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Japan beschließt Aus für den Verbrennungsmotor

Autohersteller und Regierung einigen sich auf das Ende des Baus von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Ab 2050 soll es nur noch Hybride und E-Autos geben.

Unter Strom: Japanische Hersteller setzen schon heute massiv auf Elektrifizierung, den neuen Toyota Prius etwa gibt es auch als PHEV. | Foto: Toyota
Unter Strom: Japanische Hersteller setzen schon heute massiv auf Elektrifizierung, den neuen Toyota Prius etwa gibt es auch als PHEV. | Foto: Toyota
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Johannes Reichel

Die japanischen Autohersteller und die japanische Regierung haben sich offenbar auf ein Ausstiegsdatum aus der Fertigung von Fahrzeugen mit Verbrennunsmotor geeinigt. Das berichtet Spiegel Online unter Berufung auf japanische Medien. Ab 2050 soll es nur noch Pkw mit Hybrid- oder Elektroantrieb, Batterie oder Wasserstoff, geben. Allerdings hatte der größte Hersteller Toyota sich bereits vor drei Jahren eine solche Selbstverpflichtung auferlegt. Über die Vereinbarung hinaus gründen die japanischen Hersteller laut Spiegel Online ein Konsortium, in dem man gemeinsam Rohstoffe für Batterien beschaffen will. Hintergrund ist offenbar ein Plan Japans, die sich abzeichnende Dominanz Chinas auf dem Feld der Elektromobilität zu dämpfen und die japanische Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

Erst vor kurzem hatte die britische Regierung einen Rückzieher von dem Plan gemacht, alles Verbrennunsmotoren ab 2040 zu verbieten. Das soll nun der Industrie überlassen sein, wie die strengen Abgasgrenzwerte eingehalten werden. Ähnlich sieht das die deutsche Industrie. Das Leitmotiv müsse "Technologieoffenheit" sein, sagte eine Sprecherin des Verbands der Automobilindustrie laut dem Online-Medium. Sparsamere Verbrennungsmotoren würden noch viele Jahre "einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz" leisten, gab sich die Sprecherin überzeugt. 

Was bedeutet das?

Besonders ambitioniert erscheint das Ausstiegsdatum 2050 nun wirklich nicht, wenn man bedenkt, dass ein Hersteller wie Toyota schon heute Hybridanteile von fast 60 Prozent in Westeuropa hat. Von Nutzfahrzeugen ist außerdem keine Rede, diese scheinen bei dem Deal ausgeklammert zu sein. Dafür erscheint das Vorhaben sehr realistisch und mithin typisch japanisch: Was man ankündigt, das erfüllt man auch. In Deutschland windet man sich lieber mit Formulierungen von der "Technologieoffenheit" aus der Affäre. Dabei darf man getrost davon ausgehen, dass bis 2050 jedes Elektroauto klimafreundlicher als ein noch so sparsamer Verbrenner. Dessen Jahre sind zumindest im Pkw schlicht und einfach gezählt, egal ob man diese jetzt klar beziffert oder in nebulösen Phrasen belässt.

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