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Michelin: 100 % nachhaltige Reifen bis 2050

Spätestens in 30 Jahren sollen die Produkte des Reifenspezialisten vollständig aus erneuerbaren, recycelten, biologisch erzeugten oder anderweitig nachhaltigen Materialien hergestellt werden.

Der Reifenhersteller Michelin hat sich der Herstellung komplett nachhaltiger Reifen verschrieben und geht dafür auch vielfältige Partnerschaften ein. (Foto: Michelin)
Der Reifenhersteller Michelin hat sich der Herstellung komplett nachhaltiger Reifen verschrieben und geht dafür auch vielfältige Partnerschaften ein. (Foto: Michelin)
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Redaktion (allg.)
von Martina Weyh

Der Reifenspezialist Michelin macht Dampf in Sachen Umweltschutz – mithilfe verschiedener Partnerschaften will das Unternehmen seine Reifenpalette bis 2050 ausschließlich aus erneuerbaren, recycelten, biologisch erzeugten oder anderweitig nachhaltigen Materialien herstellen.

Bereits heute werden knapp 30 % der Bestandteile, die für die Reifenproduktion eingesetzt werden, aus natürlichen, recycelten oder anderen nachhaltigen Rohstoffen gewonnen, teilt das Unternehmen mit.

Reifen bestehen aus mehr als 200 Komponenten besteht. Der Hauptbestandteil ist Naturkautschuk, der durch Komponenten aus synthetischem Kautschuk, Metall, Fasern und Füllstoffen ergänzt wird. Dazu zählen Ruß, Kieselerde und Weichmacher, mit denen die Struktur des Reifens zusätzlich verstärkt wird.

Eigene Forschungs- und Entwicklungsarbeit gepaart mit vielfältigen Partnerschaften

Auf dem Weg zum nachhaltigen Reifen – rund 6.000 Mitarbeiter arbeiten weltweit für Michelin in sieben Forschungs- und Entwicklungszentren in 350 Fachgebieten. Darüber hinaus geht das Unternehmen in Sachen grüne Zukunft unterschiedlichste Partnerschaften ein. So ist es mithilfe der Kooperationen u.a. möglich, Polystyrol zu recyceln und Ruß oder Pyrolyseöl aus Altreifen zu gewinnen.

Die Unternehmen Axens und IFP Energies Nouvelles verantworten das sogenannte „BioButterfly-Projekt“. Seit 2019 arbeiten sie zusammen mit Michelin an der Herstellung von Butadien auf Biobasis. Diese Biomasse aus Holz, Reishülsen, Blättern, Maisstängeln und anderen Pflanzenabfällen soll das bislang zur Reifenherstellung benötigte Butadien auf Erdölbasis langfristig ersetzen. Dafür könnten jährlich 4,2 Mio Tonnen Holzspäne für die Produktion von Michelin Reifen verarbeitet werden.

Im November 2020 unterzeichnete Michelin eine Partnerschaft mit dem kanadischen Unternehmen Pyrowave. Hier wird recyceltes Styrol aus Kunststoffen hergestellt, die in Verpackungen wie Joghurtbecher oder in Isolierplatten vorkommen. Styrol ist ein wichtiges Monomer, das nicht nur zur Herstellung von Polystyrol, sondern auch für synthetischen Kautschuk für Reifen und eine Vielzahl anderer Konsumgüter verwendet wird. Jährlich könnten auf diese Weise mehrere zehntausend Tonnen Polystyrolabfälle wieder in ihre ursprünglichen Produkte sowie in Michelin Reifen recycelt werden.

Das Verfahren des französischen Start-ups Carbios nutzt Enzyme, um PET-Kunststoffabfälle in ihre ursprünglichen Monomere zu spalten. Diese können unendlich oft zurückgewonnen und zur Herstellung neuer PET-Kunststoffe wiederverwertet werden. Einer dieser wiedergewonnenen Kunststoffe ist das Polyestergarn, das in der Reifenherstellung genutzt wird. Etwa vier Mrd. Plastikflaschen könnten so jedes Jahr potenziell zu Michelin Reifen recycelt werden.

Gemeinsam mit dem schwedischen Unternehmen Enviro will Michelin das weltweit erste Reifenrecyclingwerk bauen, kündigte das Unternehmen in diesem Monat an. Enviro hat eine patentierte Technologie entwickelt, um Ruß, Pyrolyseöl, Stahl, Gas und andere hochwertige Materialien aus Altreifen zu gewinnen. Damit können wertvolle Rohstoffe, die in Reifen enthalten sind, recycelt und in verschiedenen gummibasierten Produktionsschritten wiederverwendet werden.

Darüber hinaus unterstützt Michelin die Kreislaufwirtschaft, im Rahmen des von der EU finanzierten europäischen „BlackCycle“-Projekts. Das Projekt-Konsortium, das aus 13 öffentlichen und private Partnern besteht, verfolgt das gemeinsame Ziel, Prozesse zur Herstellung neuer Reifen aus Altreifen zu entwickeln und wird von Michelin koordiniert.

Was bedeutet das?

Auch die Reifenindustrie erhöht ihre Anstrengungen zur CO2-Neutralität. Wofür Michelin viele Stellschrauben fand.

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