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Mitsubishi entfacht Modellmonsun

Als „Challenge 2025“ hat Mitsubishi seine Zukunft bezeichnet. Und ja, sie ist eine Herausforderung: Der Nissan-Renault-Allianzpartner muss sich richtig neu erfinden und stellte jetzt vor, wie er das tun möchte.

Insgesamt 16 neue Modelle plant Mitsubishi bis 2025, darunter auch einen neuen L200. | Foto: Mitsubishi Motors
Insgesamt 16 neue Modelle plant Mitsubishi bis 2025, darunter auch einen neuen L200. | Foto: Mitsubishi Motors
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Gregor Soller

Mitsubishi will und muss wieder wachsen. Dafür hat man nach den Charts, die die Japaner jetzt als „Challenge 2025“ veröffentlicht haben, allerdings vor allem Schwellenmärkte und Südostasien im Blick, wo man sich das größte Potenzial verspricht, denn: Japan, die USA und Kanada sind saturiert und werden von Nissan gut bedient, während Europa und das übrige Amerika bis nach feuerland eher Renault-Land ist. Weshalb man hier den Captur schnell zum ASX umstrickte und der Clio der nächste Colt wird. Immerhin kommt 2024 nun doch der neue Outlander als Plug-in, der in Japan aber seit Ende 2021 verkauft wird.

Und auch die L200-Fans dürfen aufatmen: Nachdem der Pick-up-Markt in Europa auf Ford (samt VW Amarok), Isuzu, Ssangyond und Toyota zusammengeschrumpft ist, sieht die Allianz wieder einen Platz für einen neuen L200. Wie gehabt mit Leiterrahmen und Verbrennungsmotor – starten soll der eventuell noch Ende 2023 oder Anfang 2024. Auch ein elektrischer Pick-up wurde angekündigt, doch hier liegt noch eine dichte Plane über dem Modell. Ob es vom L 200 abgeleitet wird oder ein eigenes Modell auf einer Konzernplattform wird, ließ man noch offen. Wäre Mitsubishi damit 2024 am Start, wäre man mal early adopter statt Hinterherfahrer.

In Summe will Mitsubishi in den kommenden fünf Jahren insgesamt 16 neue Modelle bringen – die meisten davon allerdings für die aufstrebenden Märkte, darunter auch Kei-Cars für Japan. Sodass vom großen Modellmonsun in Europa nur ein paar Tropfen ankommen dürften. Denn als künftigen Wachstumstreiber sieht Mitsubishi in erster Linie in Südostasien und Ozeanien. Und die eher preiswerten Modelle für dort könnten auch in Lateinamerika, Afrika und im Mittleren Osten verkauft werden, bei Bedarf auch als Renault oder Nissan.

Besonders schade: Das im Oktober 2022 auf der Vietnam Motor Show vorgestellte XFC Concept dürfte zu nah am ASX liegen und wird eher nicht nach Europa kommen. Auch der neue Xpander - ein Van-SUV-Crossover zielt auf die aufstrebenden Märkte und wird in nächster Generation immerhin hybridisiert. 2024 folgt ein weiterer kleiner SUV mit zwei Sitzreihen und Hybridantrieb, auch er zielt eher auf aufstrebende Märkte. Interessant übrigens: Indien und Russland, prinzipiell auch passend für diese Art von Fahrzeugen, sind bei den Zukunftsplänen GAR nicht berücksichtigt.

Immerhin: Ab 2025 soll ein rein elektrisches E-SUV auf Renault-Basis und ein elektrischer Kompakter mit Nissan-Genen kommen. 2025 kommt soll dann auch wieder ein kerniger Offroader mit Leiterrahmen kommen – den man bisher als „Pajero Sport“ direkt vom L200 ableitete-. Als SUV mit drei Sitzreihen.

Und natürlich gibt es auch systemische Pläne für eine smarte Ladeinfrastruktur, Ideen für ein integriertes Flottenmanagement und Infrastruktur-Kooperationen – doch all das eher für den Heimatmarkt Japan.

Was bedeutet das?

Allianzen schmieden, weniger CO2 verursachen, auf Kundenwünsche eingehen: Der große Modellmonsun und der Regen der Erneuerung tröpfelt bei Mitsubishi vorsichtig wie immer. Heißt – man plant weiter erschwingliche und zuverlässige Produkte für jedermann und jederfrau, doch die die ganz große Emotion oder Revolution ist aus den umfangreichen Charts nicht herauszulesen. Weshalb es in Europa weiter die extrem treuen und bemühten Händler sein dürften, die die Diamanten polieren werden. Sie sind das stärkste Asset der Marke. 

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