foto: MAUD
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Das Start-up MyAutoData aus München hat eine Software entwickelt, mit der Fahrzeughalter ihre Daten autonom verwalten und vertreiben können. Der sogenannte MAUD Datentresor arbeitet mit einer Zugriffserlaubnis, die den teilnehmenden Unternehmen erteilt wird. Das soll es Nutzern ermöglichen, mit ihren Daten auch Geld zu verdienen oder auch durch vergünstigte Angebote, etwa von Versicherungen, zu sparen. Die Software funktioniert außerdem als Fahrtenbuch. Unternehmen können die freigeschalteten Informationen rechtssicher und DSGVO-konform abfragen. Auf dem integrierten Marktplatz erhalten die Nutzer auf Anfrage per Knopfdruck Angebote über Services und Produkte für ihr Fahrzeug. Die Mitgliedschaft ist für Fahrzeughalter und Unternehmen kostenlos.

Die Idee dazu stammt vom Datenspezialisten Manfred Heiss, der lange im Management bei der Softwarefirma Oracle tätig war, bei BMW die Digitalisierung betreute und als Autor für die Stiftung Datenschutz der Bundesregierung schrieb. Er wollte eigentlich nur für sich selbst einen privaten Datenspeicher aufbauen, schildert der Anbieter die Genese des Projekts. Daraus entwickelte sich dann das Projekt.

Nutzer gewinnt Hoheit über seine Daten zurück

Automobilhersteller und IT-Konzerne wie Amazon und Google würden viel Geld mit Daten verdienen, obwohl diese ihnen gar nicht gehören, argumentiert Heiss.

"Die Erkenntnis, dass eigentlich wir die rechtlichen Eigentümer unserer Daten sind, wird nicht nur durch die DSGVO bestätigt, sondern steigert auch das Bedürfnis nach Selbstbestimmung“, plädiert Heiss weiter. 

Er wolle das Feld nicht den Konzernen überlassen. Damit das MAUD-System funktioniert, können geprüfte Unternehmen auf der Plattform gegen Gebühr Analysen der freigeschalteten Daten durchführen. Die Daten sind dabei weitestgehend anonymisiert und können nicht aus der Plattform extrahiert werden. Der Nutzer entscheide selbst, welche Daten er freischalten will, und könne dies jederzeit rückgängig machen. Unternehmen wie z. B. Autohändler, Autoversicherer oder Werkstätten erhielten auf der Plattform direkt von den Eigentümern aktuelle, qualitativ erstklassige und rechtssichere Echtzeitdaten, und das herstellerübergreifend sowie fahrt- und fahrzeugbezogen, skizzert der Anbieter weiter. Ein Vorteil für die Fahrzeugbesitzer sei zudem, dass auf dem Marktplatz leicht Serviceangebote für das eigene Kfz oder Motorrad z. B. von Werkstätten abgefragt werden können, was ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis sicherstelle.

Marktplatzprinzip umgekehrt: C2B statt B2C

Unternehmen könnten ihre Angebote nur auf konkrete, reale Anfragen hin einstellen oder individualisierte Werbung senden, wenn der Fahrzeughalter dies wünscht, wirbt der Anbieter für das Konzept. Über den C2B-Marktplatz erhielten sie Leads durch direkte Angebotsanfragen der Fahrzeughalter, generierten neues Umsatz- und Kundenpotenzial und sparten bei Werbekosten und der Kundenakquisition.

Datenschutz an zentraler Stelle

Darüber hinaus schützt MAUD die Daten seiner Mitglieder bestmöglich vor Cyberangriffen, indem die Daten zerstückelt und auf unterschiedliche Datenbanken verteilt gespeichert werden. Diese wie auch die Server sind zusätzlich kryptisch verschlüsselt, Zugriffe auf Daten nur innerhalb des Systems durch den jeweiligen Anwender, nie von anderen Personen oder von außen möglich.

„Wir verkaufen oder vermarkten weder E-Mail-Adressen noch Daten an Dritte“, versichert Heiss weiter.

Während der dreijährigen Entwicklungsphase habe man das System immer wieder auf Sicherheit und Praxistauglichkeit getestet, so das Versprechen. Das geschlossene System mit Web-App wurde mit Open-Source-Tools entwickelt und ist mit allen modernen Browsern, Betriebssystemen und Endgeräten kompatibel. Zur einfachen Bereitstellung der Fahrdaten wurde zusätzlich die App MAUD Connect entwickelt. Diese übertrage Daten direkt in den persönlichen Datenspeicher des Fahrzeughalters. Die App funktioniert sowohl mit iOS- als auch mit Android-Geräten.

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