Mit dem „Shutdown“ brach auch die weltweite Nachfrage nach Erdöl ein. Gleichzeitig einigten sich Russland und die arabischen OPEC-Staaten darauf, die Ölhähne weiter offen zu lassen. Ihr Kalkül: Mit niedrigen Preisen will man die noch jungen Fracking-Fördernation USA aus dem Markt drängen. Denn Fracking ist vergleichsweise komplex, teuer und wenig umweltfreundlich – generell ein Problem des Erdöls. Das wird in Russland noch länger, auf der arabischen Halbinsel vielleicht nicht mehr ganz so lang reichen, weshalb man dort bereits heftig Richtung Tourismus und High-Tech umsteuert.
Der Ölpreis dreht erstmals in der Geschichte ins Minus!
Während Donald Trump seine noch junge „alte“ Industrie vor dem Kollaps retten will. Der Ölpreis für einen Kontrakt, der eine physische Öllieferung im Mai vorsieht, drehte erstmals seit Aufnahme des Future-Handels im Jahr 1983 ins Negative! Das Barrel (159 Liter) lag bei minus(!) 37,63 US-Dollar. Wer Öl kauft, erhält noch Geld dazu!!!
Deshalb soll ab Mai die Produktion um rund zehn Millionen Fass pro Tag sinken. Denn der globale Verbrauch dürfte im April bereits um 29 Millionen Fass pro Tag niedriger sein als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Das jedenfalls prognostiziert die Internationale Energieagentur. Heißt: Die Welt braucht viel weniger Öl und bald könnte es nicht mehr genug Lagerkapazitäten geben. Dramatischer drückt es Stefan Graber, Chef-Rohstoffstratege der Credit Suisse aus:
„Im Moment ertrinkt die Welt im Öl.“
Denn im Moment drücken weitere Lieferungen, die für respektive im März vereinbart wurden, in die Lager. Außerdem lässt sich die Förderung nicht einfach drosseln und wieder anfahren, schon gar nicht in den USA: Deshalb wird dort das gefrackte Öl aktuell lieber verramscht – teils für 10 Dollar pro Fass, billiger als Bier! Außerdem sind laut dem "Wall Street Journal" noch 20 Supertanker voller Öl aus Saudi-Arabien in die USA unterwegs – im März deckten sich die USA zusätzlich mit billigem Erdöl ein. Gleiches gilt für andere Regionen und Staaten, in denen das Öl aktuell eher in Lager als in Kundentanks läuft. Denn es gibt einfach zu wenig Bedarf.
Viele Unternehmen stellen viele Geschäftsmodelle auf den Prüfstand
Zwar ziehen die Preise für Lieferungen ab Juni wieder an, doch ob sie je wieder das alte Niveau erreichen, ist mehr als fraglich, denn: Viele Unternehmen stellen jetzt zahlreiche Reisen und Produktionsmethoden auf den Prüfstand – darunter vor allem diejenigen, die energie- und rohstoffintensiv sind. Was den Wert des „schwarzen Goldes“ als Zukunftswährung nachhaltig schädigen dürfte. So bleibt zu hoffen, dass die Corona-Krise die Transformation hin zur Energie- und Mobilitätswende beschleunigt, auch wenn fossile Energieträger aktuell billiger sein dürften denn je.
Auf dass die Unternehmen die richtigen Schlüsse aus der Krise ziehen und sie als Chance zum ganz großen Umbau nutzen – denn ein „Weiter so“ kann und darf es in der „Post-Pandemie-Phase“ nicht mehr geben!
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