Kenshiki Forum 2023: Lexus weckt virtuelle Verbrenner-Gefühle im Concept
Die noble Toyota-Schwester Lexus hat große Elektropläne, wobei man auch hier mit einem Bein in der Verbrennerwelt verharrt und auf einen Multiantriebsansatz setzt.
„Wir entwickeln eine neue modulare Fahrzeugstruktur und eine neue Generation von Batterien – nicht nur, um die Leistung unserer batterieelektrischen Fahrzeuge zu verbessern, sondern auch, um den Fahrspaß neu zu erfinden. Auch im Software-Bereich steht uns eine Revolution bevor, die es uns ermöglichen wird, Fahrzeuge mit einem Höchstmaß an Personalisierung zu entwerfen. So erhält jeder Kunde das Auto, das perfekt zu ihm passt“, kündigte Pascal Ruch, Vice President, Lexus Europe and Value Chain in Brüssel an.
Die nächste Generation batterieelektrischer Fahrzeuge soll die Möglichkeiten zur Gewichtseinsparung und zum Downsizing nutzen, die die Elektro-Technik bietet. Die will man formen zu einer „Lexus Driving Signature“, zu Deutsch, einem markentypischen Fahrgefühl, das eine enge Verbindung zwischen Fahrer und Fahrzeug schaffen soll.
Neues Niveau der Mensch-Maschine-Interaktion
Die kürzlich vorgestellten Konzeptfahrzeuge LF-ZL und LF-ZC sollen zeigen, wohin die Reise geht. Der LF-ZC (Lexus Future Zero-emission Catalyst gibt einen ersten Ausblick auf eine neue Limousine, die 2026 ) auf den Markt kommen soll und gefällt mit schlanken Proportionen, einem niedrigen Schwerpunkt, einen geräumigen Innenraum und ein Design, das Funktionalität und Ästhetik verbindet, wie der Hersteller findet. Der ZL wiederum Der LF-ZL (Lexus Future Zero-emission Luxury) ist eine Studie für ein batterieelektrisches SUV-Flaggschiff. Das Fahrerlebnis soll hier individuell auf jeden Einzelnen zugeschnitten sein und die Gewohnheiten des Fahrers mit personalisierten Vorschlägen aufgreifen. Gar ein neues Niveau der Interaktion zwischen Mensch und Maschine, verspricht der Luxus-Anbieter.
Das Flair soll auch der Einsatz von Bambus im Innenraum transportieren, zugleich eine nachhaltige Wahl, mit der schnell wachsenden Pflanzenart. Design-Maxime ist „Provocative Simplicity“ („provokativ einfach“). Ein volldigitales intelligentes Cockpit, das einen intuitiven und schnellen Zugang zu den wichtigsten Bedienelementen in einer „immersiven“ Fahrumgebung bietet, ist ebenfalls mit dabei. Zentraler Bestandteil ist das Lenkrad, das mit dem Steer-by-Wire-System „One Motion Grip“ ausgerüstet ist. Alle wichtigen Informationen sind auf kleinen Displays zu beiden Seiten des Fahrers aufgeführt.
Virtueller Verbrenner: Digital schalten und kuppeln
Skurril: Für die Zukunft ist ein System geplant, das das Schaltgefühl und die Bedienung eines manuellen Getriebes für batterieelektrische Fahrzeuge nachbildet. Außen leise wie jedes Elektroautos, bieten sie dem Fahrer innen alle Eindrücke eines Fahrzeugs mit Schaltgetriebe, einschließlich Motorsound und Vibrationen, eine Art virtueller Verbrenner-Nostalgie am Steuer. Bedienelemente für Schaltvorgänge, Sicherheits- und Fahrassistenzsysteme (ADAS) sowie für die Auswahl des Fahrmodus befinden sich links vom Fahrer. Komfortfunktionen wie Audio, Klimatisierung, Telefon und KI-Funktionen sind auf der rechten Seite angeordnet. Die Konzeptfahrzeuge sind außerdem mit digitalen Rück- und Seitenspiegeln sowie einem Panorama-Monitor auf der Beifahrerseite ausgestattet.
Betriebssystem „Arene OS“
Das neue Betriebssystem namens „Arene OS“ soll neue Möglichkeiten der Unterhaltung und Konnektivität eröffnen. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz will das Spracherkennungssystem schnell auf Befehle reagieren und personalisierte, flexible Vorschläge liefern – wie ein persönlicher Butler, schwärmen die Japaner. Das System lernt außerdem die Routinen und bevorzugten Apps des Fahrers und aktiviert diese, ohne dass aktiv danach gefragt wird, so das Versprechen. Durch die neue Software lässt sich das Fahrerlebnis individuell anpassen: So können die neuen Konzeptfahrzeuge Fahreigenschaften, Geräusche und Vibrationen verschiedener Fahrzeugtypen simulieren – nach Vorlieben des Fahrers. Möglich wird dies durch das Steer-by-Wire-System sowie drahtlose Software-Updates „over the air“.
Mehr Fahrspaß im Stromer
Antriebsseitig nutzt man die speziellen Vorzüge elektrischer Fahrzeuge, wie satte Beschleunigung und die sanfte Antriebssteuerung durch das DIRECT4-Allradsystem, um den Fahrspaß zu steigern. Das DIRECT4-Allradsystem, bereits im vollelektrischen Lexus RZ sowie dem RX 500h im Einsatz, regelt das Antriebsmoment zwischen Vorder- und Hinterachse. Dies sorgt für eine optimale Traktion unter allen Fahrbedingungen, eine linearere Beschleunigung, ein verbessertes Kurvenverhalten sowie eine stabilere Straßenlage des Fahrzeugs. Zudem verspricht man mit Steer-by-Wire-System ein intuitiveres Lenkgefühl, speziell auf kurvenreichen Straßen. Den RZ führt Lexus Mitte 2024 in einer neuen Version mit Frontantrieb ein. Später folgt auch die Einführung des Steer-by-Wire-Systems „One Motion Grip“.
Multi-Technologie-Ansatz
Bis 2026 setzt Lexus seinen Multi-Technologie-Ansatz fort, der auf drei Fahrzeugtypen basiert: Modelle, die mehrere Antriebsoptionen bieten, batterieelektrische Fahrzeuge auf Basis der aktuellen globalen Architektur, sowie batterieelektrische Fahrzeuge. Die sollen – Vorbild Tesla - im Gigacasting-Verfahren auf einer neuen Plattform konstruiert werden. Lexus soll zudem die erste Marke im Konzern sein, die eine neue Batterietechnologie auf Basis einer Lithium-Ionen-Batterie nutzen wird, die in etwa 20 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen wird und eine Reichweite von knapp 800 Kilometern (WLTP-Zyklus) ermöglicht. Es wird aber auch eine kostengünstigere Batterie zur Verfügung stehen.
Modularer Aufbau der E-Modelle
Die nächste Generation der Lexus Elektrofahrzeuge basiert auf einer modularen Struktur, die die Fahrzeugkarosserie in drei Teile unterteilt: Front, Mitte und Heck. Das sogenannte Gigacasting-Verfahren ermöglicht ein flexibleres Design. Durch eine Reduzierung der Bauteile – vorderer und hinterer Teil einer Fahrzeugstruktur bestehen derzeit aus etwa 175 separaten Elementen – reduzieren sich die Produktionszeiten drastisch. Zudem ermöglicht das Verfahren eine schnellere Einrichtung für die Fertigung unterschiedlicher Fahrzeugtypen.
Front und Heck können bei dem neuen Verfahren in weniger als zwei Minuten gefertigt werden. Der modulare Aufbau verbessert darüber hinaus die Steifigkeit und verringert das Gesamtgewicht, was zu einer linearen, natürlichen Fahrzeugdynamik beiträgt. Auch die Reparaturkosten werden bei dem neuen Fertigungsverfahren berücksichtigt, um sicherzustellen, dass kleinere Unfälle nicht zu hohen Kosten für den Kunden führen. Die Produktion erfolgt auf einem selbstfahrenden Fließband, auf dem sich die Fahrzeuge autonom durch jede Phase des Herstellungsprozesses bewegen.
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