Werbung
Werbung

Mazda plant Benziner-Selbstzünder

Die Mazda Motor Corporation stellt Technologien bis zum Jahr 2030 und darüber hinaus vor.

Weiter "gezoom-zoomt": Mazda gibt die nächsten Schritte bis 2030 bekannt. | Foto: Mazda
Weiter "gezoom-zoomt": Mazda gibt die nächsten Schritte bis 2030 bekannt. | Foto: Mazda
Werbung
Werbung
Gregor Soller

Nachdem Mazda sich zur langfristigen Planung und Strategie der Zukunft lange ausgeschwiegen hat, präsentieren die Japaner jetzt ihre nächsten Schritte. Dazu gehört die neue Skyactiv-X-Motorengeneration im Jahr 2019. Dabei handelt es sich laut Mazda um den weltweit ersten Serien-Benzinmotor, der wie ein Diesel mit Luftüberschuss und Kompressionszündung arbeitet. Darüber hinaus wird Mazda den Dieselmotor weiterentwickeln (nächste Generation Skyactiv-D ab 2020) sowie ab 2019 stufenweise teil- oder vollelektrische Fahrzeuge einführen. Bei den neuen Skyactiv-X-Benzinern soll sich das homogen-magere Kraftstoff-Luft-Gemisch wie bei einem Dieselmotor spontan selbst entzünden, wenn es im Brennraum komprimiert wird.

Die NOx-Rohemissionen sollen laut Mazda trotz der sehr mageren Verbrennung auf „vergleichsweise niedrigem“ Niveau bleiben. Dazu gehört auch die patentierte Verbrennungsmethode namens „SPark Controlled Compression Ignition“, kurz SPCCI, die die Kompressionszündung kontrolliert und einen durch die Zündkerze erzeugten zusätzlichen Druckanstieg im Brennraum einleitet. Diese Innovation soll die beiden größten Probleme, die bisher eine Großserienfertigung eines Benzinmotors mit Kompressionszündung verhindert haben lösen: Denn SPCCI soll den Betriebsbereichs maximieren, in dem Kompressionszündung möglich ist, sowie einen nahtlosen Übergang zwischen Betrieb mit Kompressions- und Fremdzündung schaffen.

Das ganz dicke Brett will Mazda dann mit dem „Nachhaltigen Zoom-Zoom 2030“ bohren. Dazu wollen die Japaner ihre Maßnahmen zur CO2-Reduzierung auf „Well-to-Wheel“-Basis erweitern, die neben den direkten Fahrzeugemissionen auch den Energieaufwand für Energieförderung respektive Energiegewinnung, Verarbeitung und Transport der Energieträger vollumfänglich berücksichtigt. Die sollen bis 2030 gegenüber den Vergleichswerten von 2010 um 50 Prozent gesenkt werden. Bis 2050 gar um 90 Prozent. Der Verbrenner wird auch bei Mazda elektrifiziert, um den CO2-Ausstoß nachhaltig zu senken. Außerdem will auch Mazda komplett elektrische Fahrzeuge einführen.

Tests zum autonomen Fahren starten im Jahr 2020 im Einklang mit dem derzeit in der Entwicklung befindlichen „Mazda Co-Pilot Concept“, das den Menschen in den Mittelpunkt rückt. Das System soll 2025 zum Serienumfang aller Modelle gehören. Aktuell entwickelt man weitere Sicherheitstechnologien unter der „Mazda Proactive Safety“-Philosophie, um Verkehrsunfälle vollständig zu verhindern. Die i-Activsense-Sicherheitstechnologien, die dem Fahrer beim Erkennen und Vermeiden möglicher Gefahren helfen sollen weiter vereinheitlicht werden und ab 2018 sukzessiv überall Serie werden. Interessant sind die sozialen Aspekte: Mazda will neue Technologien und Geschäftsmodelle aufsetzen, um auch die Bedürfnisse von Menschen in wenig bevölkerten Gegenden und von Kunden mit eingeschränkter Mobilität unterstützt werden können.

Darüber hinaus wollen die Japaner das „Jinba-Ittai“-Gefühl verstärken, das die „möglichst perfekte Verbundenheit von Fahrer und Fahrzeug zum Ziel hat und so die Menschen geistig und physisch belebt“.

Was bedeutet das?


Mazda ist aufgewacht und geht weiter seinen eigenen Weg. Der neue Skyactiv-X-Motor könnte die Vorzüge von Benzin- und Dieselmotoren kombinieren und soll so eine hohe ökologische Performance bei guten Leistungs- und Beschleunigungswerten bieten. Darüber hinaus soll die Kompressionszündung samt der speziellen Luftzufuhr-Einheit (Supercharger) den Kraftstoffverbrauch senken und für ein sehr gutes Ansprechverhalten sorgen. Wichtig: Das Drehmoment soll nach jetzigem Stand zwischen zehn und 30 Prozent über dem Niveau der aktuellen SKYACTIV-G Ottomotoren liegen.

Außerdem soll die Kompressionszündung die sichere und vollständige Verbrennung eines extrem mageren Kraftstoff-Luft-Gemisches ermöglichen. Dadurch soll die Effizienz des Motors um 20 bis 30 Prozent gegenüber der heutigen SKYACTIV-G Generation steigen. Der Kraftstoffverbrauch soll sogar die heutigen Mazda Skyactiv-D-Diesel unterbieten. Die hohe Grundeffizienz und das breite Last- und Drehzahlband sollen mehr Freiraum bei der Auswahl der Übersetzungsverhältnisse erlauben, heißt, man kann die Autos länger übersetzen, was wiederum das Drehzahlniveau bei hohen Tempi senkt.

Werbung
Werbung