Jaguar: Elektro-Zukunft mit drei Modellen und Höherpositionierung
Auch Thierry Bolloré plant Jaguar für die Zukunft nach oben und folgt damit den Trends von Audi (wo man A1 und Q2 ersatzlos streichen möchte) und Mercedes-Benz (wo man sich eventuell gar ohne Kompaktmodelle mehr dem Luxus verschreiben möchte). Nach einem Bericht der Automobilwoche plant Jaguar ab 2025 drei elektrische Grundmodelle, die ganz klar im Luxussegment positioniert sind. Kompakt-SUV wie die aktuellen Baureihen F- und E-Pace seien nicht mehr vorgesehen. Und Land Rover werde kein Crossover-Modell anbieten, was bedeutet: Gemeinsame Plattformen und damit größere Synergien soll es nicht geben, da dies die Markenwerte zu stark verwässert.
Gewagt, denn Jaguar entwickelt für sein neues Angebot jetzt deshalb eine eigene Plattform mit dem Namen „Panthera“. So soll der Nachfolger des I-Pace preis- und leistungsmäßig nur knapp unter dem Range Rover positioniert werden, aber deutlich dynamischer und rundlicher auftreten. Markenkern bleiben Sportwagen: Der F-Type-Nachfolger bleibt als sportlich-eleganter 2+2-sitziger GT und soll wieder als Coupé und Softtop auf den Markt kommen. Drittes Kernmodell soll ein neuer XJ werden, etwas kompakter und dynamischer gestaltet werden soll als die Wettbewerber Mercedes EQS oder Bentley Flying Spur. Der XJ sollte eigentlich schon 2021 elektrisch starten, doch die Markteinführung des fast fertigen Modells wurde kurz vor Serienanlauf gestoppt: Angeblich wäre die Luxuslimousine dem Eigner Ratan Tata zu komplex geworden und so teuer, dass er sich nie mehr gerechnet hätte. Deshalb wird der XJ neu aufgeplant.
Die künftige Generation des I-Pace soll ihre Coupé-hafte Linienführung behalten. Optional seien zwei Radstände und Dachformen denkbar, woraus man eine ganze Modellfamilie machen könnte: Von coupéhaft-kompakt bis zu großzügig mit langem Radstand.
Der neue F-Type soll laut Automobilwoche die Eleganz des viersitzigen XJ Coupé „mit der Dynamik und der Grandezza des legendären E-Type“ vereinen – womit ein Weg Richtung Cruiser vorgezeichnet scheint und das knackig-kompakte des aktuellen F-Type aufgegeben würde.
Dafür wird der künftige XJ knackiger werden: Er soll sich optisch an Urmodellen der Serien I bis III orientieren, was bedeuten könnte: Eine Interpretation der Doppelscheinwerfer vorn plus eher steile Scheiben über einer schlanken Karosserie. Der neue XJ soll die Wertigkeit eines Bentley mit dem emotionalen Fahrerlebnis eines Porsche verknüpfen.
Laut Automobilwoche habe man künftig habe Jaguar nicht mehr Audi und BMW im Visier, sondern Bentley, Aston Martin, Mercedes-Maybach oder Porsche.
Was bedeutet das?
Grundsätzlich führt Bolloré Jaguar hinsichtlich Positionierung und Modellprogramm wieder zu den Ursprüngen zurück und kappt damit auch viele Synergieeffekte zu Land Rover – tatsächlich boten beide Marken (der F-Pace ist ein Disco Sport respektive Evoque und der E-Pace ein Velar) zuletzt ein ähnliches Modellprogramm. Trotzdem darf man gespannt sein, wie sich Jaguar in seiner alten neuen Nische stückzahlenseitig positionieren wird. Denn nur drei Modelle erhöhen den Druck, dass jedes für sich ein Erfolg wird. Andererseits nimmt Bolloré damit den Stückzahlendruck heraus: Volumina von 500.000 Modellen plus sind so nicht machbar. Umso schlauer müssen XJ und Co. konzipiert werden, um auch mit einem Bruchteil der Stückzahlen schon Geld zu verdienen.
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