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Mitsubishi und die AWA (Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe): Vernetzung und Kreislaufwirtschaft

Bei der Fahrpräsentation des Eclipse Cross Plug-in-Hybrid blickte Mitsubishi weit über den eigenen Tellerrand hinaus

AWA-Vorstand Maximilian Bleimaier am Trinkwasserspender in Herrsching: Frisches Trinkwasser spart nicht nur Geld, sondern auch massiv CO2! | Foto: Mitsubishi
AWA-Vorstand Maximilian Bleimaier am Trinkwasserspender in Herrsching: Frisches Trinkwasser spart nicht nur Geld, sondern auch massiv CO2! | Foto: Mitsubishi
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Gregor Soller

Was haben Wasserleitungen mit Plug-in-Hybriden zu tun? Und was das Abwasser von Helene Fischer mit dem von Thomas Müller? Auf den ersten Blick nichts, auf den zweiten sehr viel! In beiden Fällen handelt es sich um vernetzte, komplexe Systeme in einen Gesamtverbund integriert sind und diverse Abhängigkeiten haben und optimalerweise Kreislaufwirtschaften optimieren können oder müssen, um zukunftsfähig zu bleiben. Dazu kommt hier die lokale Versorgung vor Ort. In dem Fall sprechen wir auch von den AWA (Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe), welche auch die Orte Pähl (wo Thomas Müller wohnt) und Inning am Ammersee (wo Helene Fischer wohnen wird) mit Frisch- und Abwasser versorgt.

Ein Ansatz, der sich auch bei Mitsubishi Motors findet: Den durch die Elektromobilität stark wachsenden Energiebedarf wird man nach Ansicht der Japaner in Zukunft nur begrenzt über das öffentliche Stromnetz decken können. Solaranlagen, die auf dem heimischen Dach ausreichend Strom produzieren, um nicht nur das eigene Haus, sondern auch das Elektrofahrzeug mit Energie zu versorgen, können hier unterstützen. Auf diese setzt auch die AWA, um ihren Strombedarf für diverse Pumpstationen zu decken. Außerdem lassen sich mit dem Klärschlamm aus der Kläranlage Blockheizkraftwerke betreiben.

Smart Grids vernetzen verschiedene Teilnehmer und werden immer wichtiger

Nicht nur Mitsubishi Motors denkt das Thema aber bereits weiter: Den künftig könnten intelligente Stromnetze – sogenannte „Smart Grids“ – die Akkus von elektrifizierten Fahrzeugen als Pufferspeicher nutzen, wenn die Autos stehen, was sie in der Regel zu über 90 Prozent der Zeit tun. So ließen sich problemlos Peaks in der Stromnachfrage ausgleichen, und Stabilität in der Stromversorgung garantieren. Das Ganze ist vor allem in Japan schon seit längerem in der Erprobung: mit Hilfe von bidirektionalen Wallboxen wird es in Zukunft möglich sein, seinen Mitsubishi Plug-in Hybrid mit dem eigenen Haus zu verbinden, und mittels intelligenter Software eine optimale Energiebilanz zu ermöglichen. In Japan wird dieses System bereits seit einiger Zeit durch die Mitsubishi-Händler angeboten. Aber auch für Europa schließt man das Thema perspektivisch nicht aus.

Hier können wir jetzt die Brücke zur AWA schlagen, deren Zentrale in Herrsching am Ammersee wir vor Ort besucht haben. Die Hauptaufgabe der AWA-Ammersee ist zwar ein ressourcenschonender und nachhaltiger Gewässerschutz, aber angesichts des Klimawandels schaut das Kommunalunternehmen auch über den Tellerrand. Außerdem gilt auch hier, dass alle Leitungen immer funktionieren müssen. AWA-Vorstand Maximilian Bleimaier erklärt dazu:

„Unsere Verantwortung für sauberes Trinkwasser aus unbelasteter Natur reicht weit über den reinen Gewässerschutz hinaus."

Entsprechend ergänzt er:

„Mit unseren Umweltprojekten und dem Projekt `AWA energieautark´ wollen wir dieser Verantwortung nachkommen.“

Photovoltaik und Biogas erzeugen Strom

Schon jetzt hat die AWA in ihrem Gebiet elf Photovoltaikanlagen (540 kWp) erstellt, zudem werden drei Blockheizkraftwerke auf der Kläranlage mit eigen erzeugtem Biogas betrieben. Damit werden die erneuerbaren Energien konsequent weiter ausgebaut und die lokalen CO2-Emissionen reduziert. Und natürlich stellt auch die AWA ihren Fuhrpark peu a peu auf Elektromobilität um. An der Zentrale sind bereits Wallboxen in so großem Abstand montiert, dass dort auch größere Einsatzfahrzeuge geladen werden können.

Vorteil Verband: Keine finanziellen Gewinnabsichten, sondern Versorgungssicherheit der Bürgerinnen und Bürger

Dabei bezog die AWA das neue Betriebsgelände in Herrsching erst vor einigen Jahren. Der bereits 1963 zunächst als Zweckverband zur Abwasserbeseitigung gegründete und 2006 als AWA in die heutige Rechtsform eines Gemeinsamen Kommunalunternehmens (gKU) gewandelte Betrieb bekennt sich in klar zu seiner ökologischen, ökonomischen und sozialen Verantwortung. Unter der ökonomischen Verantwortung wird dabei ein umsichtiges wirtschaftlichen Handeln verstanden, das aber im Gegensatz zu privaten Betrieben ohne finanzielle Gewinnabsicht definiert ist. Gleichberechtigt daneben steht auch die soziale Verantwortung, worunter vor allem die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region zu sehen ist. Immerhin arbeiten in der Geschäftsstelle in Herrsching rund 50 Mitarbeiter, dazu kommen weitere 7 Mitarbeiter an der Kläranlage Ammersee, die gemeinsam mit den Ammerseewerken betrieben wird.

Nach der Privatisierung kam das große Zurückrudern

Denn man trägt ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung: Nachdem in den vergangenen Jahrzehnten viele Kommunen ihre Abfall-, Abwasser- und sonstige Ver- und Entsorgungsleistungen privatisiert haben, dreht sich das Rad in einigen Bereichen inzwischen zurück. Bei der AWA ist das gar nicht notwendig, hatte sich das Kommunalunternehmen doch schon bei der Gründung zum Ziel gesetzt, die Trink- und Abwasserentsorgung dauerhaft in kommunaler Hand und damit letztlich in Bürgerhand zu lassen. Neben diesem Ziel hat sich die AWA auch ein Leitbild gegeben, welches in seiner Konsequenz in Deutschland sicher alles andere als alltäglich ist.

Aber auch die Ökologie samt Kreislaufwirtschaft wird da immer wichtiger, wie Bleimaier erläutert:

„Darunter verstehen wir vor allem einen nachhaltigen Gewässerschutz im Einklang mit der Natur.“

Leitungswasser reduziert auch den CO2-Fußabdruck enorm!

Die mehr als 37.000 an das Trinkwassernetz angeschlossenen Bürger*Innen können sich daher darauf verlassen, dass sie nicht nur qualitativ hochwertiges, sondern auch im besten Sinn nachhaltig gewonnenes Trinkwasser erhalten. Das quellfrische Wasser ist dabei so rein, dass es nach der Gewinnung ohne Aufbereitung zu den Bürgern geleitet werden kann. Und es ist damit auch bestens für eine gesunde Ernährung geeignet. Bleimaier rät dazu, es gekauftem Wasser vorzuziehen, zumal die AWA nicht mal 1,6 Euro für 1.000 Liter berechnet. Und der CO2-Fußabdruck sinkt massiv, da das Wasser nicht verpackt und durch die Gegend gefahren werden muss.

Dafür betreibt die AWA in sechs Wasserwerken sieben Brunnen, zwei Quellen, fünf Hochbehälter und vier Druckerhöhungsanlagen und bedient die Bürger über ein Leitungsnetz von 556 Kilometern Länge. Durch ständige Kontrollen und Instandsetzungsmaßnahmen wird sichergestellt, dass die Wasserqualität im Versorgungsgebiet dauerhaft auf hohem Niveau bleibt. Die Überwachung erfolgt durch externe Probenahmen und Analytik. Dabei setzt die AWA bei der Abwasserverrohrung auf hochwertiges Steingut, das korrekt verbaut über mehrere Jahrzehnte halte.

Als unbefriedigend an seinem Job empfindet Bleimaier allein, dass die Leistungen der Leitungen der AWA nur dann auffallen, wenn sie eben einmal ausfielen, was immer mal passieren könnte – zumal manche Leitungen tatsächlich schon an die einhundert Jahre alt seien. „Denn Wasser ist halt einfach immer da und Abwasser fließt halt einfach immer ab“, kennt Bleimaier den Alltag,  - „aber wehe, das klappt einmal nicht!“ Ähnlich ist es bei den Elektroautos und Plug-in-Hybriden: Wer stand nicht schon an der ein oder anderen Säule und hat sich gewundert, dass der Ladevorgang nicht startete?

Was bedeutet das?

Vernetzung und Kreislaufwirtschaft werden immer wichtiger und virulenter. Wobei weniger die Installation derselben, als vielmehr das reibungslose Funktionieren gegeben sein muss, egal, ob es sich um Wasser oder Strom handelt. Zumal eines das andere in sinnvollen Kreisläufen braucht und bedingt.

 

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