Lightyear stellt das erste Seriensolarauto der Welt vor
„2016 hatten wir nur eine Idee“, erinnert sich Lex Hoefsloot, CEO und Mitgründer von Lightyear und er fährt fort:
„Drei Jahre später hatten wir einen Prototyp. Jetzt, nach sechs Jahren des Testens, Wiederholens, (Um-)Gestaltens und unzähliger Hindernisse, ist Lightyear 0 der Beweis, dass was unmöglich schien, tatsächlich umsetzbar ist."
Das erste Fahrzeug soll jetzt im November 2022 ausgeliefert werden und blieb sehr nah an den Prototypen. Damit soll das erste Serien-Solarauto der Welt auf den Markt fahren. Mit dem „Lightyear 0“ können Autofahrer theoretisch bis zu sieben Monate lang nur per Solarenergie elektrisch unterwegs sein, ohne eine Steckdose oder Ladestation zu nutzen. Denn der Lightyear 0 verfügt über fünf Quadratmeter patentierte, doppelt gekrümmte Solarzellen. Sie generieren Strom, wenn er fährt oder im Freien parkt. Unter optimalen Bedingungen mit intensivem und langen Sonnenschein kann der Lightyear 0 auf diese Weise neben seiner WLTP-Reichweite von 625 Kilometern aus der voll geladenen 60 kWh-Batterie eine zusätzliche Reichweite von 70 Kilometern pro Tag „nachtanken“.
Dank dieses Solarertrags können Fahrer in den Sommermonaten täglich 70 Kilometer fahren, ohne an eine Steckdose zu müssen. In Klimazonen wie den Niederlanden und Deutschland sind es circa zwei Monate, in Spanien oder Portugal bis zu sieben Monate. Ein Grund dafür ist auch die herausragende Aerodynamik und Leichtbau. Das Fahrzeug soll extrem sparsam sein. Die Stärke des ganzheitlichen Konzepts zeigt sich in der Praxis: Bei 110 km/h kann der Lightyear offiziell 0 bis zu 560 Kilometer weit kommen. Den Spurt von 0 auf 100 km/h schafft das Solarauto in zehn 10 Sekunden, seine Höchstgeschwindigkeit bei 160 km/h (100 mph).
Der Lightyear 0 wird von vier Radnabenmotoren angetrieben. Dabei handelt es handelt es sich aktuell zwar um die effizienteste Art des elektrischen Antriebs, allerdings mit Nachteilen beim Komfort, den hier wirken an den Rädern große ungefederte Massen. Das Maximales Drehmoment liegt am Rad bei 1720 Newtonmetern, die Höchstleistung bei 130 kW (170 PS).
Leichtgewicht: Trotz fünf Meter Länge unter 1,6 Tonnen
Die gute Aerodynamik (Luftwiderstandsbeiwert unter 0,19) und die vergleichsweise geringere Masse der 5,08 Meter langen Limousine von 1575 Kilogramm senken den Verbrauch. Mit einem Energieverbrauch von 10,5 kWh pro 100 Kilometer bei 110 km/h wäre er das effizienteste bislang verfügbare Serien-Elektrofahrzeug. Die Designer achteten auch beim Serienmodell bei jedem Detail auf Minimalismus und Nachhaltigkeit. Und der „0“ soll viel komfortabler als das Urmodell sein.
Innen genügt über ein vergleichsweise kompaktes 10,1-Zoll-Touchscreen-Infotainmentsystem, das Cloud-basierte Over-the-air (OTA) Software-Updates ermöglicht. Der Innenraum besteht vollständig aus veganen Materialien aus natürlichen Quellen, etwa Mikrofaser-Wildledersitze und Details aus Rattanpalmen. Der klimatisierte Innenraum bietet fünf Erwachsenen Platz, vor auf beheizbaren Recaro-Sitzen.
Das Unternehmen will maximal 946 Lightyear 0 zu einem Preis von jeweils 250.000 Euro produzieren. Hier musste man wegen der Materialpreise massiv aufschlagen – einst waren maximal 150.000 Euro projektiert. Dafür gewährt Lightyear eine Garantie „von acht Jahren. Das Nachfolgemodell soll dann in Großserienproduktion zum erschwinglichen Einstiegspreis von 30.000 Euro konzipiert werden und Ende 2024/Anfang 2025 kommen.
Was bedeutet das?
Lightyear hat es geschafft: Zwar ist der „0“ eher Luxusklasse und reichlich groß für viele Innenstädte, aber er hat ein großes Konzept und bricht neuen Bahnen bei Nachhaltigkeit und Effizienz. Und könnte die Öko-Alterbnative zu i7 und Co. sein. Aber eben nur ein Start in vergleichsweise kleiner Serie. Viel spannender wird das nächste kompakte und bezahlbare Modell.
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