Mittlerweile schätzen Analysten die Tesla-Produktion als so stabil ein, dass die geplanten 5000 Fahrzeuge pro Woche gut zu schaffen seien. Auch der Analyst George Galliers von Evercore ISI bestätigt, dass es kein Problem sein sollte, die Fertigung sukzessive auf über 5000 Einheiten wöchentlich zu erhöhen. Zusätzlich haben zwei unabhängige Teardowns angedeutet, dass es kein Problem sein sollte, künftig mit jedem verkauften Modell 3 einen Gewinn zu erzielen.
Dann legte Elon Musk seinen ungewöhnlichen Privatisierungsplan vor und gab ein emotionales Interview in der New York Times. Störend dabei sind vor allem die schnellen Ankündigungen, die Musk teils nicht mit der kompletten Führungsmannschaft abgestimmt hat. Dazu kommen sehr hochtrabende Versprechen, dass ein Aktienrückkauf finanziell gesichert sei und dass ein saudiarabischer Staatsfonds schnell einsteigen wolle. Das ist für die langjährigen Beobachter von Musks Karriere verwirrend: Seine jüngsten Aktionen scheinen denen eines Menschen zu ähneln, der mit der Funktionsweise der Finanzmärkte nicht kennt, doch bisher spielte er dieses Klavier hervorragend – und immer zu seinen eigenen Gunsten. Doch die Ausweitung der Tesla-Fertigung ist dann doch schwieriger als gedacht. Immerhin twittert Musk mittlerweile wieder Produktionsstatistiken.
Insofern darf man gespannt sein, ob er seine Leidenschaft weiter in den Dienst seiner eigenen hohen Ziele stellen kann. Saudi-Arabiens Staatsfonds PIF, mit dessen Hilfe Elon Musk Tesla vom Aktienmarkt nehmen wollte, spricht nach Informationen des Nachrichtendienstes Reuters aktuell auch mit dem Start-up Lucid Motors, um dort mit dem Invest von mehr als einer Milliarde Dollar eine Mehrheitsbeteiligung an Lucid zu erwerben. Sollte das funktionieren, würde PIF zunächst 500 Millionen Dollar investieren und weitere Gelder davon abhängig machen, dass das E-Auto-Startup bestimmte Produktionsmeilensteine erreicht. Das Problem: Wenn PIF in Lucid investiert, könnte die Beteiligung an Tesla uninteressant werden.
Was bedeutet das?
Die Branche steht momentan unter Starkstrom: Wenn Milliarden binnen Tagen verschoben werden können und Investments wechseln wie Unterwäsche ist das ein schlechtes Signal für die gesamte Branche.
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