Mercedes-Benz launcht Batteriewerk in USA und zeigt EQS SUV-Interieur
Wenige Monate vor dem Produktionsstart der neuen, vollelektrischen Fahrzeugen der EQ-Reihe in den USA hat Mercedes-Benz ein Batteriewerk in Bibb County, Alabama eröffnet. Man bereite die Produktion von Elektroautos auf drei Kontinenten vor. Die neue Batteriefabrik soll die Bedeutung der USA innerhalb des globalen Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz und den Status von Alabama als Exportdrehscheibe für Luxus-SUVs auch im Elektrozeitalter betonen, so der Hersteller. In Alabama produzieren die Schwaben den EQS SUV und den EQE SUV – als Teil von acht vollelektrischen Fahrzeugen an sieben Standorten auf drei Kontinenten. Das Batteriewerk in Bibb County wird die Batterien für die neuen Elektro-SUV liefern.
„Die Eröffnung unseres neuen Batteriewerks in Alabama ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg zur vollelektrischen Zukunft. Mit einem ganzheitlichen Ansatz, der auch eine lokale Zellbeschaffungs- und Recyclingstrategie beinhaltet, unterstreichen wir die Bedeutung unseres US-Standorts, an dem Mercedes-Benz seit Jahrzehnten erfolgreich ist“, erklärte Ola Källenius, Vorsitzender des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG.
Das Werk in Tuscaloosa, Alabama, ist seit 1997 die Produktionsstätte für große SUVs der Marke. Noch vor der offiziellen Weltpremiere des EQS SUV am 19. April gab der Hersteller einen ersten Einblick in das großzügige, luxuriöse und hochdigitalisierte Interieur des neuen Modells. Das Produktionssystem ermögliche es wie an anderen Standorten, verschiedene Modelle und Antriebsstränge auf einer einzigen Produktionslinie zu montieren, so der Hersteller. Zusätzlich zu den konventionell angetriebenen Modellen GLE, GLE Coupé, GLS und Mercedes-Maybach GLS werden künftig die zwei vollelektrischen SUV-Modelle produziert, die mit Batterien aus dem nahegelegenen Werk in Bibb County ausgerüstet werden.
CO2-neutrale Produktion
Die Produktion der Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batterien für den EQS SUV und den EQE SUV läuft CO2-neutral. Auf einer rund 300 Meter langen Fertigungslinie mit mehr als 70 Arbeitsstationen werden die Energiespeicher zu einem Gesamtsystem montiert. Die einzelnen Komponenten werden in einem voll digitalisierten Produktionsprozess zusammengefügt, darunter bis zu zwölf Zellmodule und das so genannte EE-Fach für die intelligente Integration der Leistungselektronik. In Bibb County schafft der Hersteller rund 600 neue Arbeitsplätze.
Akku mit reduziertem Kobaltanteil
Das Batteriesystem für den EQS-SUV mit sieben Sitzplätzen basiert auf einer modularen Architektur, die auch in den Limousinen EQS und EQE zum Einsatz kommt. Es zeichnet sich durch eine hochmoderne Zellchemie mit Nickel, Kobalt und Mangan im Verhältnis 8:1:1 aus. Die Reduzierung des Kobaltanteils auf rund zehn Prozent und die CO2-neutrale Herstellung der Batterien steigern die Nachhaltigkeit.
Der neue EQS SUV ist der erste vollelektrische Luxus-SUV und das dritte Modell, das auf der innovativen Elektrofahrzeug-Architektur basiert. Der Innenraum soll Desing und Komfort der EQS Limousine mit dem Raumangebot und der Vielseitigkeit des Fullsize-SUV-Konzepts kombinieren. Der Hersteller verspricht großzügige SUV-Innenraumabmessungen, nutzbar etwa durch eine optionale dritte Sitzreihe und elektrisch verstellbare zweite Sitzreihe mit hoher Flexibilität. Gesetzt ist auch der sogenannte MBUX Hyperscreen aus dem EQS Limousine, ein gebogener 56-Zoll-Bildschirm, der Kombiinstrument, Infotainment und Beifahrerdisplay in einem nahtlosen Design integriert.
Nachhaltigkeit im neuen Werk in Bibb County
Das neue Werk soll über das Produkt hinaus Schwerpunkte in Sachen Nachhaltigkeit setzen. Neben der energieeffizienten Gebäudegestaltung werde Warmwasser mit solarthermischer Energie erzeugt sowie Regenwasser aufgefangen und genutzt. Für Effizienz sorgt eine intelligente Steuerung der LED-Beleuchtung und der Belüftung im Bereich der Batteriemontage. Die Klimaanlagen verwenden umweltfreundliche Kältemittel und energiesparende Prozesstechnik, die Gabelstapler werden mit Wasserstoff statt Diesel angetrieben. Im Einklang mit der Konzernstrategie wird auch hier der gesamte Strombedarf ab 2024 aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt – sobald die geplanten Solarenergieprojekte genehmigt sind.
Neben Kreislaufwirtschaft und Werterhalt setzt man auch auf Recycling. Für die Rückführung von Lithium-Ionen-Batteriesystemen aus Mercedes-EQ Fahrzeugen weitet das Unternehmen seine globale Strategie für das Batterierecycling aus. In Deutschland begann man jüngst mit dem Bau einer eigenen Batterie-Recyclinganlage, die auf der Hydrometallurgie basiert. Analog zu dieser Technologie planen die Schwaben, den Wertstoffkreislauf mit Hightech-Partnern für das Batterierecycling in China und den USA zu schließen.
Darüber hinaus hat Mercedes-Benz eine fünfjährige Partnerschaft mit „The Nature Conservancy“ im Wert von mehr als 600.000 Dollar geschlossen, um die „Working Woodlands“ im Nordosten von Alabama zu unterstützen. Die Organisation setzt sich für den Erhalt, die Wiederherstellung und die Förderung einer nachhaltigen Forstwirtschaft und von naturnahen Konzepten ein. Dazu zählt auch der Schutz von Wildtieren. Das langfristig angelegte Projekt trägt außerdem zur Erfüllung der nachhaltigen Unternehmensstrategie „Ambition 2039“ von Mercedes-Benz bei, bis 2039 eine CO2-neutrale Fahrzeugflotte zu haben.
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