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Mexiko: Daniel Abt holt 1. deutschen Formel-E-Sieg für Audi

Daniel Abt hat den fünften Saisonlauf der Formel E in Mexiko-Stadt gewonnen. Der Deutsche setzte sich souverän gegen seine Widersacher durch und sicherte nach seiner Disqualifikation von Hongkong endlich den ersten deutschen Sieg in der Geschichte der Elektroserie. Gleichzeitig ist es der erste Triumph für Audi als Werksteam.

Daniel Abt sicherte sich in Mexiko seinen ersten Sieg und 25 Punkte | Foto: FIA Formula E
Daniel Abt sicherte sich in Mexiko seinen ersten Sieg und 25 Punkte | Foto: FIA Formula E
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Timo Pape

Daniel Abt hat den fünften Saisonlauf der Formel E in Mexiko-Stadt gewonnen. Der Deutsche setzte sich souverän gegen seine Widersacher durch und sicherte nach seiner Disqualifikation von Hongkong endlich den ersten deutschen Sieg in der Geschichte der Elektroserie. Gleichzeitig ist es der erste Triumph für Audi als Werksteam. "Ich hoffe, wir können ihn diesmal behalten", sagte Abt überglücklich und mit einem zwinkernden Auge direkt nach dem Rennen.

Zweiter wurde nach einer ebenfalls starken Vorstellung Oliver Turvey im NIO - das erste Podium für den Briten in der Formel E. Er konnte sich bis zum Ende gegen Sebastien Buemi erwehren, der seinerseits Dritter wurde und erneut wichtige Punkte aus Mexiko mitnahm. Der Meisterschaftsführende, Jean-Eric Vergne, beendete das Rennen als Fünfter im "Jaguar-Sandwich" zwischen Nelson Piquet jr. und Mitch Evans. Der Franzose baute seine Gesamtführung damit aus, weil seine beiden Titelrivalen Felix Rosenqvist und Sam Bird am Ende des Feldes landeten.

Beim Start lief zunächst alles reibungslos. Rosenqvist behauptete seine Führung, während di Grassi seine Aufholjagd vom letzten Platz mit einem Überholmanöver begann. In Kurve 3 kam es zu den ersten heftigeren Berührungen, woraufhin Teile durch die Luft flogen. Trotzdem nahm kein Auto größeren Schaden. Im Stadion, also nur wenige Kurven später, gerieten die beiden Dragon-Piloten aneinander: Jose Maria Lopez setzte sich nach Lackaustausch gegen Jerome d'Ambrosio durch.

Gleich zu Beginn schnappte sich Abt den vierten Platz von Antonio Felix da Costa und heftete sich (für zahlreiche Runden) an die Fersen von Buemi. Weiter hinten fiel Maro Engel weit zurück. Außerdem kämpften sich die beiden Jaguar Stück für Stück nach vorn. In Kurve 6 startete Vergne schließlich einen Angriff auf Felix da Costa und drängte den Portugiesen von der Strecke. Vergne ging vorbei, und auch Piquet konnte mit durchschlüpfen.

Dann der Schockmoment des Rennens: Der bis dahin souverän in Führung liegende Rosenqvist blieb in Kurve 17 stehen und musste seinen Mahindra neu starten. Er fiel dadurch ans Ende des Feldes zurück. In den folgenden Runden blieb der Schwede noch mehrmals stehen - selbst in seinem zweiten Auto nach einem vorgezogenen Boxenstopp. In Runde 34 gab er endgültig auf. Doch es kam noch schlimmer für Mahindra, das bis dahin führende Team in der Meisterschaft, denn auch Heidfeld fiel in Runde 27 aus. Keine Punkte im Rennen für die Inder.

Buemi zeigt Nerven, Abt nutzt seine Chance

Kurz vor Rennmitte leistete sich Renault-Fahrer Buemi einen kleinen Fehler, der ihn womöglich den Sieg kostete. Der Schweizer verbremste sich minimal vor Kurve 1, sodass er eine weitere Linie nehmen musste. Abt nutzte seine Chance und ging innen vorbei. Der Kemptener hatte von nun an nur noch den Führenden Turvey vor sich. Doch auch dieses Problem sollte sich mehr oder weniger von allein lösen, denn Abt ging in der Box am Briten vorbei. "Wir haben etwas Zeit beim Autowechsel verloren, das ist natürlich schade", erklärte Turvey nach dem Rennen, der mit Platz zwei aber trotzdem zufrieden war.

Beim Boxenstopp ging zudem Vergne an Buemi vorbei und übernahm dessen dritten Platz. Die Freude währte jedoch nicht lange, denn Buemi attackierte den Techeetah-Piloten mithilfe des FANBOOST, den er neben di Grassi und Rosenqvist gewonnen hatte. Der Vizemeister ging vorbei und machte folglich bis zum Rennende Druck auf Turvey - sollte aber nicht vorbeikommen.

Probleme ereilten beim Boxenstopp auch Andre Lotterer. Zwar machte der Deutsche zunächst einen Platz gut, doch beim Losfahren fuhr er einen seiner Techeetah-Mechaniker an, woraufhin die Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe wegen "Unsafe Release" gegen ihn verhängte. Dadurch viel Lotterer vom siebten auf den 13. Platz zurück und blieb somit punktlos.

"Bestes Formel-E-Rennen" von di Grassi

Während Abt seinen Vorsprung an der Spitze verwaltete und bis zum Rennende sogar auf knapp 6,4 Sekunden ausbaute, sorgte sein Teamkollege weiter hinten im Feld für die Show. Erst kollidierte er mit Lopez und drehte sich in Kurve 1, später geriet er offenbar noch mit Engel aneinander, woraufhin der Deutsche von Platz 10 aus weit zurückfiel. Di Grassi schnappte sich in der letzten Runde auch noch Alex Lynn, wurde Neunter und holte somit endlich seine ersten Punkte in dieser Saison - trotz letztem Startplatz, 5-Sekunden-Zeitstrafe und Dreher. "Mein bestes Formel-E-Rennen", twitterte der Champion nach dem Rennen.

Wenige Minuten vor dem Ende überholte Piquet noch Vergne und sicherte sich und seinem Jaguar-Team somit die nächsten wichtigen Punkte. Außerdem gerieten Prost und Bird heftiger aneinander. Bird stach in Kurve 3 innen hinein, es kam zum Kontakt. Dabei nahm offenbar die vordere rechte Aufhängung von Prost Schaden. Der Franzose musste an die Box kommen und sein Auto abstellen - sein insgesamt erst dritter Ausfall in der Formel E.

Der große Gewinner des Tages heißt ohne Zweifel Daniel Abt, weil er in der Gesamtwertung den größten Sprung machte und nun Sechster ist. Doch auch Vergne konnte seine Führung weiter ausbauen und davon profitieren, dass seine direkten Konkurrenten schwächelten. Gleichzeitig konnte Buemi den Anschluss zum Spitzentrio herstellen. In der Teamwertung hat sich Techeetah die Führung von Mahindra zurückgeholt, während Jaguar Platz drei von Virgin übernommen hat. Audi belegt nun den sechsten Rang. NIO kletterte vom letzten auf den achten Platz.

Das nächste Formel-E-Rennen findet bereits in zwei Wochen, am 17. März, in Punta del Este (Uruguay) statt.

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