Werbung
Werbung

Mautbefreiung bei Erdgas-Lkw soll bis 2023 bleiben

Mehr Planungssicherheit: Branche begrüßt Vorschlag des Verkehrsausschusses, die Mautbefreiung für Erdgas-Lkw zu verlängern. Erdgas-Verband: Well-to-Wheel-Analyse gibt Grün-Gas mehr Chancen.

Iveco bietet vom S-Way natürlich auch wieder eine NP-Version an. | Foto: Iveco
Iveco bietet vom S-Way natürlich auch wieder eine NP-Version an. | Foto: Iveco
Werbung
Werbung
Christine Harttmann
von Johannes Reichel

In der Transport- und Logistikbranche ist die Empfehlung des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages zur Verlängerung der Mautbefreiung für Erdgas-Lkw auf positive Resonanz gestoßen. Als derzeit einzige für schwere Nutzfahrzeuge am Markt erhältliche Alternative zum Dieselantrieb seien CNG- und LNG-Fahrzeuge eine geeignete Brückentechnologie, die zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Straßengüterverkehrssektor beitragen könne, erklärt der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik. Um einen noch größeren Beitrag der für die Versorgung von Industrie, Handel und Bevölkerung relevanten Logistik zu den für 2030 gesetzten Klimazielen zu erreichen, müssten allerdings weitere Antriebstechnologien an den praktischen und wirtschaftlichen Erfordernissen des Speditionsalltags ausgerichtet, zügig marktreif entwickelt sowie eine flächendeckende Belade- und Betankungsinfrastruktur aufgebaut werden.

Leitlinien dafür könnten auf einem Nutzfahrzeuggipfel im Bundeskanzleramt festgelegt werden, schlagen die Speditions-, Transport- und Logistikverbände DSLV Bundesverband Spedition und Logistik, Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ), Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) sowie Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) vor.

Bundesrat und Bundestag müssen noch zustimmen

Der Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages hatte am gestrigen Tag, dem 6. Mai 2020, empfohlen, die seit 2019 geltende Mautbefreiung für Erdgas-Lkw bis zum 31. Dezember 2023 zu verlängern. Nun werden in den kommenden Wochen Bundestag und Bundesrat über die Beschlussempfehlung des Ausschusses abstimmen.

Damit habe die Diskussion um die Änderung des Bundesfernstraßenmautgesetzes eine entscheidende Hürde genommen, freute sich auch die Brancheninitiative Zukunft Erdgas.

„Wir begrüßen die Empfehlung des Verkehrssauschusses, die Mautbefreiung von Erdgas-Lkw für weitere drei Jahre zu verlängern. So erhalten Marktakteure, die auf den emissionsarmen Gasantrieb setzen, endlich eine verlässliche Perspektive und damit Planungssicherheit", erkärte Vorstand, Dr. Timm Kehler.

Aus seiner Sicht besteht dringender Handlungsbedarf besteht. Seit 20 Jahren sei der CO2-Ausstoß des deutschen Straßengüterverkehrs nicht gesunken. Gasbetriebene Lkw würden im Vergleich zu Euro-6-Diesel-Lkw bis zu 15 Prozent weniger CO2 ausstoßen und könnten somit schnelle Klimaerfolge erzielen. Mit Biogas fahren sie sogar nahezu klimaneutral, warb Kehler weiter.

Well-to-Wheel-Analyse gibt Grün-Gas mehr Chancen

Dennoch werde die mittelfristig bedeutendste politische Weiche für die Auto- und Nutzfahrzeugbranche nicht in Berlin, sondern in Brüssel gestellt, so der Verbands-Chef. Er verwies auf die für Mitte 2021 angesetzte Überprüfung der CO2-Flottenregulierung im Rahmen des "European Green Deal" und sieht darin "eine einmalige Chance für mehr Klimaschutz auf Europas Straßen". Man setzte sich gemeinsam mit dem DVGW für einen Wechsel hin zur "Well-to-Wheel"-Berechnung ein, bei der alle Emissionen eines Fahrzeugs berücksichtigt würden und nicht nur die am Auspuff.

Was bedeutet das?

Mit der Mautbefereiung erhalten auch Fahrzeuge, die mit grünen Gasen wie Biogas und synthetisch erzeugtem Erdgas fahren, wieder eine faire Chance, ihr Klimaschutzpotenzial auszuspielen.

 

Werbung
Werbung