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Krieg gegen die Ukraine könnte E-Autopreise treiben

Nach Berechnungen der Schweizer Großbank UBS könnten durch den Mangel an kritischen Rohstoffen aus Russland, wie etwa Nickel, der Preis für ein E-Auto um etwa 2.300 Euro ansteigen. Allerdings werden auch Verbrenner teurer, in der Herstellung, aber vor allem im Betrieb.

Fahrt ins Blaue: Weil Nickel (3.v.r.) häufig aus Russland stammt, drohen E-Autos drastisch teurer zu werden. Umso wichtiger ist Recycling, wie es Mercedes-Benz ab 2023 in einer eigenen Fabrik in Kuppenheim praktizieren will. | Foto: Mercedes-Benz
Fahrt ins Blaue: Weil Nickel (3.v.r.) häufig aus Russland stammt, drohen E-Autos drastisch teurer zu werden. Umso wichtiger ist Recycling, wie es Mercedes-Benz ab 2023 in einer eigenen Fabrik in Kuppenheim praktizieren will. | Foto: Mercedes-Benz
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Johannes Reichel

Die russische Invasion in der Ukraine könnte neben den Komponentenlieferketten wie etwa bei Kabelbäumen auch die Rohstofflieferketten für Automobile gefährden. Insbesondere, weil Nickel für E-Autos großteils aus Russland stammt und sich drastisch verteuert, sei die Gefahr durchaus real. Auf bis zu 2.300 Euro Mehrkosten pro Fahrzeug taxierte die Schweizer Großbank UBS den Anstieg nach einem Bericht von Spiegel Online. Allerdings würden auch Verbrennerfahrzeuge in der Herstellung teurer, weil Palladium für Katalysatoren zu einem guten Teil aus Russland stammt, das hier einen Weltmarktanteil von 40 Prozent hat. Bis zu 700 Euro pro Fahrzeug könnte das ausmachen. Dass am Ende dennoch der E-Antrieb in der Krise zulegen könnte, liegt an den drastisch steigenden Betriebskosten für Diesel und Benziner aufgrund der gestiegenen Spritpreise.

Betrieb von Verbrennern verteuert sich stärker als bei E-Autos

UBS kalkuliert das auf 700 Euro jährlich bei Verbrennern, veranschlagt jedoch nur 150 Euro mehr an Energiekosten bei Elektrofahrzeugen. Generell wird aber Autofahren durch die Krise verteuert, wie auch VW-Chef Herbert Diess prognostizierte, nicht ohne zu erwähnen, dass man die Steigerungen teils an die Kunden weitergeben werde. Gleichzeitig komme es zu einer Verschiebung weg von den Verbrennern hin zu E-Fahrzeugen, wodurch die Kosten in der Herstellung sinken würden und die Margen bald diejenigen von konventionellen Fahrzeugen erreichen würden, glaubt Diess. Die Bank rechnet mit einer weiteren starken Förderung von Elektromobilität durch die Regierungen, weil nun das Argument der Autarkie von russischem Öl und Gas hinzukommt. Dennoch bleibt der Rohstoffengpass bedrohlich.

"Wenn Russland bei einer weiteren Eskalation des Konfliks als Nickel-Lieferant ausfällt, dürfte das für manche Hersteller zu erheblichen Problemen und auch zu Produktionsausfällen führen", prognostizierte UBS-Autoanalyste Patrick Hummel gegenüber dem Spiegel.

Der geplante Switch weg von kritischen Rohstoffen wie Nickel werde kurzfristig nicht helfen. Ebenso wenig wie sich auf die Schnelle Palladium ersetzen lässt. Dass der Mangel nicht unbedingt auf die Gewinne der Autohersteller durchschlägt, hatte sich bereits in der Corona-Krise gezeigt. Durch die hohe Nachfrage nach Autos blieben die Preise ebenso stabil. Unsicherheitsfaktor sei allerdings die Inflation, die die Nachfrage drücken könne, so Analyst Hummel.

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