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Lordstown Motors startet Produktion

Am 29.9. begann die Produktion des elektrischen Pickups Endurance beim Auftragsfertiger Foxconn.

Am 29.9. wurde der erste E-Pick-Up Endurance montiert. | Foto: Lordstown
Am 29.9. wurde der erste E-Pick-Up Endurance montiert. | Foto: Lordstown
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Gregor Soller

Nach langem Hin und Her hat es Lordstown jetzt doch in die Produktion geschafft: Dabei sprang dem US-Unternehmen Foxconn bei, der die Montage im namensgebenden Lordstown im US-Bundesstaat Ohio gekauft hat. Im März 2022 setzte das Unternehmen den Startpreis für den Endurance von einst 52.500 auf 63.500 Dollar vor Steuern hoch und korrigierte die Fertigungszahlen nach unten. Die Unsicherheiten bewogen GM mittlerweile, seine Anteile an Lordstown zu veräußern.

Zumal die Produktion nur extrem langsam angefahren wird – aber immerhin scheinen die Amerikaner hier ehrliche Zahlen zu liefern: 2022 sollen noch bescheidene 50 Exemplare des Lordstown Endurance produziert werden, im ersten Halbjahr 2023 dann bis zu 450 weitere Einheiten – was Nischenzahlen sind. Erst im vierten Quartal 2023 will man dann in die Vollproduktion übergehen, vorbehaltlich der Tatsache, dass man alle Homologationstests und Zertifizierungen voll abschließt. Zum Vergleich: Noch 2020 verkündete man, ab 2021 jährlich 20.000 Einheiten montieren zu wollen – was auch schon eine eher dezente Zahl war. Ford setzte vom F-150 allerdings als Verbrenner im Jahr 2021 rund 726.000 Einheiten ab, es folgten knapp 570.000 Ram und knapp 530.000 Chevy Silverado. Der Kuchen wäre also nur in den USA schon riesig.

Den Produktionsanlauf verantwortet Edward Hightower, seit November 2021 im Unternehmen und seit Juli 2022 CEO. Er erklärte die zarten Zahlen glasklar:

„Wir werden die Produktion weiterhin langsam vorantreiben, da wir noch Probleme mit der Herkunft und Verfügbarkeit von Teilen haben. Wir gehen davon aus, dass wir die Produktionsgeschwindigkeit im November und Dezember erhöhen werden.“

Er ergänzte vorsichtig:

„Wir gehen davon aus, dass wir im Jahr 2022 etwa 50 Fahrzeuge an Kunden ausliefern werden und den Rest der ersten Charge in der ersten Hälfte des Jahres 2023, vorbehaltlich der Beschaffung von ausreichend Kapital.“

Foxconn stieg bei Lordstown ein und stabilisierte das Geschäft

Für Lordstown muss der Produktionsanlauf jetzt klappen: Mit Rivian, dem Ford F-150 Lightening und den angekündigten E-Pickups von Tesla, GM und Ram hat man zudem viel Konkurrenz und nach wie vor hat Lordstown wenig Finanzmittel, dass das Fertigungswerk an Foxconn veräußert wurde (werden musste), wo die Taiwanesen jetzt im Auftrag des Startups unter anderem den Endurance montieren. Den endgültigen Kaufvertrag über 230 Millionen Dollar unterzeichnete Foxconn im November 2021. Foxconn erwarb zudem Lordstown-Aktien im Wert von 50 Millionen Dollar und bekommt im Rahmen der Vereinbarung nach Abschluss außerdem 1,7 Millionen Aktienoptionsscheine.

Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Diese Kooperation ermöglichte Lordstown, „zu einem weniger kapitalintensiven Geschäftsmodell überzugehen“. Konkret geht die Unternehmensführung aktuell davon aus, 2022 mit ungefähr 110 Millionen US-Dollar an Barmitteln und Barmitteläquivalenten abzuschließen. Was in einem Großseriengeschäft eher eine dünne Finanzdecke ist. Man prüfe aber deshalb zudem weiter Kapitalbeschaffungsalternativen.

Was bedeutet das?

Bei Lordstown ist man einen ganz entscheidenden Schritt weiter und steckt in der Vorserienproduktion. Doch soweit war Byton auch schon fast. Man darf gespannt sein, wie sich das Unternehmen weiter entwickelt und ob eines Tages Zusatzprodukte auch für Exportmärkte geplant sind, wie der Van bei Rivian, der international ausgerollt werden kann.

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