Kia Niro: Die zweite Generation ist viel Erwachsener
Das neue Modell hebt sich optisch deutlich vom Vorgänger ab und wirkt wesentlich stämmiger als bisher. Der neue, kantigere Look und ein aufgeräumter Innenraum mit nachhaltigen Materialien lassen so das SUV deutlich moderner wirken als den Ur-Niro. Die Kia-typische „Tiger-Nose“ – die sich beim Vorgänger noch durch die Verjüngung des Kühlergrills in der Mitte zeigte – ist nun nur noch durch eine Chromspange angedeutet.
Heartbeat-Curve
Die ungewöhnliche Form des Tagfahrlichtes bildet die Form einer stilisierten „Herzschlagkurve“ nach. Und der farblich abgesetzte Schwung an der C-Säule ist nicht nur eine markante Designspielerei. Die „Aero“-C-Säule ist so gestaltet, dass die Luftströmung durch einen Hohlraum geführt wird. Das soll zu einer besseren Aerodynamik des Crossover beitragen. Ob der Fahrer beim Schulterblick über die besonders breite C-Säule begeistert ist, ist eher fraglich. Der neue Niro soll die Kia –Designphilosophie wiederspiegeln und durch sein emotionales Außendesign im umkämpften Markt der kompakten Crossover auffallen.
K-Plattform als Basis
Der Neue basiert auf der dritten Generation der „K“-Plattform von Kia und ist mit 4,42 Metern um 65 mm länger als sein Vorgänger. Leicht zugelegt hat er auch in der Breite (1.825 mm, plus 20 mm) und in der Höhe (1.545 mm, plus 10 mm). Durch diese neuen Proportionen und den gewachsenen Radstand (2.720 mm, plus 20 mm) liegt der Crossover beim Raumangebot sowohl im Interieur als auch im Gepäckabteil im Spitzenbereich seiner Klasse.
„Kia hat den Niro neu gestaltet, um Menschen den Weg zu sauberer Mobilität zu erleichtern. Sein Spektrum an umweltfreundlichen Antrieben wird selbst die zögerlichsten Kunden ermutigen, auf nachhaltigere Formen der Fortbewegung umzusteigen“, sagt Jason Jeong, Präsident von Kia Europe. „Der schon bisher beliebte Niro profitiert in der zweiten Generation von den neuesten Kia-Technologien und kann die Mobilitätsbedürfnisse verschiedenster Fahrerinnen und Fahrer erfüllen, wodurch neue Kunden an unsere Marke herangeführt werden. Die aktuelle Niro-Familie ist das drittmeist verkaufte Kia-Modell, und mit der neuen Version wird der Niro seine Position als ein Volumenmodell in der Kia-Palette weiter ausbauen.“
Hochwertige und nachhaltige Materialien
Auch der Niro bekommt den neuen, durchgehenden Bildschirm, den man schon aus dem EV6 kennt. Die beiden 26-cm-Displays (10,25 Zoll) des volldigitalen Kombiinstruments und des Navigationssystems (ausstattungsabhängig) sind fast nahtlos miteinander verbunden. Über die per Finger-tipp umschaltbare Multi-Mode-Bedienleiste unterhalb des Touchscreens lassen sich sowohl das Infotainment-System als auch die Klimaanlage schnell bedienen. Die wichtigsten Fahrinformationen werden auf das optional erhältliche 10 Zoll Head-up-Display direkt ins Blickfeld des Fahrers projiziert. Recycling-Materialien im Innenraum unterstreichen die nachhaltige Ausrichtung des Crossover.
Die Vordersitze sind sehr schlank gestaltet und tragen dadurch zum größeren Raumangebot für die Fondpassagiere bei. Ebenfalls aus dem EV6 bekannt ist der optionale Entspannungs-Sitz auf der Beifahrerseite, der sich auf Knopfdruck in eine entspannte Liegeposition bringen lässt. In die Rückenlehnen der Vordersitze sind Kleiderbügel und USB-C-Schnellladeanschlüsse integriert. Schade, dass das der Kunststoff der Kleiderhalter an der Rücklehne so billig aussieht und so gar nicht zum wertigen Ambiente der Innenausstattung passen mag.
Besonderen Wert legt Kia darauf, den Fokus auf Nachhaltigkeit gesetzt zu haben. So besteht der Dachhimmel aus recycelten Tapeten, die Lacke sind weitestgehend Schadstoffarm und die Sitzbezüge sind natürlich vegan - hier wurde Bio-Polyurethan aus Eukalyptusblättern verwendet.
Assistenzsysteme fürs Fahren und Parken
Das Angebot der Assistenzsysteme wurde gründlich erweitert. So erkennt der Frontkollisionswarner nicht nur Fahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger, die sich vor dem Auto befinden. Mit der Querverkehr-Erkennung warnt der Niro auch vor von der Seite kommenden Fahrzeugen. Zur Ausstattung gehören je nach Ausführung zudem ein Autobahn-Assistent, eine navigationsbasierte adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Geschwindigkeitsassistent, Spurhalte- und Spurfolgeassistent, Totwinkelassistent mit Lenk- und Bremseingriff, ein Müdigkeitswarner und ein Fernlichtassistent.
Für ultimativen Parkkomfort soll der neue Parkassistent sorgen. Sitzt der Fahrer am Steuer, sorgen der Auspark-Kollisionsvermeidungsassistent sowie Rückfahrkamera und Parksensoren vorn und hinten für sicheres Manövrieren. Wenn das Fahrzeug steht, überwacht der Ausstiegsassistent, ob die Fondpassagiere beim Öffnen der hinteren Türen ein herannahendes Fahrzeug oder Fahrrad übersehen. In dem Fall verriegelt das System automatisch die Türen und schlägt akustisch wie optisch Alarm. In enge Querparklücken und Garagen fährt das Auto selbstständig per Fernbedienung.
Cloud basierte Navigation
Die Ausführungen mit Navigationssystem verfügen über die Online-Dienste Kia Connect. Sie bieten durch den Service Kia Live unter anderem eine Cloud basierte Online-Navigation sowie Verkehrsinformationen und Wettervorhersagen in Echtzeit. Außerdem können sich Nutzer über die Kia Connect App aus der Ferne mit ihrem Fahrzeug verbinden und Daten abrufen oder übertragen. Beim Niro EV kann per Kia Connect unter anderem auch das Laden der Batterie gesteuert und der Ladezustand kontrolliert werden.
Leistung ändern sich im Vergleich zum Vorgänger kaum
Bei den beiden Hybridvarianten ist der 1.6 GDI mit der zweiten Generation des Sechs-Stufen-Doppelkupplungsgetriebes von Kia kombiniert. Zu den Neuerungen des Antriebssystems gehören reibungsarme Kugellager, optimierte Getriebeübersetzungen und der Wegfall des Rückwärtsgangs, durch den 2,3 Kilogramm Gewicht eingespart wurden. Das Rückwärtsfahren erfolgt rein elektrisch und damit zugleich emissionsfrei. Beim Niro Hybrid mobilisieren der Vierzylinderbenziner und der 32-kW-Elektromotor (Permanentmagnet-Synchronmotor) eine Gesamtleistung von 103,6 kW (141 PS). Der Niro Plug-in Hybrid verfügt über eine 62-kW-E-Maschine, hat eine Systemleistung von 134,6 kW (183 PS) und kann bis zu 65 Kilometer weit rein elektrisch fahren, im Stadtverkehr sogar bis zu 84 Kilometer weit (jeweils nach WLTP). Dadurch ist er in der Lage, kurze Strecken und tägliches Pendeln weitgehend emissionsfrei zu absolvieren.
Für den Niro EV gibt Kia eine Reichweite von bis zu 463 Kilometern an, das sind acht Kilometer mehr als beim Vorgänger. Mit 150 kW (204 PS) bleibt die Leistung gleich. Mit einem Drehmoment von 255 Nm beschleunigt er in 7,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht in der Spitze 167 Stundenkilometer.
Der neue „Greenzone Drive Mode“
Beide Hybridvarianten des neuen Niro verfügen über einen „Greenzone Drive Mode“. Auf Basis der Standortbestimmung durch das Navigationssystem fährt das Crossover in bestimmten Bereichen lokal emissionsfrei. Das geschieht automatisch in der Nähe von Krankenhäusern, Kindergärten und Schulen, kann aber auch bei häufig angesteuerten Orten wie das Zuhause oder der Arbeitsplatz aktiviert werden.
Batteriekapazität und Laden
Der 64,8-kWh-Akku des Stromers lässt sich an einer 100-kW-Gleichstrom-Ladestation in nur 45 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen. Zudem bietet der Niro EV erstmals die Möglichkeit einer Batterie-Vorkonditionierung. Das Vorheizsystem für den Akku (ausstattungsabhängig) verkürzt bei niedrigen Außentemperaturen die Ladezeiten und sichert die Batterieleistung. Sobald eine Ladestation als Navigationsziel ausgewählt ist, sorgt das System für die optimale Temperierung der Akkus. Der Niro EV ist serienmäßig mit einem CCS-Ladeanschluss ausgestattet. Da der Stromer nicht auf der reinen Elektroplattform E-GMP wie der EV6 aufbaut sondern auf der weiterentwickelten K-Plattform wird er keine 800-Volt-Technologie bieten.
Als Verbrauch gibt Kia für den Hybrid einen Kraftstoffverbrauch von 4,2-3,4 l/100km und CO2-Emissionen von 97-79 g/km, der Plug-in-Hybrid konsumieret 1,6-1.3 l/100km und hat einen Stromverbrauch von 13,0-10,5 kW/100 km bei Emissionen von 36-29 g/km. Der Niro EV ist noch nicht endgültig homologiert.
Größerer Kofferraum und Anhängerbetrieb
Der neue Niro EV bietet mit 475 Litern Gepäckraumvolumen und einem 20 Liter fassenden „Frunk“ vorn insgesamt 495 Liter Stauraum. Beim Hybrid sind es 451 Liter, beim Plug-in Hybrid 348 Liter. Durch Umklappen der asymmetrisch geteilten Rücksitzlehne (60:40) wächst das Fassungsvermögen auf 1.392 Liter beim Stromer, 1.445 Liter beim Hybrid und 1.342 Liter beim Plug-in Hybrid. Alle drei Varianten lassen sich im Anhängerbetrieb einsetzen. Die beiden Hybride können bis zu 1.300 Kilogramm ziehen (ungebremst 600 kg), der Niro EV bis zu 750 Kilogramm (ungebremst 300 kg).
Preise sind nur moderat gestiegen
Die Preise für das serienmäßig bereits umfassend ausgestattete neue Modell starten bei 30.690 Euro für den Niro Hybrid, 36.690 Euro für den Niro Plug-in Hybrid und 39.990 Euro für den Niro EV. Nach Abzug der Innovationsprämie reduziert sich der Einstiegspreis bei der Plug-in-Variante auf 29.512,50 Euro und beim Niro EV auf 30.420 Euro. Die Prämie beträgt beim Teilzeitstromer 7.177,50 Euro und beim vollelektrischen Modell 9.570 Euro. Bestellt werden können die drei Niro-Geschwister ab dem 4. April, zu den Händlern rollen die Hybid-Varianten ab Juni, der EV erst ab Juli. Die 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie gilt auch für die Antriebsbatterie.
Was bedeutet das?
Kia legt ein unglaublich schnelles Entwicklungstempo an. Die zweite Generation des Niro wirkt viel erwachsener und moderner, sie lässt nicht nur den Vorgänger alt aussehen.
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