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Lynk&Co: Neustart mit altem Modell

Lynk&Co gehört zu den wohl nervenstärksten Unternehmen in Deutschland: Laut FINN sind die Zulassungen im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahr von 1676 auf 40(!) Einheiten kollabiert. Womit Lynk & Co mit minus 97% Absatzeinbruch die Absturzliste anführt. Trotzdem soll ein Facelift erstmal genügen!

Lynk & Co hat den 01 umfassend überarbeitet. | Foto: G. Soller
Lynk & Co hat den 01 umfassend überarbeitet. | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

In Halle 12.1 der Auto Mechanika war auch Geely am Start: Mit den Marken Geely, Zeekr und Lynk und Co. Und neben dem schicken Z10, der explizit nicht nach Deutschland kommt, stand der bekannte 01 – das Erstlingswerk, das seit 2016 gebaut wird und seit 2021 in Deutschland – nun ja – dezent durchgestartet und mittlerweile wieder gelandet ist. Am Produktzyklus merkt man, dass sich Lynk&Co hier an Volvo orientiert: Nach acht Jahren(!) Laufzeit „schon“ ein Update zu bringen, ist mutig, aber: Die Kunden sind mit den bisherigen Modellen mehr als zufrieden!

Klar, die Basis teilt man sich mit Volvos 40er-Serie. Die Verarbeitung war über jeden Zweifel erhaben und das Design passt auch. Warum also in Panik verfallen? Und sofort erklärt uns David Green, Head of Strategy, Products and Offers bei Lynk & Co, warum jetzt doch dezent liftete. Denn tatsächlich sitzt er am Ende der „Kunden-Hotline“ und erhält alle Verbesserungsvorschläge.

Und das waren im Großen und ganzen drei:

Erstens: Der Antrieb. Gerade beim Plug-in lief die Übergabe vom Verbrenner an den Konzerndreizylinder immer etwas ruckelig. Weshalb man jetzt einen stärkeren Vierzylinder implantierte und den „Übergabeprozess“ im Getriebe glättete.

Zweitens: das Infotainment. Mittlerweile etwas angegraut, nicht immer komplett logisch und bei weitem nicht mehr so crisp wie bei der Konkurrenz. Also: neuer, hochauflösender Screen rein, neue Software und das sollte zumindest besser sein!

Drittens: Die Farbe blau! Tatsächlich! Viele Kunden kamen mit dem blauen Akzent in den Aluurädern nicht zurecht und fanden auch die teils blauen Bezugsstoffe aus Fischernetzen zu blau. Also hat Green das auto nach seinem Namen gefärbt, innen einfach langweiliges graues Kunstleder reingepackt und sich aber noch neongrüne Nähte gegönnt.

Der "Top-Teiler" verdient mit seinem 01 bis zu 2.500 Euro im Monat!

Das Konzept des Vermietens an andere „Lynk-Mitglieder“ ohne Auto bleibt: Green kenne einen „Topvermieter“, der mit seinem 01 monatlich bis zu 2.500 Euro erlösen kann! Wobei es hier große regionale Unterschiede gäbe. In Skandinavien würde es auch aufgrund der dünnen Besiedelung kaum angenommen, in den Niederlanden teile man sich den 01 dagegen sehr gerne.

Und ja, dem 01 würde dann auch in Europa weitere Modelle folgen – auch vollelektrisch. Und auch beim Vertrieb und Handel werden man wohl nachsteuern…Denn in China ist Lynk & Co eine Riesenmarke mit mittlerweile neun Modellen – bis zum neuesten Z10, der ja explizit NICHT nach Europa kommt. Obwohl er eine interessante Alternative zu VW ID.7 und Co. wäre. Die Sitzprobe haben wir angehängt…

Was bedeutet das?

Lynk & Co sortiert sich neu – und nutzt dazu weiter sein mittlerweile gut abgehangenes Urmodell. Man darf gespannt sein, ob man so wieder aus dem Zulassungstal fährt, in das man regelrecht abgestürzt ist.

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