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Kostenloses E-Sharing-Projekt „Dorfautos“ im Hunsrück geht weiter

An acht Standorten im Rhein-Hunsrück-Kreis können Anwohner derzeit kostenlose E-Autos für ihren privaten Gebrauch nutzen. Im Dezember 2019 ist das Projekt gestartet, jetzt zieht man erste Bilanz.

Die Kreisverwaltung in Simmern verzeichnet ein reges Interesse in dem Pilotprojekt und erhält Anfragen aus ganz Deutschland zum "Dorfauto". | Foto: Energieagentur Rheinland-Pfalz
Die Kreisverwaltung in Simmern verzeichnet ein reges Interesse in dem Pilotprojekt und erhält Anfragen aus ganz Deutschland zum "Dorfauto". | Foto: Energieagentur Rheinland-Pfalz
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Zu Beginn des Projektes wurden in ausgewählten Standorten im Hunsrück acht Renault Kangoo maxi ZE mitsamt Ladestationen zur Verfügung gestellt. Das Angebot kam besser an als erwartet: Rund 350 Bürger haben sich bereits als Nutzer registriert und in den letzten Monaten insgesamt 180.000 Kilometer zurückgelegt. Für Kreisklimaschutzmanager Frank-Michael Uhle ein klares Signal:

„Die Elektromobilität gehört aufs Land.“

Tatsächlich bestätigen die Zahlen der ersten Runde die Erwartungen an das Projekt. Ziel sei es, die „Praxistauglichkeit der Elektromobilität individuell überprüf- und erfahrbar zu machen“ und dabei Car-Sharing allgemein in ländlichen Regionen anzubieten. So könne zukünftig die aktuelle ÖPNV-Versorgung sinnvoll ergänzt werden. Denn eine bedarfsgerechte Infrastruktur, die städtischen Ballungsräumen gleich käme, sei kaum geboten, urteilt Uhle.

Pendlerregionen wie der Rhein-Hunsrück-Kreis würden davon profitieren, plädiert der Klimaschutzmanager weiter. Dort seien etwa 70.000 private Fahrzeuge zugelassen, auf 103.000 Einwohner. Für eine nachhaltige Verkehrswende brauche es hier echte Alternativen, um langfristig CO2-Einsparungen zu ermöglichen, fordert Uhle.

Die Gemeinen zeigen Interesse

Durch die positive Resonanz zeigen sich erste Ortsgemeinen und auch Bürger bereit, das System zu übernehmen und eigenständig zu verwalten. Die Nachfrage ermögliche hier auch das Angebot. Richtungsweisend würden hier die nächsten zwei Jahre sein. Ende 2020 sollen die E-Kangoos auf acht neue Standorte verteilt werden, um weiteren Anwohnern die Möglichkeit zu bieten, sich mit dem Elektroauto vertraut zu machen; Ende 2021 dann ein drittes und letztes Mal.

Was bedeutet das?

7.000 Euro kostet ein E-Auto pro Jahr, für Leasingrate, Software und 24-Stunden-Hotline. Eine überschaubare Investition, die sich auszahlen könnte. Dass man für eine tatsächliche Verkehrswende größere Geschütze auffahren muss, ist selbstverständlich. Aber das Pilotprojekt hat skalierbaren Vorbildcharakter, der sich gerne weitläufig durchsetzen darf - und auch könnte.

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