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Lynk & Co 02: Neues Auto (elektrisch!) und neuer Vertrieb!

Lynk & Co kommt zurück: Bis zu 445 Kilometer Reichweite nach WLTP für 35.495 Euro sind eine Ansage. Dazu wird der Vertrieb geändert, aber das Sharing bleibt, mit Schlaufe!

Mit dem elektrischen 02 (eng verwandt mit Volvo EX 30, Smart#1 und Zeekr X) meldet sich Lynk & Co zurück. | Foto: Lynk & Co
Mit dem elektrischen 02 (eng verwandt mit Volvo EX 30, Smart#1 und Zeekr X) meldet sich Lynk & Co zurück. | Foto: Lynk & Co
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Gregor Soller

Es war eine ganz große Nummer: Über 300 Gäste, viele davon aus China, wurden nach Mailand eingeflogen, um einer riesigen Show beizuwohnen, die eigentlich eine Hauptaussage hatte: Geely hat Power, verdammt viel Power, und wird auch in Europa an der Marke Lynk & Co festhalten! 

Und schon jetzt endlich ein neues, rein elektrisches Modell nach, den 02. Über die SEA2-Plattform von Geely , die für kleinere Fahrzeuge optimierte Version der bekannten „Sustainable Experience Architecture“ (SEA) ist der neue Lynk mit Zeekr X, Smart #1 und #3 oder dem Volvo EX30 verbunden, macht aber vieles anders. Er kommt optisch größer rüber als seine Geschwister und streckt sich dann auch auf 4,46 Meter Länge. Mit einer Breite von 1.845 Millimetern und einer Höhe von 1.573 Millimetern ist er so minimalst größer als der Zeekr X (4.450 mm Länge, 1.836 mm Breite, 1.572 mm Höhe). Der schlug sich in seinem ersten Vergleich gegen den Volvo EX30 schon wacker, jetzt legt man auch bei Lynk auf dieser Basis nach.

Der 02 nutzt einen 66 kWh NMC Lithium-Ionen-Akku, der mit bis 150 kW geladen werden kann. Der Hub von 10 auf 80% SOC soll so binnen 30 Minuten erledigt sein. Der „Core“ kann mit 11 kW AC laden, der „More“ ab 39.495 Euro schafft auch 22 kW AC. Der 02 wird mit 5G-Konnektivität und zwei kabellosen Ladekissen angeboten. Das digitale Cockpit-System wurde von ECARX entwickelt und wird vom Qualcomm Snapdragon SA8155p SoC der dritten Generation angesteuert. Für Helligkeit soll das Infinity Light sorgen, welches mit einem „endlosen Lichttunnel-Effekt“ das Raumgefühl maximieren soll. Dazu gibt es vier verschiedene Stimmungseinstellungen - Fireworks, West Coast, Moonlight Love und Neo City. Auch der Vortrieb ist äußerst flott: Mit 200 kW-Motor schnellt man in 5,5 Sekunden auf 100 km/h.

Typisch chinesisch ist die Journey-Kamera, mit der man Selfies oder Selfies oder Gruppenfotos direkt aus dem Rückspiegel machen kann, um Erinnerungen während der Fahrt festzuhalten. Außerdem verfügt der 02 über ein beheiztes Lenkrad und elektrisch beheizte Memory-Sitze vorne, die dünn ausgeformt wurden, um den Platz im Innenraum zu maximieren. Der Sound an Bord ist schon mal überbordend: 1.600 Watt aus 14 Lautsprechern. Und statt einer Hube tönen spezielle Sounds nach außen. Apropos außen: Mitnehmen kann mit die Box in der Mittelkonsole, die aus der Luftfahrt inspiriert ist.

Der Vertrieb wird neu organisiert – mit Händlern, die Clubs bleiben aber

Endlich kommt ein neuer Push für die Marke, möchte man fast sagen: Denn der Lynk-Absatz brach 2024 in Deutschland komplett weg, weshalb man reagieren muss: Der gut angegraute 01 bleibt als Hybrid oder Plug-in mit Facelift erhalten, der 02 kommt neu und der Vertrieb wird geändert. Denn der 01 wurde in Europa bisher nur über das Auto-Abo vertrieben. Seit Juli 2024 wird das Fahrzeug aufgrund der EU-Gesetzgebung zur Cybersicherheit nicht mehr verkauft. Jetzt also der Neustart, in den man auch Volvo-Händler einbeziehen möchte und damit schlagartig an räumlicher Duchdringung gewinnt.

Der neue CEO Lopez Appelgren will dafür ein klassisches Importeur-Netz aufbauen. Noch in diesem Jahr sollen sechs bis zehn von Händlern betriebene Showrooms mit Modellen von Lynk & Co eröffnen. Mittelfristig soll diese Zahl auf 30 bis 40 steigen. Man wird hier wahrscheinlich die Marke Lnyk & Co als Zweitmarke in bestehende Handelsstrukturen einbinden. Die sogenannten Lynk Clubs bleiben unabhängig davon weiter beim Hersteller.

 

Das Carsharing-Element bleibt als „Markenkern“ erhalten

Jedes Lynk & Co Modell ist mit einer Carsharing-Funktion ausgestattet, die über die Lynk & Co App auf dem zentralen Bildschirm des Fahrzeugs zugänglich ist. Diese Funktion ermöglicht es den Nutzern, ihr Fahrzeug sicher mit anderen zu teilen und dabei Geld zu verdienen. Tatsächlich soll es einen 01-Besitzer geben, der so bis zu 2.500 Euro im Monat erwirtschaftet, wie uns David Green, Vice President Strategy, Produkte und Angebote bei Lynk & Co in Frankfurt auf der Auto mechanika verriet. Im Marketing-Sprech klingt das so: „Für Lynk & Co ist das Carsharing Kernstück der Gemeinschaftsbildung und fördert eine nachhaltigere Nutzung der bereits auf der Straße befindlichen Autos und den Zugang zu Mobilität für alle.“

Mit dem 02 ist das Teilen sogar noch einfacher, denn er verfügt über einen 'Sharing-Strap' der sich neben der Lenkung befindet und eine der wenigen physischen Bedienelemente im Auto. Ein leichtes Ziehen führt den Nutzer direkt zur Sharing App auf dem großen zentralen Display des Fahrzeugs, wo man seinen 02 in wenigen Schritten teilen kann. Green, dem das Sharen echt wichtig ist, freut sich dann auch:

„Mit all seiner neuen Technologie macht der 02 das Carsharing noch einfacher als bisher. Derzeit nutzen dreißig Prozent der Lynk & Co-Besitzer diese Funktion, und dieser Anteil wird mit der erweiterten Produktauswahl wachsen.“

Lynk & Co will mithilfe von Importeuren schnell in Europa expandieren. In diesem Jahr soll die Zahl der europäischen Märkte von sieben auf 22 steigen. Für 2024 plant Lynk & Co europaweit 7.000 bis 8.000 Neuzulassungen. Lopez Apelgren erklärt dann auch:

„2024 ist für uns ein Übergangsjahr in dem wir bewusst niedrige Verkaufszahlen hinnehmen“.

Weshalb Lynk & Co 2025 in Deutschland mit mindestens dreistelligen Wachstumszahlen punkten sollte. Der 02 hat das Zeug dazu! Auf den ersten Fahreindruck sind wir gespannt!

Was bedeutet das?

Alles auf Anfang in Europa: Während Lynk & Co in China eine Riesenpalette hat, verkümmerte das hoffnungsvolle Pflänzchen in Europa mit dem mittlerweile angegrauten 01 und „All-in-Abo“ only. Das zog einige Kunden, die auch zufrieden waren (der 01 steht auf der Plattform des Volvo XC40), aber auf Dauer war das kein tragfähiges Geschäftsmodell. Weshalb man jetzt gezielt nachlegt!

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