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Miles übernimmt WeShare von VW und forciert E-Carsharing

Unabhängiger Carsharer expandiert weiter und übernimmt von Volkswagen die WeShare-Flotte aus elektrischen ID.3 und ID.4 in Hamburg und Berlin. Die Fahrzeuge beschleunigen die Elektrifizierung und sollen bald gelistet sein. 

In die Verlängerung: Miles expandiert weiter und übernimmt das defizitäre WeShare-Geschäft von Volkswagen, nebst 2.000 ID.3 und ID.4. / Foto: Miles
In die Verlängerung: Miles expandiert weiter und übernimmt das defizitäre WeShare-Geschäft von Volkswagen, nebst 2.000 ID.3 und ID.4. / Foto: Miles
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Johannes Reichel

Der Volkswagen-Konzern verkauft seine Carsharing-Tochter WeShare an den unabhängigen Carsharing-Service Miles und übergibt damit 2.000 Fahrzeuge vom Typ ID.3 und ID.4 an den zuletzt mit Gent und Brüssel erstmals ins Ausland expandierenden Dienst. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Fahrzeuge sollen an den bisherigen WeShare-Standorten Hamburg und Berlin sowie in München zu fahren sein. Schon bisher stellt der VW-Konzern etwa 70 Prozent der etwa 9.000 Pkw und Transporter umfassenden Flotte bei Miles. Ab dem nächsten Jahr will VW bis zu 10.000 E-Fahrzeuge der Marken VW, Seat/Cupra sowie Audi an den Carsharer liefern.

„Die Elektrifizierung der Flotte ist ein Eckpfeiler der MILES Strategie auf dem Weg zu einem nachhaltigen urbanen Verkehr. Mit der Übernahme von WeShare und der Integration gehen wir einen bedeutsamen Schritt in die richtige Richtung", erklärte Miles-CEO Oliver Mackprang. 

Man sei seit 2021 profitabel und konzentriere sich weiterhin auf den deutschen Markt. Im Ausland werde man nur vorsichtig expandieren, so der CEO weiter.

„Volkswagen muss damit die Expansionskosten für Weshare nicht mehr selbst tragen und verlagert diese Aufgabe auf Miles Mobility“, hieß es aus Wolfsburg.

Offiziell verkaufte der Konzern den Deal als "Partnerschaft", de facto stellt er aber einen Rückzug aus dem bis vor kurzem noch stark propagierten Geschäft mit Teilautos dar. Doch nach wie vor verdient der Konzern, der WeShare vor drei Jahren gegründet hatte, damit kein Geld. Ursprüngliche Expansionspläne in europäische Hauptstädte wurden schnell gestrichen, übrig blieben Berlin und Hamburg. Nach BMW und Daimler ist Volkswagen der nächste große Autohersteller, der sich von seinem Carsharing-Geschäft trennt. Diese hatten ihr Joint-Venture jüngst an Stellantis verkauft.  

„Neue Mobilitätsdienstleistungen wie Auto-Abos und Carsharing erfreuen sich großer Nachfrage. Ein Trend, an dem wir noch stärker partizipieren wollen. Mit einem starken Partner als Betreiber der Flotte und mit Fahrzeugen verschiedener Marken des Volkswagen Konzerns wird Carsharing in der Breite für noch mehr Kundinnen und Kunden verfügbar. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Miles einen perfekten Partner gefunden haben, dessen Angebot über die Mobilitätsplattform von Volkswagen buchbar sein wird. WeShare-Kunden profitieren dann von Carsharing in gleich acht deutschen Großstädten“, erklärte Christian Dahlheim, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Financial Services AG, bei der zentrale Aktivitäten des Volkswagen Konzerns im Bereich Mobility Solutions gebündelt sind.

Immerhin soll Miles auch in die universelle Mobilitäts-Plattform mit Miete, Sharing und Auto-Abos integriert werden, an der VW über die vor kurzem mit seinen Partnern Attestor und Pon Holding komplett erworbene Vermiet-Tochter Europcar arbeitet. Die Plattform soll auch externen Anbietern offenstehen, wie etwa Miles. 

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