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VM-Fahrbericht Lexus RZ 450e: Vollelektrisch pilotiert

Die gleiche Basis wie die Konzernschwestern Toyota bZ4X und Subaru Soltera, aber wesentlich mehr Power - und eine außergewöhnliche Lenkung: Ab 2025 kommt das Premium SUV mit Steer-by-Wire und Yoke Lenkrad.

Gleiche Plattform wie Toyota bZ4X und Subaru Soltera, aber edlere Anmutung und mehr Power.| Foto: Lexus
Gleiche Plattform wie Toyota bZ4X und Subaru Soltera, aber edlere Anmutung und mehr Power.| Foto: Lexus
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Thomas Kanzler

Das Cockpit ist mit ausgesuchten Materialien versehen, das Yoke Lenkrad (Yoke: Joch) zieht alle Blicke auf sich. Der ungewöhnliche Volant ähnelt eher dem Steuer eines Flugzeugs als einem klassisch runden Lenkrad. Und wie frei plötzlich der Blick auf die Armaturen ist, fällt einem erst wirklich auf, wenn man vom Yoke-RZ 450e wieder auf den „Normalen“ wechselt. Die Steer-by-Wire Technik ist seit Jahrzehnten in Flugzeugen bewährt. In der Fahrzeugtechnik wird der Lenkbefehl von einem Sensor im Lenkrad – bzw. im Yoke - über eines oder mehrere Steuergeräte ausschließlich elektrisch weitergeleitet. Ein Motor führt dann den Lenkbefehl aus. „One Motion Grip“ nennen die Lexus Ingenieure die erste Lenkung dieser Art in einem Serienfahrzeug. Bereits wenige Grad Drehung am Lenkrad reichen im Schritttempo, um Kurven zu Fahren. Ein Umgreifen der Hände ist beim Lexus nicht nötig, der maximale Einschlagwinkel beträgt nur 150 Grad.

Yoke - oder Joke?

Die Elektronik regelt die Übersetzung geschwindigkeitsabhängig, im Schritttempo übersetzt die Elektronik 1:1, bei höheren Geschwindigkeiten 1:15. Das funktioniert erstaunlich gut. Das E-SUV ist beim Rangieren sehr wendig. Auf den Bergstraßen in der Provence fuhren wir wie auf Schienen durch die Serpentinen, bei schnellen Abschnitten auf der Autobahn fallen die Kurskorrekturen nicht nervös sondern sehr stimmig aus.

„In der Luftfahrt ist das analoge Fly-by-Wire mit seiner hohen Redundanz schon lange Realität. Auch beim Lexus sind alle Komponenten der Steer-by-Wire Lenkung zur Sicherheit doppelt verbaut“, erklärt Yushi Higashiyama, Assistant Chief Engineer und verantwortlich für die Entwicklung des „One Motion Grip“.

Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Die beiden Permanent-Synchronmotoren des Lexus leisten vorne 150 kW und hinten 80 kW, damit bietet das AWD-Drive mit 230 kW (313 PS) deutlich mehr Leistung als bei Toyota/Subaru. Das Fahrwerk rollt auf den 20-Zöllern knackig ab, ist aber nicht zu sportlich ausgelegt. Die Rekuperation ist in vier Stufen über Lenkradwippen einstellbar, echtes One-Pedal-Driving gelingt aber ebenso wenig wie beim bZ4X. Das Akkupaket hat mit 71 kWh die gleiche Speicherkapazität wie beim Allrad bZ4X, während der Toyota-Akku von CATL stammt, verbaut Lexus Zellen des Toyota-Panasonic Joint Ventures Prime Planet Energy Solutions. Die Reichweite des Premium SUVs gibt Lexus mit 435 Kilometern mit den 18-Zöllern an, mit 20 Zoll Reifen bestückt schafft der RZ 450e bis zu 407 Kilometer nach WLTP. Geladen wird mit bis zu 150 kW (DC), in 30 Minuten ist der Akku von 0 auf 80 Prozent be“tankt“.

Zurück zu unseren Testrunden. Das Lenkgefühl ist den Lexus-Ingenieuren sehr natürlich gelungen, ein wahrnehmbares Ruckeln im Stillstand bei Volleinschlag und ein leichtes Verhärten der Lenkung bei schnellen Richtungswechseln wird dem System laut Higashiyama noch ausgetrieben. Die geladenen Journalisten sind Teil des Entwicklungsprozesses. Lexus Ingenieur Higashiyama wird die Expertise der Testfahrer nutzen, um das System weiter zu verfeinern. Eingeführt wird „One Motion Grip“ erst 2025, genug Zeit, um die fast einwandfreie Lenkung zu perfektionieren.

Was bedeutet das?

Der Lexus RZ 450e ist ein edles Premium-SUV. Das Highlight ist aber das „One-Motion-Grip“-System, das schon erstaunlich gut funktioniert. Die Lexus-Ingenieure leisten hier Pionier-Arbeit, der Steer-by-Wire-Technik gehört die Zukunft im Automobil.

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