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Leibniz-Uni empfiehlt Pedelec-Pendeln: Gesund für Mensch und Klima

Von wegen für Faule: Pedelec-Fahren kann wie normales Radeln das Herzinfarktrisiko um 40 Prozent senken. Forscher der Leibniz-Uni beweisen in einer großen Studie mit dem BMVD, dass E-Bikes zum universellen Problemlöser taugen, für Gesundheit und Klima. Klare Empfehlung: Pedelec statt Auto.

Ultimativer Problemlöser: Pedelec-Fahren ist gut für die Gesundheit und für die Umwelt, bewies jetzt eine große Studie der Uni Hannover. | Foto: Cowboy
Ultimativer Problemlöser: Pedelec-Fahren ist gut für die Gesundheit und für die Umwelt, bewies jetzt eine große Studie der Uni Hannover. | Foto: Cowboy
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Johannes Reichel

In einer großangelegten Studie haben die Leibniz-Universität Hannover, die Medizinische Hochschule und das Bundesverkehrsministerium (BMVD) untersucht, wie gesund das Fahren mit dem Pedelec ist und sind zu eindeutigen Schlüssen gekommen. So könne das regelmäßige Pedalieren trotz elektrischer Unterstützung genauso wie das normale Radfahren das Herzinfarktrisiko um 40 Prozent senken, wenn man täglich 12 bis 15 Kilometer unterstützt pedaliert. Ausgewertet wurden die Daten von 1.250 E-Bike und 629 normalen Radfahrern. Im Endeffekt lag die Herzfrequenz der E-Biker nur fünf Schläge unter der der konventionellen Radler, berichtet der verantwortliche Sportmedizin-Professor Uwe Tegtbur gegenüber dem Spiegel, der seit 2017 an der Studie arbeitet.

"E-Bike-Fahren ist Sport. Unser Erkenntnisgewinn ist eindeutig", erklärt Tegtbur gegenüber dem Medium.

Der Effekt entstehe dadurch, dass auch E-Bike-Fahrer ständig treten müssten und von ihrem Rad gefordert würden, sie seien je nach Trainingszustand mit 60 bis 80 Prozent der maximalen Herzfrequenz unterwegs, was sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirke. Zudem sinke das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck sowie Zucker- und Fettwechselstörungen um rund 50 Prozent, das Krebsrisiko um 30 Prozent.

Multiple Wirkung auf die Gesundheit

Insgesamt wurden 58.833 Fahrten ausgewertet, 34.438 von Pedelec-Fahrern, 24.065 von konventionellen Radlern. Die Biker saßen im Schnitt 135 Minuten pro Woche im Satten, das ganze Jahr über. Man könne lückenlos nachweisen, dass E-Biken ebenso wie normales Radeln ein herausragendes Herz-Kreislauf-Traininig ist. Darüber hinaus senke es den Cholesterinwert und reduziere die Gefahr einer Fettleber sowie Demenz- und Alzheimer-Risiko. Radfahren wie Ausdauersport habe antientzündliche und antioxidative Wirkung, so der Mediziner weiter.

Bike in den Alltag integrieren

Radfahren reduziere außerdem den Stresslevel, erhöhe die Denkleistung und Durchblutung, die Gelenke erhielten einen Arthroseschutz, die Knochedichte steige, das Osteoporose-Riskiko sinke. Das Glückshormon Serotonin werde ebenfalls ausgeschüttet. Er empfahl moderates Pedalieren als Ideal. Totale Verausgabung könne sogar kontraproduktiv sein, warnte er. Natürlich könne man ähnliche Effekte auch im Fitnesstudie erzielen. Dennoch empfahl der Mediziner, das Rad in den Alltag zu integrieren, es sei eben ein Alltagsgegenstand, um von A nach B zu kommen.

"Ich rate den Deutschen, dass sie ihr Auto nach Möglichkeit stehen lassen und lieber aufs E-Bike steigen sollten. Bereits heute pendeln viele E-Biker auf Strecken von 5 bis 20 Kilometer zur Arbeit", erklärte Tegtbur.

Zudem schone man damit das Klima, wie Tegtbur mit Verweis auf eine Berechnung des BMVD anführt. Damit könnten durch die Nutzung des Fahrrads jährlich bis zu vier Millionen Tonnen CO2 gegenüber 2017 eingespart werden. Das führe auch zu niedrigerer Lärmbelastung sowie Abnahme physischer und psychischer Erkrankungen. Radfahren sei in der Wirkung wie ein Medikament, schwärmt der Mediziner.

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