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Moia startet in Hamburg mit elektrischem Ridesharing durch

Ridesharing-Anbieter geht in Hamburg in die finale Testphase für den Ridesharing-Dienst mit 100 elektrischen Shuttles VW Crafter. Enge Verzahnung mit der Hamburger Hochbahn.

Anfang einer Dienstfahrt: Moia startet in Hamburg in die Praxisphase mit 100 elektrisch angetriebenen VW-Crafter-Shuttles. | Foto: Moia/VW
Anfang einer Dienstfahrt: Moia startet in Hamburg in die Praxisphase mit 100 elektrisch angetriebenen VW-Crafter-Shuttles. | Foto: Moia/VW
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Johannes Reichel

Mit der ersten Fahrt auf einer öffentlichen Straße haben Ridesharing-Tochter des Volkswagen Konzerns Moia, die Stadt Hamburg und die Hamburger Hochbahn die finale Testphase des Dienstes mit vollelektrischen Fahrzeugen gestartet. Dabei will der Anbieter technische Erprobungen durchführen und mehrere hundert Fahrer schulen. Im Anschluss plant man, etwa ab April 2019, in den der öffentlichen Betrieb überzugehen. Dann werde die Flotte von 100 auf 500 Fahrzeuge aufgestockt. Ursprünglich hatte man 1.000 Fahrzeuge beantragt, das war von der Stadt, wohl auch nach Protesten aus der Taxi-Branche vorerst nicht genehmigt worden. Dennoch will der Anbieter in einer späteren Ausbaustufe die Fahrzeugflotte auf bis zu 1.000 Fahrzeuge vergrößern und die Zahl der Mitarbeiter auf mehrere tausend erhöhen.

Moia: Ridesharing reduziert Individualverkehr

Nach Ansicht der VW-Tochter lasse sich durch Ridesharing der Individualverkehr reduzieren und die Straßen effizienter nutzen. Kunden in Hamburg könnten per App Fahrten buchen, deren Preise mit im Schnitt sechs bis sieben Euro über dem ÖPNV, aber deutlich unterhalb einer Taxi-Fahrt liegen sollen. Sie werden von einem Algorithmus je nach Tageszeit, Auslastung und und Wochentag flexibel berechnet und vor der Fahrt als verbindlicher Preis angezeigt. Durch das Sammelprinzip dauert eine Fahrt allerdings auch länger. In den Moia-Shuttles, die auf dem VW e-Crafter basieren und eine eigenständige Optik sowie luxuriöses Interieur erhielten, finden bis zu sechs Personen Platz. Die Premierenfahrt am Rathaus teilten sich Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, die Moia-Geschäftsführer Ole Harms und Robert Henrich sowie der Hochbahn-Vorstandsvorsitzende Henrik Falk. Letztere ist der größte Mobilitätsanbieter in Hamburg und plant, das Ridesharing-Angebot in die eigene Plattform "switchh" zu integrieren. Auch aus Sicht von Westhagemann bringt das Ridesharing-Prinzip Entlastung des Verkehrs:

„Ridesharing-Dienste schließen die Lücke zwischen Taxi und öffentlichem Nahverkehr – Einzelfahrten werden reduziert, der Stadtverkehr insgesamt entlastet", gibt sich der Senator überzeugt.

Man wolle 2021 als Gastgeber des ITS-Weltkongresses die Chance nutzen, die Digitalisierung und Effizienz auf den Straßen weiter voranzubringen, erklärte der Politiker zum Hintergrund des neuen Angebots. Moia-CEO Ole Harms sieht das Hamburger Projekt als "Leuchtturm", mit dem man das Angebot verfeinern wolle, um ihn dann auf weitere Städte auszurollen. Entscheidend ist für ihn die Kooperation mit den lokalen Verkehrsbetrieben und den Kommunen. Der COO der VW-Tochter Robert Henrich blickte zurück auf die zwei Jahre Entwicklung des Dienstes, in denen man ein "Kundenerlebnis ausgearbeitet, die Software entwickelt, aber auch die betrieblichen Voraussetzungen geschaffen" habe. Hierzu zählt er insbesondere auch die Suche nach Fahrern und der Aufbau von Betriebshöfen und Ladesäulen. Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn AG, unterstrich, es sei das gemeinsame Ziel, mit einer

"stärkeren Elektrifizierung und Digitalisierung die über Jahrhunderte gewachsene Verkehrsinfrastruktur Hamburgs effizienter zu nutzen, weiter zu entwickeln und den Menschen eine Alternative zum privaten Pkw zu bieten".

Dazu müsse der neue Ridesharing-Service sinnvoll mit den bestehenden Mobilitätsangeboten Hamburgs verzahnt werden, betonte der Chef des kommunalen ÖPNV-Unternehmens.

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