Maserati elektrisch: GranTurismo Folglore

Der Folgore (für „Blitz“) nutzt ein 800-Volt-System und soll im Boost 610 kW (829 PS ) Gesamtleistung bringen.

Der neue Gran Turismo Folglore punktet mit maximaler Eleganz. | Foto: Maserati
Der neue Gran Turismo Folglore punktet mit maximaler Eleganz. | Foto: Maserati
Gregor Soller

Maserati erzählt seine Frontmotor-GT-Geschichte weiter, aus der vor allem der Ghibili und ein bisschen dessen Nachfolger Khamsin herausstachen – auch wenn der Gran Turismo auf den ersten Blick eher an den Mistral erinnert und seit 1998 fester Bestandteil des Programms ist. Entsprechend „evolutionär“ kommt der Neue, der erstmals auch elektrisch angeboten wird.

Dabei sorgen drei je 300 kW (408 PS) leistenden Permanentmagnetmotoren für Vortrieb, welche im „Boost“ bis zu 610 kW (829 PS) zusammenschaufeln. Von null auf 100 km/h soll es in 2,7 Sekunden gehen, maximal sind 320 km/h Topspeed möglich.

Optisch wirkt der GranTurismo Folglore kompakter als er ist: Der 4,97 Meter lange, 2,11 Meter breite und 1,35 Meter hohe Sportwagen trägt einen 92,5-kWh-Akku, der nach WLTP bis zu 450 km Reichweite bieten soll, womit der GranTurismo Folgore nicht zu den Kostverächtern zählt. Der Akku soll als „T-Bone“ den Mitteltunnel mit nutzen und nicht als „Schokoladentafel“ Innenraum von unten kosten. Trotzdem soll er auch hier den Schwerpunkt merklich senken. Der Kofferraum des Folgore fällt wegen der teils dort verbauten der Elektrokomponenten etwas kleiner aus: Er bietet 270 statt 310 Liter wie die Verbrenner.

AC lässt er sich mit bis 22 kW laden, an DC-Säulen sollen bis zu 300 kW möglich sein. Hohe Ladeströme sollen einigermaßen lang anliegen, dass der Akku binnen 18 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen sein soll.

Um das Gewicht in Grenzen zu halten, kommen viel Alu und Magnesium zusammen mit Hochleistungsstahl zum Einsatz. Dieser Multi-Material-Ansatz soll auch die Entwicklung neuer Produktionsmethoden bedingt haben. Die wiederum zu „klassenbesten“ Gewichtsniveaus führen sollen.

Optisch unterscheidet sich die elektrische Variante außen und innen nur marginal von den Verbrenner-Geschwistern des neuen GranTurismo. Neu ist das Multimedia-System Maserati Intelligent Assistant und das neueste Infotainment-System samt einem Display, das die wichtigsten Funktionen in einer integrierten Touchscreen-Oberfläche zusammenfasst, dazu kommen eine – die klassische Maserati-Uhr zitierende -Digitaluhr und optional ein Head-up-Display.

Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Vor allem im Folglore dürfte man das „Rundum-Klangerlebnis“ des Premium-3D-Soundsystems von Sonus faber schätzen. In Fahrt ersetzt eine synthetische Geräuschkulisse das markentypische Röhren der Verbrenner. Preise, Liefertermine und weitere Details liefert Maserati später nach.

Was bedeutet das?

Man darf sehr gespannt sein auf den GranTurismo Folglore. So lange Piech Automotive, Aston Martin und Jaguar nichts Entsprechendes auf der Straße haben, hält der Maserati als einer der ganz wenigen die echte GT-Fahne hoch. Inwiefern das elektrisch gelingen wird, bleibt abzuwarten – immerhin muss er sich die Basis mit dem Verbrenner teilen – wobei Platz im GranTurismo trotz riesiger Maße immer hinter Ästhetik zurücktrat.

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