Mercedes-Benz EQS: Das Beste oder nichts?
Für Daimler sind die Luxuslimousinen der S-Klasse, die künftig als Verbrenner und mit dieser Baureihe nicht verwandtem Stromer EQS antreten wichtiger als für andere Hersteller, denn sie gelten nach wie vor als Maßstab für repräsentative Limousinen und verkaufen sich deshalb nach wie vor weltweit ordentlich – und fahren dabei satte Gewinne ein. Daimlers CEO Ola Källenius hat im Rahmen seiner Rede bei der Hauptversammlung einige nähere Details zum EQS genannt. So soll das elektrische S-Klasse-Pendant „mehr als 700 Kilometer Reichweite nach WLTP“ bieten, wo letztes Jahr noch „bis zu 700 Kilometer“ genannt wurden – was für einen reinen Stromer ohnehin sehr großzügig ist. Außerdem wird der EQS ein reiner Schwabe werden: Montiert werden soll er in der nach neuesten Methoden errichteten Factory 56 in Sindelfingen, während die Batteriepakete aus dem Werk Untertürkheim abgeliefert werden.
Auch Package und Design unterscheiden sich ganz erheblich von der Verbrenner-S-Klasse, die zum Jahresende präsentiert wird. Källenius verspricht auch komplett neue Möglichkeiten bezüglich Package und Innenraum, der bei ähnlichen Abmessungen erheblich großzügiger ausfallen dürfte als beim Verbrenner. Und im Gegensatz zur S-Klasse wird der EQS eine große Heckklappe erhalten, was die Flexibilität des Laderaums massiv erhöht.
Bis zu 350 kW Ladeleistung
Den Antrieb übernehmen zwei E-Maschinen, die zusammen 350 kW leisten sollen. Maßstäbe setzen will man aber auch beim Schnellladen: Die maximale Ladeleistung soll bis zu 350 kW betragen, womit ein 100-kWh-Akku in rund 30 Minuten wieder gefüllt sein könnte. Ob man mit einem solchen Riesenakku noch einen echt grünen Fußabdruck und ein erträgliches Leergewicht hinbekommt, steht sowieso auf einem anderen Blatt.
Was bedeutet das?
Der EQC tritt bisher kaum sichtbar in Erscheinung und gilt noch als „Übergangsmodell“ auf GLC-Basis. Deshalb wird der EQS so etwas wie ein Befreiungsschlag für Daimler in Sachen E-Mobilität, wo mit Teslas Model S (dessen Akku- und Antriebstechnik auch immer weiter entwickelt wird) und Porsche Taycan bereits starke Konkurrenten warten. Deshalb drängt die Zeit für Daimler, hier wieder mal „das Beste“ zu bieten, denn aktuell hat man hier definitv „Nichts“ entgegenzusetzen.
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