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München will 1.600 Carsharing-Plätze schaffen

Landeshauptstadt plant massiven Ausbau des Carsharings, speziell stationär soll das Angebot wachsen. Zudem will man 200 Mobilpunkte an ÖPNV-Spots schaffen. Ziel: Reduktion der Autozahl.

Mehr davon: Schon bisher gibt es in München sogenannte Mobilitätsstationen mit Carsharing und Radverleih. Das Konzept soll massiv ausgebaut werden. | Foto: J. Reichel
Mehr davon: Schon bisher gibt es in München sogenannte Mobilitätsstationen mit Carsharing und Radverleih. Das Konzept soll massiv ausgebaut werden. | Foto: J. Reichel
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Johannes Reichel

Die grün-rot-regierte bayerische Landeshauptstadt München hat einen massiven Ausbau des stationären Carsharing-Angebots angekündigt und will bis zu 1.600 öffentliche Parkplätze für geteilte Automobilität zur Verfügung stellen. Das geht aus einer Beschlussvorlage des neu geschaffenen Mobilitätsreferats an den Stadtrat hervor. Zudem sollen bis 2026 etwa 200 sogenannte Mobilpunkte geschaffen werden, an denen neben Fahrzeugen auch Fahrräder oder E-Scooter ausgeliehen werden können.

Das Vorhaben fügt sich in die Klimaschutzstrategie der Stadt, in deren Rahmen der Verkehr bis 2035 emissionsfrei werden soll. Von den 1.600 Parkplätzen schlägt die Verwaltung vor, einen größeren Teil für stationäre Carsharing-Provider wie Stattauto zu reservieren, einen Teil aber auch für verschiedene Anbieter zur gleichzeitigen Nutzung. Ziel der Stadtspitze ist es, die Zahl der privaten Autos zu reduzieren, wofür man aber Alternativen der Mobilität anbieten will.

Unter anderem sollen dafür auch die Preise für die Anwohnerparkausweise und das Parken in Lizenzgebieten sowie Handwerkerausweise generell erhöht werden. Die allgemeinen Parkgebühren kann die Kommune nicht selbstständig erhöhen, weil der CSU-regierte Freistaat dafür eine Obergrenze festgelegt hat, die bei maximal 1,30 je halbe Stunde liegt, in der Altstadt seit 20 Jahren bei 2,50 Euro pro Stunde. 

Carsharing könnte die Zahl der Autos stark reduzieren

Das Mobilitätsreferat zählt das Sharing zum sogenannten "erweiterten Umweltverbund", nach ÖPNV, Rad- und Fußverkehr. Daher sollen die Stationen in maximal fünf Minuten zu Fuß erreichbar sein. Die Mobilpunkte wiederum sollen in der Nähe von ÖPNV-Haltestellen liegen. Auch am Stadtrand soll dadurch das bisher dürftige Angebot an Sharingmobilität verbessert werden. Die konkreten Standorte will man nun in Kooperation mit den Bezirksausschüssen definieren.

Laut dem Münchner Mobilitätsreferent Georg Dunkel könne ein stationäres Carsharing-Auto zwischen zwölf und 16 private Wagen ersetzen, bei frei platzierten "Free-floating-Diensten mit Parken in definierten Quartieren betrage die Quote zwischen drei und fünf Autos. Der oberste Mobilitätsbeauftragte der Stadt prognostiziert, dass sich 8,3 Prozent oder 400.000 der bisher pro Tag mit Autos oder Motorrädern zurückgelegten Wege einsparen ließen.

Neben dem Carsharing will der Referent auch die On-Demand-Angebote und das Ride-Pooling wiederbelegen und ausbauen. Der Stadtrat sah das Vorhaben fraktionsübergreifen positiv und als Sicht der regierenden Grün-Rot-Koalition "großen Schritt Richtung Verkehrswende", will die Angebote aber gerne auf einer einzigen digitalen Plattform integriert sehen. Zuletzt war die Zahl der zugelassenen Autos in der Stadt allerdings mit dem bundesweiten Trend gestiegen, hier um weitere 24.000 Fahrzeuge auf etwa 875.000 Kfz.

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