Werbung
Werbung

Moskwitsch 3: Russlands JAC JS4

Der neue Moskwitsch 3 ist eine Kopie des chinesischen SUV JAC JS4 – und soll 2023 auch elektrisch kommen. JAC liefert die Modelle bereits nach Ägypten oder in die Schweiz.

Der JAC e-JS4 wird ab Anfang 2023 in die Schweiz geliefert. Russland montiert ihn jetzt in Moskau als "Moskwitsch 3". | Foto: JAC
Der JAC e-JS4 wird ab Anfang 2023 in die Schweiz geliefert. Russland montiert ihn jetzt in Moskau als "Moskwitsch 3". | Foto: JAC
Werbung
Werbung
Gregor Soller

Der letzte Moskwitsch kam 1986 neu auf den Markt, war aber da schon nicht mehr ganz taufrisch. Mit Facelifts und Zusatzvarianten schleppte sich die Marke noch bis 2001 durch, bevor 2006 Renault die Fertigungsstätte übernahm.

Nun kommt die 1946 gestartete Marke (man demontierte damals die Fließbänder des Opel Olympia) zurück. Der auf dem JAC JS4 basierende Moskwitsch 3 soll zuerst mit 147-PS-Benziner kommen, bis Ende 2023 soll die Elektrovariante folgen. Die gibt ab Anfang 2023 mit 65,7-kWh-Akku für bis zu 410 km Reichweite und mit 142 kW (193 PS) auch in der Schweiz - für 33.989 Franken oder 349 Euro netto.

Ambitioniert: Geplant sind bis zu 100.000 Einheiten jährlich

An der Wiedereröffnung des einstigen Moskwitsch-Werks nach dem Weggang des bisherigen Großaktionärs Renault nahmen am Mittwoch der Agentur zufolge unter anderem Vizeregierungschef Denis Manturow und Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin teil. Laut dem russischen Industrieministerium sollen durch die Moskwitsch-Produktion rund 40.000 Arbeitsplätze in Russland gesichert werden – allerdings sollen 2022 nur noch rund 300 Einheiten entstehen.

Ab 2023 dann jährlich 100.000 Einheiten (ein Teil davon auch elektrisch), was für 40.000 Mitarbeiter extrem unproduktiv wäre. Komponenten sollen wohl aus China geliefert werden, nachdem der russische Autosektor am stärksten von Sanktionen betroffen ist, die westliche Staaten wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängten. Vor allem Tec-Bauteile wie ABS, Sensoren und Airbags fehlen.

Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Von Januar bis Oktober soll der russische Pkw-Markt nach dem Weggang westlicher Hersteller im Jahresvergleich um 60 Prozent eingebrochen sein. Zu den Preisen des JAC JS4-Klons hat man noch keine Angaben gemacht – doch wie gesagt: In der Schweiz kann man den „Moskwitsch 3“ als JAC e-JS 4 schon heute bestellen.

Was bedeutet das?

Vor allem für Renault ist die „Übernahme“ und Rückverwandlung der einstigen Moskwitsch-Fabrik zur erneuten  Moskwitsch-Fabrik bitter. Der JAC JS4 (und künftig der e-JS4) scheint auch teileseitig die Basis für den neuen Moskwitsch zu bilden. Aber mit 100.000 Autos im Jahr 40.000 Mitarbeiter beschäftigen zu wollen, ist ambitioniert und man muss fragen, wie und mit welchen Geldgebern im Hintergrund Moskau sich so eine Autoproduktion leistet.

Werbung
Werbung