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Mubea: E-Cargobike im Test bei Hermes in Wiesbaden

Über mehrere Wochen muss sich das brandeue E-Cargobike des Autozulieferers Mubea in den Stadtteilen Mitte, Westend und Nordost im Rahmen eines Pilottests bewähren.

Aktuell in Wiesbaden unterwegs: ein Cargobike der Firma Mubea im Auftrag von Hermes. (Foto: Hermes)
Aktuell in Wiesbaden unterwegs: ein Cargobike der Firma Mubea im Auftrag von Hermes. (Foto: Hermes)
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Redaktion (allg.)
von Johannes Reichel

In der hessischen Landeshauptstadt erprobt Hermes derzeit ein neu entwickeltes E-Lastenrad des Automobilzulieferers Mubea, das im vergangenen Jahr auf der IAA Mobility Premiere gefeiert hat. Gemeinsam mit der Stadt Wiesbaden wurde ein Pilottest vom 1. Juni bis zum 12. August ins Leben gerufen. Startpunkt ist ein Mikrodepot am Elsässer Platz. Von dort aus werden Wiesbadener in den Stadtteilen Mitte, Westend und Nordost beliefert. 

Ziel unseres Tests ist es hauptsächlich, erste eigene Erfahrungen bei der Nutzung eines Cargobikes in Kombination mit einem stadtnahen Mikrodepot zu sammeln. Ferner wollten wir praktisch erproben, unter welchen Rahmenbedingungen sich das Konzept auch in einer mittelgroßen deutschen Stadt wie Wiesbaden sinnvoll umsetzen lässt, die sich mit einer Millionenstadt wie etwa Berlin natürlich nicht vergleichen lässt. (Florian Boos, Manager Last Mile bei Hermes Germany)

Das Lastenrad von Mubea hat eine Ladekapazität von ungefähr 90 bis 120 Sendungen. Während zu Beginn des Tests noch mit weniger Päckchen und Paketen gestartet wird, steigert sich die Sendungsmenge sukzessive innerhalb des Testzeitraums bis Mitte August.

Zustellung ohne Mikrodepot nicht möglich

Eine innerstädtische Zustelltour per Lastenrad ist ohne ein citynahes Mikrodepot unmöglich, ist Hermes überzeugt. Ein Grund hierfür stelle die geringere Ladekapazität des Cargobikes dar. Durch ein zentral gelegenes Mikrodepot bestehe die Möglichkeit, Sendungen schnell und ohne weite Anfahrten nachzuladen, um so etwa eine zweite oder dritte Auslieferungstour zu starten. Da das Lastenrad – im Vergleich zum herkömmlichen Transporter – über eine deutlich geringere Reichweite verfüge, müssten die Touren auch deutlich kürzer sein. Eine hohe Stoppdichte sei an dieser Stelle sehr wichtig, um den Einsatz des Lastenrads auch wirtschaftlich zu gestalten. Dabei lägen die Vorteile für die Lastenradnutzung auf der Hand: Die Zusteller müssten sich keine Sorgen um Parkplätze in der Innenstadt machen, da das Cargobike direkt vor der Haustür abgestellt werden könne. Zudem sei es besonders in engen Innenstadtstraßen deutlich mobiler und könne etwaigen Verkehrsstaus beispielsweise über Fahrradwege ausweichen. Zudem könnten auch Personen ohne Führerschein das Lastenrad bewegen. Dies ermögliche die Ansprache einer völlig neuen Zielgruppe für den Zustellberuf.

Mehr Flächen notwendig

Die Fläche für das Mikrodepot auf dem Elsässer Platz – eine Hermes-eigene Wechselbrücke –wurde von der Stadt Wiesbaden zur Verfügung gestellt. Auch die Kooperation mit dem Lastenradhersteller Mubea verlaufe unkompliziert, so Hermes.

Oft lassen sich solche Vorhaben mit einem Mikrodepot entweder aufgrund mangelnder Flächen oder aufgrund mangelnder bezahlbarer Flächen in der Praxis nur schwer umsetzen. Beide Faktoren sorgen dafür, dass ein solches Konzept für viele Marktteilnehmer schnell uninteressant ist. Hier würden wir als Logistiker uns deutlich mehr Unterstützung auch von anderen Städten bzw. Kommunen wünschen, damit eine emissionsfreie und verkehrsverringernde Zustellung vor allem in urbanen Gebieten, flächendeckend und auch wirtschaftlich sinnvoll umsetzbar ist. Schließlich betrifft uns das Thema alle. (Boos)

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