Ispo Munich 2022: Sportlich weiterentwickelt

Die ISPO war immer auch ein Schatzkästchen für Innovationen im Bereich Mobilität und Material. Und auch dieses Mal konnte sie aus unserer Sicht liefern: Schon im Eingangsbereich erwartete uns einmal mehr der Microlino, mit dem man auch Probefahrten unternehmen konnte. Auch die österreichische KSR-Gruppe brachte spannende Zweiradexponate nach München. Außerdem stellten auch Newcomer aus – darunter zum Beispiel die Kunststoffprofis von Oechsler, die man eigentlich aus dem Bereich Automotive kennt, wo man von elektrischen Parkbremsen über edle Plaketten bis hin zu Mesh-Strukturen in Sportsitzen und 3D-Druck ein breites Portfolio auffährt.

So konnte man unter dem Motto: „New Perspectives on Sports“ vom 28. bis 30. November einmal mehr viele Produktinnovationen, ein prominent besetztes Konferenzprogramm und viele bekannte Sportler:innen als Gäste sehen. Und wir feierten mit 1.700 internationalen Aussteller:innen und rund 40.000 Fachbesucher:innen aus 117 Ländern den Restart der ISPO Munich als gelungenes Wiedersehen mit der Sportscommunity.

Auch auf der ISPO waren Nachhaltigkeit und Innovation wichtiger denn je: Vor allem die Outdoorbranche gehört hier zu den Taktgebern in Sachen Nachhaltigkeit. Dabei geht es nicht nur um die innovative Verarbeitung umweltfreundlicher Materialien, sondern um die gesamte Wertschöpfungskette, vom Design über die Produktion bis hin zur Verpackung. Antje von Dewitz, CEO Vaude erklärte:

„Im Augenblick ist Nachhaltigkeit für die Allermeisten ein Add-on in der Kaufentscheidung.“

Und nach Ansicht von Rainer Gerstner, Senior Vice President Marketing von Schöffel sei Langlebigkeit der wichtigste Faktor in der Nachhaltigkeit. Dabei liege es an den Marken, den Konsument:innen deutlich zu machen, dass Nachhaltigkeit auch mehr koste. Allerdings beginne sich diese Einstellung gerade in jüngeren Zielgruppen bereits zu ändern.

Nachhaltiges Wirtschaften stand auch bei der Verleihung des neu konzipierten ISPO Cup im Vordergrund, der am Abend des ersten Messetags an Patagonia für außergewöhnliches gesellschaftliches Engagement übergeben wurde.

Keith Cozzens, Global Brand Marketing Director, LEM Helmets erklärte:

„Die ISPO-Messe ist der Rettungsanker und die Brücke, die diese großartige Gemeinschaft von Menschen und Marken zusammenbringt, und wir sind begeistert, dabei zu sein. Als junge, wachsende Marke, die in den Schneesportmarkt einsteigt, nachdem wir vor kurzem unser Fahrradgeschäft gestartet haben, bietet die erste Teilnahme an der Messe eine unschätzbare Gelegenheit, mit der Branche in Kontakt zu treten und unsere Marken- und Produktinnovationen zu teilen."

Ähnlich sah man das auch bei Oechsler, Microlino oder Brixton, wo man mit der eigenen Marke und Tochter Malaguti ausstellte – und eben auch ein ganz neues Publikum traf als das Bekannte.

Die ISPO ist nicht mehr die bunte Produktschlacht von einst

Die ISPO Munich sieht sich mittlerweile als Plattform, um Partnerschaften, Initiativen und Innovationen voranzutreiben und aktuell brennende Themen zu diskutieren, wozu auch hier die Konferenz gehörte: Eröffnet wurde am ersten Messetag mit einem Panel über die Zukunft des Wintersports angesichts von Klimawandel und Energieknappheit. Einhelliges Fazit der Teilnehmer: Der Wintersport hat nur eine Zukunft, wenn er sich wandelt und nachhaltigere Lösungsansätze entwickelt. Tobias Gröber, Head of ISPO Group, der am ersten Messetag auch die Kooperation von ISPO mit dem Streetwear- und Mode-Blog Highsnobiety unter dem Markennamen “520M” verkündete, erklärte:

Immer wieder interessant: Die ISPO Conference im Future Lab 

Die einstige Unterkategorie „Brand New“ wurde Teil des neu geschaffenen Future Lab mit den Themenschwerpunkten Innovation, Nachhaltigkeit und Retail-Transformation ergänzt – und es kam gut an: Das Konferenzprogramm widmete sich dort zusätzlich gesellschaftlichen Themen: Die Frage “Wie sich die Sportindustrie für das Wohl von Mensch und Natur einsetzen kann” diskutierte u.a. Martin Frick, Director des UN-Ernährungsprogramms. Mit dem Sustainability Hub befand sich auch ein eigenständiger Bereich im Future Lab, der sich ausschließlich dem Thema Nachhaltigkeit widmete. Zudem fand dort am zweiten Messetag die Verleihung des ISPO Awards 2022 statt. Insgesamt wurden vor Ort etwa 100 prämierte Produkte und Services gezeigt.

Im Future Lab präsentierten außerdem über 70 Startups, die sich am ISPO Brand New Award beteiligten, ihre Innovationen und neue Lösungsansätze für die Branche. Ida Sports, ein australisches Unternehmen, das Sportschuhe speziell für Frauen fertigt, setzte sich im Pitch durch. „Der Gewinn des Brand New Awards ist eine große Ehre für uns und er ermöglicht uns Sichtbarkeit und Reichweite für ein größeres Publikum“, freut sich Laura Youngson, CEO und Co-Founder Ida Sports.

Neue Zusatzangebote: Runner‘s World Laufsymposium und therapie München im ICM

Im Rahmen der ISPO Munich fand auf dem Messegelände im ICM erstmalig auch die therapie München statt. Die Fachmesse mit Kongress richtet sich an Physio-, Ergo- und Sport-Therapeuten sowie Masseure und medizinische Bademeister. Insgesamt 107 Aussteller zeigten Produkte und Services rund um den wachsenden Markt Therapie und medizinische Rehabilitation. Ebenfalls im ICM beheimatet war das Runner‘s World Laufsymposium. In Fachvorträgen und Analysen diskutierten Marken wie Adidas, Arion, Falke, Joe Nimble, On und True Motion über das wachsende Marktpotential des gesamten Running-Segments, dem in Halle A1 der ISPO Munich auch ein Extrabereich gewidmet war. Lena Haushofer, Exhibition Director der ISPO Munich erklärte: 

„Die neue ISPO Munich hat nach mehr als zweieinhalb Jahren Zwangspause ein sportliches Comeback gefeiert. Sie wird im kommenden Jahr Dienstag bis Donnerstag vom 28. bis 30. November 2023 wieder in der Messe München stattfinden. Damit haben auch die US-amerikanischen Unternehmen die Möglichkeit, nach Thanksgiving entspannt anzureisen”.

Stefan Rummel, CEO der Messe München, war dann auch zufrieden mit dem Ergebnis: Denn auch die Sport-Community hat es wieder genossen, sich live zu treffen und auszutauschen.

Was bedeutet das?

Auch die Ispo musste Federn lassen, entwickelte sich aber inhaltlich interessant weiter – und bot einmal mehr viele spannende „Sidekicks“ – auch für die Mobilität.