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Mercedes-Benz AMG EQE: Elektrische E-Klasse mit Leistungs-Nachschlag

Das Wettrüsten in der Elektro-Oberklasse geht weiter: Die Hochleistungsversionen der EQE-Modelle werden von zwei Synchronmotoren angetrieben und leisten 350 kW und 460 kW.

Stark, nicht unbedingt sinnhaltig: Die AMG-EQE wurden optisch dezent geändert. Mit Dynmamic-Plus-Paket soll es binnen 3,3 Sekunden auf 100 km/h gehen. | Foto: Mercedes-Benz| Foto: Mercedes-Benz
Stark, nicht unbedingt sinnhaltig: Die AMG-EQE wurden optisch dezent geändert. Mit Dynmamic-Plus-Paket soll es binnen 3,3 Sekunden auf 100 km/h gehen. | Foto: Mercedes-Benz| Foto: Mercedes-Benz
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Gregor Soller

Leistung und Drehmoment satt bieten die neuen AMG-Modelle des EQE: Der AMG EQE 43 leistet 350 kW (476 PS) und bietet 860 Newtonmeter Drehmoment; der AMG EQE 53 bringt gar 460 kW (626 PS) und 950 Nm. Aber es geht noch mehr: Mit dem aufpreispflichtigen Dynamic-Plus-Paket steigen die Werte beim EQE 53 auf 505 kW (687 PS) und 1000 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 210 (EQE 43), 220 (EQE 53) oder 240 km/h (EQE 53 mit Dynmamic Plus) abgeregelt. Das Batteriepaket mit den erwähnten 90,6 kWh nutzbarer Kapazität sorgt laut vorläufigen Werten für WLTP-Reichweiten von 462 bis 533 (EQE 43 4MATIC) bzw. von 444 bis 518 Kilometern (EQE 53 4MATIC+).

Der Ladestand ist bei den Spurtwerten übrigens eine wichtige Zusatz-Angabe: Beim 43er liegt die Zeit für den Standard-Spurt aus dem Stand auf 100 km/h bei 4,2 Sekunden, wenn der Akku zu mindestens 50 Prozent geladen ist. Beim 53er liegt die Angabe bei mindestens 70 Prozent State of Charge (SoC). Damit kann die Limousine in 3,5 bzw. 3,3 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen, (3,3 Sekunden beim Dynamic-Plus-Paket).

Der Leistungssprung vom EQE 43 zum EQE 53 wird nicht nur durch Software erreicht, sondern auch über andere Hardware: Er hat stärkere Motoren und ein komplexeres Kühlsystem. Die Kraftverteilung über das Ein-Gang-Getriebe ist heckbetont, Luftfederung ist Serie, die Fahrwerke sind im Vergleich zum regulären EQE straffer ausgelegt. Auch die Bremsen sind verstärkt, und gegen Aufpreis gibt es eine Kohlefaser-Keramik-Bremsanlage, welche die 2,5 Tonnen wirkungsvoll verzögern dürfte.

Es bleibt bei maximal 170 kW Ladeleistung

Die DC-Ladeleistung liegt wie beim Basis EQE bei bis zu 170 kW, heißt: In 15 Minuten soll Strom für bis zu 180 WLTP-Kilometer nachgeladen werden können. Für das AC-Laden ist der EQE ab Werk mit einem 11-kW-Onboard-Charger ausgestattet, die Ladezeit liegt dann bei über neun Stunden. Mit dem optionalen und hier empfehlenswerten 22-kW-Lader lässt sich die Zeit halbieren. Interessant: In Japan wird es den EQE auch mit einer bidirektionalen Ladefunktion geben.

Ist die Navigation mit „Electric Intelligence“ aktiviert, wird die Batterie während der Fahrt vorgewärmt oder -gekühlt, um am Ladepunkt die optimale Temperatur für schnelles Laden zu erreichen. Zudem gibt es „intelligente“ Ladefunktionen: Die Funktion „ECO Charging“ verringert optional die Akkubelastung beim Laden und soll so den natürlichen Alterungsprozess der Batterie verlangsamen – was dann aber auch für den Ladevorgang selbst zutrifft. Mit der Funktion „Ladeunterbrechung“, bei der die Kunden das Auto nach Feierabend an der heimischen Wallbox anschließen, kann der Ladevorgang zu frei wählbaren Zeiten pausieren – etwa um günstigeren Nachtstrom nutzen zu können.

Beim EQE vergibt Mercedes-Benz ein Akkuzertifikat, welches bis zu einer Laufzeit von zehn Jahren oder einer Laufleistung von 250.000 Kilometern gilt. Welcher „State of Health“ als Untergrenze gewählt wurde, gibt Mercedes in dem Zusammenhang aber nicht an.

Von außen unterscheiden sich die AMG-Modelle durch Anbauteile und AMG-spezifisches Dekor, auch innen sorgt das AMG-Stylingpaket für dezente Unterschiede. Und der Sound? Für den wurde hier auch gesorgt! Es gibt AMG-spezifische Soundeffekte für das Dynamic-Plus-Paket. Preise hat Mercedes-Benz noch keine bekanntgegeben, sie dürften aber nochmal merklich über denen des „Standard-EQE“ liegen.

Was bedeutet das?

Noch bevor der Standard-EQE in voller Breite die Straßen erobert, schiebt Mercedes-Benz gleich drei AMG-Versionen mit aberwitzigen Leistungen nach und fährt damit genau das Gegenteil vom EQXX. Trotzdem wird auch der AMG seine Kunden finden – auch wenn er eher nicht zur Verkehrswende beitragen dürfte.

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