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Mercedes-Benz GLC Fuel Cell dreht letzte Testrunden

Neue Informationen zu Daimlers Brennstoffzellenprogramm.

Die Versuchswagen sind bei Wind und Wetter unterwegs. | Foto: Daimler
Die Versuchswagen sind bei Wind und Wetter unterwegs. | Foto: Daimler
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Gregor Soller

Daimlers Brennstoffzellenpläne werden mal wieder konkreter. Der Konzern hat nach eigenen Angaben über mehrere Fahrzeuggenerationen Erfahrungen mit wasserstoffbetriebenen Elektrofahrzeugen gesammelt. Die Versuchswagen der Brennstoffzellenflotte, die mittlerweile mehr als 300 Fahrzeuge zählt, ist mittlerweile knapp 18 Millionen Kilometer gelaufen. Erstes konkretes Serienmodell soll nach jetzigem Stand der GLC werden: Das Vorserienfahrzeug des Mercedes-Benz GLC F CELL kombiniert Brennstoffzellen- und Batterietechnik zu einem Plug-in-Hybrid. Eine wichtige Rolle beim GLC F CELL spielt das Brennstoffzellen-Kompetenzzentrum Nabern östlich von Stuttgart. Die Brennstoffzellen-Experten verbrauchten im Rahmen der Entwicklungstests seit 2015 rund 200 Tonnen Wasserstoff. Als „Abgas“ wurde dabei ausschließlich Wasserdampf emittiert – insgesamt etwa 1.800 Tonnen.

Besonderes Augenmerk legten die Ingenieure auf die Sicherheit: Die Unterbringung der Wasserstoff-Gastanks, der Gasdichtungen und -Ventile sowie der Hochvolt-Komponenten. Die Tanks liegen deshalb im aufprallgeschützten Bereich zwischen den Fahrzeugachsen und erhalten zusätzlichen Schutz durch einen um die Tanks gelegten Hilfsrahmen. Für den Fall eines Crashs wurden weitere umfangreiche Maßnahmen umgesetzt, wie zum Beispiel ein mehrstufiges Ventilsystem sowie spezielle elektrische Schutzschaltungen zur Absicherung des Hochvolt-Netzes. Die mit dem GLC F CELL Vorserienmodell und früheren Wasserstofffahrzeugen durchgeführten Crashtests zeigen, dass ein vergleichbares Sicherheitsniveau wie bei konventionellen Fahrzeugen erreicht wird.
 

Wie schwierig die Technik in den Griff zu bekommen ist, belegt die lange Entwicklungszeit: Denn begonnen hat die Entwicklung des Brennstoffzellenantriebs bei Daimler bereits in den 1980er Jahren! Daimler Forscher befassten sich damals erstmals mit der kalten Verbrennung – der Erzeugung von Strom durch die Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff in einer Brennstoffzelle. Als Pionier stellt Mercedes-Benz 1994 das erste Brennstoffzellenfahrzeug der Weltöffentlichkeit vor – den NECAR 1. Viele weitere Fahrzeuge folgen, bis hin zur A Klasse F CELL Testflotte (2003). Der Stadtbus Citaro Fuel Cell Hybrid hat seit 2003 mehr als fünf Millionen Kilometer im Linienverkehr zurückgelegt. Vom B-Klasse Fuell Cell werden 200 Fahrzeuge gebaut, sie absolvieren über zehn Millionen Kilometer in Kundenhand und werden in dieser Zeit 36.000 Mal betankt. Den Technologiesprung hin zum F CELL Plug-in-Hybrid-Antriebssystem deutet 2015 bereits die Studie F 015 Luxury in Motion an, die bereits über ein solches System, ausgelegt auf 1.100 Kilometer emissionsfreie Fahrt, verfügte.

Was bedeutet das für die Kunden?

Laut Daimler wissen die Entwickler, worauf es ankommt: Das Antriebskonzept habe seine Marktreife unter Beweis gestellt. Doch die lange Entwicklungszeit, die vorsichtige Kommunikation und keine Angabe zu den Preisen lassen allerdings vermuten, dass der große Durchbruch noch weit entfernt sein wird.

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