Mobileye stellt erstes Software-Tool für autonomes Fahren vor

Für künftige Prozessorengenerationen soll das Software-Entwicklungs-Tool mehr Leistungsfähigkeit in autonome Fahranwendungen bringen und den Herstellern weitgehend Freiraum für eigene Gestaltung lassen.

Mehr Leistung auf der Platte: Für autonome Fahranwendungen will der israelische Spezialist eine gut integrierbare Chip-Plattform geschaffen haben. | Foto: Mobileye
Mehr Leistung auf der Platte: Für autonome Fahranwendungen will der israelische Spezialist eine gut integrierbare Chip-Plattform geschaffen haben. | Foto: Mobileye
Johannes Reichel

Der israelische Automatisierungsspezialist Mobileye hat mit dem sogenannten EyeQ Kit sein erstes Software Development Kit (SDK) für das EyeQ System-on-Chip vorgestellt. Damit sollen Fahrerassistenz- und zukünftige autonome Technologien für Automobilhersteller weltweit möglich gemacht werden. Das Kit wurde entwickelt, um die laut Hersteller leistungsstarke und energieeffiziente Architektur der kommenden Prozessoren zu nutzen. Es gestattet Automobilherstellern, die bewährte Kerntechnologie der Intel-Tochter zu verwenden und gleichzeitig ihren eigenen differenzierten Code sowie ihre eigenen Tools für die Mensch-Maschine-Schnittstelle auf der EyeQ Plattform einzusetzen, so der Anbieter.

„Das EyeQ Kit erlaubt es unseren Kunden, das Beste aus beiden Welten zu nutzen: die bewährten und validierten Kerntechnologien von Mobileye zusammen mit ihrer eigenen Expertise bei der Bereitstellung einzigartiger Fahrerlebnisse und Schnittstellen. Da immer mehr Kernfunktionen von Fahrzeugen via Software definiert werden, wissen wir, dass unsere Kunden die Flexibilität und Kapazität benötigen, um ihre Marken durch Code zu differenzieren und zu definieren", wirbt Professor Amnon Shashua, Präsident und CEO von Mobileye.

Durch die EyeQ-Hardware und -Software sollen Automobilhersteller Zugang zu einer breiten Palette von Mobileye-Lösungen haben, darunter Computer Vision, REM Crowdsourced Mapping und RSS-basierte Fahrrichtlinien. Mit dem Kit soll sich die Leistung des System-on-Chip von Mobileye weiter nutzen lassen, um die Fahrerfunktionen mit einem für ihre Marke solitären Look and Feel zu ergänzen. Da die visuellen Anforderungen an die Interaktion und Kommunikation zwischen Fahrer und Fahrzeug immer komplexer würden, eröffne man einen neuen Weg, um kritische Informationsflüsse anzupassen, wirbt die Intel-Tochter. Das Kit werde dazu beitragen, Funktionen wie Umgebungsvisualisierung, automatische Spurhaltung und Verkehrszeichenerkennung durch fortschrittlichere Augmented-Reality-Displays zu unterstützen.

Das Kit verfügt über eine skalierbare und modulare Architektur, die eine hohe Leistung bei angemessener Energieeffizienz für den Einsatz von künstlicher Intelligenz am Rande des Fahrzeugs ermöglichen soll. Frühere Generationen des Chips seien in mehr als 100 Millionen Fahrzeugen eingesetzt worden, um Sicherheits- und Fahrerassistenzfunktionen in Hunderten von Modellen weltweit bereitzustellen. Das System soll helfen, die Entwicklungskosten zu senken, die Markteinführung zu beschleunigen und die Flexibilität der Hardware-Anbieter für den gesamten Entwicklungszyklus zu erhöhen - von der Konzeption bis zur Implementierung und Leistungsoptimierung, versprechen die Israelis.