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Jaguar stellt bis auf F-Pace alle Modelle ein

Jaguar wird bis Jahresende alle Modelle bis auf den F-Pace auslaufen lassen. Dazu soll eine neue Elektro-Limousine kommen.

Ausgebrüllt: Mit dem F-Type verschwinden bis Jahresende auch XE, XF, E-Pace und I-Pace. | Foto: G. Soller
Ausgebrüllt: Mit dem F-Type verschwinden bis Jahresende auch XE, XF, E-Pace und I-Pace. | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Pech für Jaguar: Eigentlich wollte man mit dem I-Pace die Brücke in die Elektro-Zukunft bauen. XE, XF, E-Pace ind I-Pace sollten im Flottengeschäft flotte Zahlen machen. Und ein elektrischer XJ war bereits fertig, wurde aber kurz vor Produktionsstart gestoppt – technisch wäre er schon wieder nicht „State oft he art“ gewesen, so Insider. Der neue Plan: Ab 2025 soll Jaguar eine reine E-Marke werden, man konzipierte einen neuen Luxus-GT, der, ebenfalls von den vorher genannten Insidern schon betrachtet werden konnte und die Marke tatsächlich auf ein neues Level heben kann. Aber…

Bis auf den F-Pace werden alle Jaguar auslaufen

Um rein elektrisch zu werden, muss das mittlerweile ohnehin angegraute Programm in Rente geschickt werden, was jetzt auch passiert, zumal es außer wenig Volumen ohnehin kaum Rentabilität einfahren soll. CEO Adrian Mardell erklärte gegenüber Investoren, dass die fünf Modelle, die bis Ende 2024 entfallen „nahezu keine Rentabilität aufweisen“ würden. Dabei handelt es sich um die Limousinen XE und F, sowie den F-Type, den E-Pace und den elektrischen I-Pace.Nur das Mittelklasse-SUV F-Pace wird weiterhin gebaut, als Verbrenner und Plug-in-Hybrid.

Neben dem neuen Luxus-GT waren zwei weitere neue Elektrokatzen geplant, doch angesichts des abflauenden Elektro-Booms steht Jaguar jetzt etwas mit dem Rücken zur Wand. Trotzdem gibt man sich bei Jaguar optimistisch: Geplant sind jetzt erstmal zwei elektrische Jaguar-Modelle, die auf der BEV-Architektur JEA (Jaguar Electrified Architecture) stehen sollen. Technische Detail gibt es noch keine. Der Chief Creative Officer, also der Chefdesigner der Gruppe, von JLR, Gerry McGovern, soll auf dem Investorentag jedoch angekündigt haben:

„Stellen Sie sich etwas vor, das Sie noch nie zuvor gesehen haben und das aussieht, als wäre es vom Himmel gefallen – und multiplizieren Sie [das] mit fünf. So anders werden diese Jaguars sein.“

Womit er die Aussagen unserer Quellen bestätigt und nochmal erhöht. Man darf also gespannt sein.

Das E-Zeitalter startet bei JLR nochmal neu mit Range Rover und Range Rover Sport

Rein elektrisch starten wird die Erneuerung bei JLR allerdings mit dem Range Rover Electric und dem elektrische Range Rover Sport. Beide stehen auf der bekannten MLA-Plattform, die Verbrennungsmotoren, Hybride und Batterie-elektrische Antriebe aufnehmen kann. Auch zu ihnen gibt es noch keine technischen Daten.

In China will man Chery-Plattformen für günstigere Modelle nutzen

Um auch günstigere Modelle produzieren zu können, lehnt man sich zumindest in China an Partner Chery an: Man will dort die M3X-Plattform nutzen, die für Modelle mit Verbrennungsmotor und Plug-in-Hybridantrieb vorgesehen ist. Und da in China auch weiter rein elektrisch gekauft wird, wird JLR auch die E0X nutzen. Eine Plattform, die von Chery und Huawei entwickelt wurde. Sie deckt das A- bis C-Segment ab und kann für rein Batterie-elektrische Fahrzeuge und EREVs (Extended-Range Electric Vehicles) verwendet werden. Letztere sind Elektromodelle mit kleinen Verbrennern, die als Range-Extender fungieren und Strom produzieren. Auf diesen Plattformen könnten JLR-Modelle zumindest für den asiatischen Markt entstehen, die für Volumen sorgen könnten. Ob sie auch nach Europa kommen, ist noch offen. Denn „made in China“ bedeutet aktuell hohe Zölle…

Was bedeutet das?

JLR hat sich vollkommen verzockt. Wollte alles neu machen - rein elektrisch, ohne Plan B. Schon 2021 kündigte man an, bis Ende der 2020er Jahre eine vollelektrische Variante für alle JLR-Modellreihen anzubieten. Jaguar sollte schon 2025 umgestellt werden zur reinen E-Marke, doch der Absatz reiner Stromer schwächelt. Dieser Plan enthielt auch, die „kompakten“ Jaguar, mit denen man in guten Zeiten Volumen suchte alle auslaufen zu lassen. Jetzt steht Jaguar mit dem Rücken zur Wand und hat außer einem Luxus-GT und einem weiteren Luxus-Stromer eher nichts in der Pipeline. Und Land Rover braucht Volumen und lehnt sich deshalb an Gely-Plattformen an. Was die Marke in Europa komplett verwässert. Ähnliche Erfahrungen macht gerade Smart, das mittlerweile eher als China-Marke, denn Mercedes-Benz-Tochter gesehen wird. Man darf gespannt sein, welcher Jaguar da vom Himmel fällt – aber aktuell fällt uns hier eher nur der Spruch ein: „Himmel, hilf!“

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