ioki-Pilotprojekt: Gronau ersetzt Linienbusse durch On-Demand-Shuttle

Vorreiter im Münsterland: Vier teilelektrisch angetriebene, barrierefreie LEVC-Vans sollen die städtischen Linienbusse ersetzen und ohne Fahrplan zwischen mehr Haltestellen als bisher verkehren.

Fahrplanfreie Fahrt: Auch in Gronau begeistern sich Politiker für elektrisch angetriebene und rollstuhltaugliche Fahrzeuge vom Typ LEVC TX. | Foto: ioki
Fahrplanfreie Fahrt: Auch in Gronau begeistern sich Politiker für elektrisch angetriebene und rollstuhltaugliche Fahrzeuge vom Typ LEVC TX. | Foto: ioki
von Redaktion (allg.)

Mit Anfang Juni 2021 ist in Gronau das On-Demand-Projekt Gronau-Mobil (kurz: G-Mobil) gestartet. Die Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM) als Betreiber setzt dafür zunächst vier elektrisch angetriebene und barrierefreie Fahrzeuge der Typen LEVC TX und eVito ein. Gebucht werden sie über die App und Softwareplattform der DB-Tochter ioki, die die bisherigen Stadtbus-Haltestellen übernimmt und durch 51 virtuelle Haltestellen ergänzt. Einen Fahrplan kennen sie nicht mehr. Die Fahrten werden bedarfsgerecht gebündelt. Gefahren wird täglich - von Montag bis Freitag zwischen 6 und 20 Uhr, samstags von 8 bis 14 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen zwischen 14 und 19 Uhr. Das G-Mobil wird nun einen Monat lang parallel zu den Stadtbussen mit festen Haltestellen und festem Fahrplan erprobt. Danach soll es die Stadtbusse ganz ablösen. Die Fahrgäste bezahlen den Preis eines bisherigen Bustickets und können ihre Fahrten bis zu sieben Tage im Voraus buchen.

„Neue Mobilitätsangebote werden dann zum Erfolg, wenn sie sich nahtlos in bestehende Verkehrsformen integrieren. Der mutige Schritt der Flexibilisierung und Digitalisierung des Stadtbusses durch das Projekt G-Mobil der Stadt Gronau ist ein Paradebeispiel dafür. Unsere On-Demand-Plattform fügt sich organisch in das Stadtbild ein und deckt den tatsächlichen Mobilitätsbedarf der Bürger ab” meint Michael Barillère-Scholz, Geschäftsführer von ioki.

Organisiert wurde das Projekt von der Stadtverwaltung Gronau mit Unterstützung des Kreises Borken. Gefördert wird das G-Mobil im Rahmen eines nordrhein-westfälischen Modellvorhabens für einen innovativen Öffentlichen Personen-Nahverkehr im ländlichen Raum. Es gehört zu den 15 Bestplatzierten eines Landeswettbewerbs des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums, bei dem auch mehrere andere On-Demand-Projekte ausgezeichnet und mit Fördermitteln bedacht worden sind.

„Mit dem Projekt G-Mobil erfolgt in Gronau eine Umstellung des Stadtbusverkehrs von einem System mit festem Fahrplan auf ein On-Demand-System - also auf ein flexibles und bedarfsgerechtes System. Mit diesem innovativen und leicht zu handhabenden Service möchten wir den Menschen in Gronau und Epe schnelle Mobilität bieten", erklärt Rainer Doetkotte, Bürgermeister der Stadt Gronau.