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Kombinom 2: Kombinierter Transport mit autonomen Shuttles

Auf Kombinom geht in die zweite Projektrunde: Nach der Ergründung der Frage, wie autonome Shuttles Personen- und Warentransport im ländlichen Raum kombinieren können, soll nun die Simulationsanwendung zur Einführung der Shuttles entwickelt werden.

Solch ein Shuttle könnte sowohl Personen- als auch Güterverkehre abdecken und zeitgemäße Mobilität in die Fläche bringen, so Prof. Dr. Christoph von Viebahn, HsH. (Foto: SimPlan)
Solch ein Shuttle könnte sowohl Personen- als auch Güterverkehre abdecken und zeitgemäße Mobilität in die Fläche bringen, so Prof. Dr. Christoph von Viebahn, HsH. (Foto: SimPlan)
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Johannes Reichel
von Anna Barbara Brüggmann

Wie könnten autonome Shuttles dazu beitragen, den Mobilitätsbedürfnissen von Menschen im ländlichen Raum gerecht zu werden und helfen, diesen Wohnraum zugleich attraktiver zu gestalten sowie die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten? Mit der Möglichkeit der Kombination aus Personen- und Warentransport beschäftigte sich dazu das Forschungsprojekt Kombinom der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) und der Hochschule Hannover (HsH).

Daran knüpft nun das Forschungsvorhaben Kombinom_2 an („Simulation als Entscheidungsunterstützungssystem zur Einführung autonomer, kombinierter Shuttles im ländlichen Raum“). Ziel dabei ist die Entwicklung einer Simulationsanwendung zur Einführung dieser autonomen, kombinierten Shuttles. Durchgeführt wird das Vorhaben vom Research Lab for Urban Transport (ReLUT) der Frankfurt UAS und vom DAS HUB der HsH in Kooperation mit der SimPlan AG, der Senozon Deutschland  sowie der tbw research. Gefördert wird das Projekt im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt rund 1,6 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Die aktuellem Strukturen bieten Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Projektleiter sowie Direktor des ReLUT der Frankfurt UAS, zufolge erhöhten Innovationsbedarf:

„Die Taktung des ÖPNV-Angebots im ländlichen Raum ist gegenüber urbanen Gebieten deutlich niedriger. Heutige Mobilitätsbedürfnisse werden nur teilweise und mit Fokus auf Stoßzeiten befriedigt“, so Schocke, und fügt hinzu: „Ein nachfrageorientiertes, autonomes Angebot bietet großes Potenzial, die Versorgungsstruktur kostendeckend zu verbessern. Durch die Kombination von ÖPNV und Warentransport können Synergien genutzt werden, um die Daseinsvorsorge sicherzustellen.“

Im Rahmen des Projekts werden Szenarien für wirtschaftliche, zeitliche, rechtliche, räumliche und soziale Zielgrößen untersucht. Geprüft wird auch, wie sich der gemeinsame Transport von Personen und Gütern real anwenden lässt. Die Forscher nutzen dabei bestehende Datenquellen und erzeugen eine neue, räumlich übertragbare Datenbank als Entscheidungsbasis. So sollen autonome, kombinierte Bedarfsverkehre von Personen und Gütern im ländlichen Raum simuliert werden.

In verschiedenen Szenarien wird analysiert, wie Logistik und Mobilität konvergieren und welche Weiterentwicklungen nötig sind, um ökonomische, ökologische und soziale Mehrwerte zu leisten und die Lebensqualität auf dem Land zu erhöhen. Das geplante Projektergebnis ist ein simulationsgestütztes Entscheidungs-Unterstützungsmodell (EUM).

Grundlage für Umsetzung in Kommunen

Das EUM soll als Grundlage dienen für potenzielle Umsetzungsvorhaben neuer Angebote von Kommunen, Landkreis und Marktteilnehmern. Pilotanwendungen sollen so schneller umsetzbar sein. Für die Simulationsanwendung entschied man sich laut den Projektverantwortlichen deshalb, da sich aufgrund der starken Wechselwirkungen, zum Beispiel in der Routenplanung oder der Fahrzeugausstattung gebietsspezifische Idealkonzepte und Auswirkungen vorab weder einschätzen noch analytisch spezifizieren ließen. Die avisierte Simulationslösung stelle deshalb eine wirkungsvolle und ressourceneffiziente Möglichkeit dar, kombinierte Transportmodelle und Konzepte zu entwickeln und virtuell zu testen.

Prof. Dr. Christoph von Viebahn, HsH, verspricht sich ein detailliertes Konzept sowie eine tragfähige Lösung für zukünftige Verkehre, vor allem auch dort, wo man Sharing-Konzepte vergeblich suche. Zudem sieht er einige Chancen in dem Konzept.

 „Personen und Güter weisen unterschiedliche Spitzenzeiten auf, in denen sie befördert werden möchten. Eine Abdeckung beider Verkehre mit einem Fahrzeug bietet die Möglichkeit, Flotte und Fahrer besser auszulasten und somit Wartezeiten deutlich zu verkürzen. Dadurch kann kurzfristig (mit heutigen Fahrzeugen) im ländlichen Raum ein besserer Service geboten werden. Ein späterer Einsatz autonomer Fahrzeuge bietet weitere Potenziale, zeitgemäße Mobilität in die Fläche zu bringen“, so von Viebahn.

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