Werbung
Werbung

München überholt Berlin bei der Nutzung von Elektrofahrzeugen

Die bayrische Metropole führt in Deutschland mit über 24.900 registrierten Stromern. Berlin und Hamburg folgen erst dahinter, mit Zahlen von rund 24.900 und 20.600 E-Fahrzeugen.

Öffentliche Ladesäule der Stadtwerke München. In der bayrischen Metropole gibt es etwa 1.100 öffentliche Ladepunkte, das ist mehr als in Hamburg oder Berlin. (Foto: SWM/Steffen Leiprecht)
Öffentliche Ladesäule der Stadtwerke München. In der bayrischen Metropole gibt es etwa 1.100 öffentliche Ladepunkte, das ist mehr als in Hamburg oder Berlin. (Foto: SWM/Steffen Leiprecht)
Werbung
Werbung
Claus Bünnagel

Trotz seines Rufs als Hauptstadt der technologischen Innovation und des Fortschritts hinkt Berlin nach einer Analyse von International Drivers Association bei der Akzeptanz von Elektrofahrzeugen hinterher. Stand Januar 2024 führt München in Deutschland mit über 24.900 registrierten Stromern. Berlin und Hamburg folgen dicht dahinter, mit Zahlen von etwa 24.930 und 20.600 E-Fahrzeugen.

Dominic Wyatt, Automobilexperte der International Drivers Association, bringt es so auf den Punkt: „Damit Elektrofahrzeuge populär werden, braucht es eine zugängliche Ladeinfrastruktur, staatliche Anreize und eine öffentliche Einstellung, die offen für die Einführung neuer Technologien ist. München fördert diese Faktoren.“

Weitere Gründe

Um weiter zu verdeutlichen, warum München so weit voraus ist, hier einige zusätzliche Punkte:

  • Proaktive Regierungspolitik und Anreize: Die lokale Regierung von München hat sich aktiv für die Förderung der Elektromobilität eingesetzt. Sie bietet eine Reihe von Anreizen, einschließlich Zuschüssen und Rabatten für den Kauf von Elektrofahrzeugen. Dies senkt die anfänglichen Kosten beim Kauf erheblich
  • Robustes Ladenetzwerk: In München gibt es viele Orte, an denen Elektroautos aufgeladen werden können. In der Stadt gibt es etwa 1.100 öffentliche Ladepunkte, das ist mehr als in Hamburg oder Berlin
  • Präsenz großer Automobilunternehmen: Die Automobilriesen in München spielen eine entscheidende Rolle. Ihr Engagement für den Übergang zur Elektromobilität führt zu einem besseren Markt für Elektrofahrzeuge – sie bieten eine breite Palette von Modellen zur Auswahl

Das Berliner Dilemma: Warum der Rückstand?

  • Verzögerte Infrastrukturentwicklung: Ein Großteil des städtischen Ladenetzwerks ist noch in der Entwicklung und soll bis 2030 in Betrieb sein, was potenzielle Käufer von Elektrofahrzeugen zögern lassen könnte. Die sogenannte „Reichweitenangst“ bleibt bestehen
  • Mangel an staatlichen Anreizen: Attraktive Anreize wie in München sind in Berlin nicht so aggressiv oder leicht verfügbar. Dies könnte potenzielle Käufer abschrecken, da die anfänglichen Kosten von Elektrofahrzeugen im Vergleich zu herkömmlichen Autos relativ gesehen höher sind
  • Öffentliche Einstellung: Die Bevölkerung der Hauptstadt könnte sich langsamer an die Elektromobilität anpassen, wahrscheinlich aufgrund einer Kombination aus wahrgenommener Unpraktikabilität, einem Mangel an ausreichendem Wissen über die Stromer oder einfach Widerstand gegen Veränderungen

Diese Prognosen bedeuten jedoch nicht das Ende für Berlins Hoffnungen auf eine elektrische Zukunft. 

„Die Realität ist, dass Elektrofahrzeuge die Zukunft des Straßenverkehrs sind“, betont Dominic Wyatt. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Berlin aufholt.“

Was bedeutet das?

Beschleunigung der Entwicklung von Infrastruktur für Elektrofahrzeuge, Bereitstellung attraktiver Anreize, Verbesserung des öffentlichen Wissens über die Vorteile von E-Fahrzeugen und Beschleunigung des Übergangs zu einer nachhaltigen Zukunft: Das Rennen ist also noch nicht vorbei – die Hauptstadt hat das Potenzial, den Abstand zu verringern, hinkt heute hinterher, könnte aber morgen in der elektrischen Revolution führend sein.

Werbung

Branchenguide

Werbung