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Initiative Massiver Leichtbau: Hybridautos fast 100 Kilo zu schwer

Die Initiative Massiver Leichtbau, eine Kooperation von Unternehmen aus der Stahlbranche und der Massivumformung, zeigt seit 2013 die Leichtbaupotenziale bei massivumgeformten Stahlbauteilen in Antrieb und Fahrwerk auf und legte auch 2018 wieder erstaunliche Ergebnisse vor.

Da geht noch was! Allein im Stahlbau lassen sich bei Hybriden bis zu 93 kg sparen. | Foto: Kathleen Mae Cuevas/Unsplash
Da geht noch was! Allein im Stahlbau lassen sich bei Hybriden bis zu 93 kg sparen. | Foto: Kathleen Mae Cuevas/Unsplash
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Gregor Soller

Stahl ist nach wie vor in der Region zwischen Rhein und Ruhr zu Hause. Und hat noch erhebliches Potenzial. Im Stahl-Zentrum in Düsseldorf fand das Abschlusskolloquium mit den Kooperationspartnern der Initiative Massiver Leichtbau statt. Und abermals konnten spannende Ergebnisse präsentiert werden. Die Sprecher der Initiative, Dr. Hans-Willi Raedt von der Hirschvogel Automotive Group für die Massivumformer sowie Dr. Thomas Wurm von der Georgsmarienhütte GmbH für die Stahlbranche führten durch das Vortragsprogramm.

„Massiver Leichtbau“ trat mittlerweile in Phase III ein und hat somit schon etwas „Tradition“: In Phase I, die 2013 und 2014 mit 24 Unternehmen startete, wurde ein Mittelklasse-Pkw untersucht, bei dem Leichtbaupotentiale massivumgeformter Komponenten identifiziert wurden. Insgesamt wurde ein Einsparpotenzial des Gewichts von 42 kg im Antriebsstrang und Fahrwerk erzielt. Die Initiative ging 2015 und 2016 mit 28 Unternehmen in Phase II und beschäftigte sich mit einem leichten Nutzfahrzeug bis 3,5 t: Das hätte vor allem im Antriebsstrang und Fahrwerk 99 Kilo leichter sein können. Phase III beschäftigte sich jetzt mit Hybrid-Pkw und dem Antriebsstrang eines schweren Lkw: Die nun beendete Phase III startete im Juli 2017 mit 39 Kooperationspartnern aus Westeuropa, USA und Japan mit der Demontage und Dokumentation eines hybridisierten Allrad-SUVs mit Split-Axle-Antrieb durch die fka Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH, Aachen.

In gleicher Weise wurden Getriebe, Kardanwelle und Hinterachse eines schweren Nutzfahrzeugs demontiert. In einem Workshop Ende Januar 2018 beim fka in Aachen konnten 80 Vertreter der projektbeteiligten Unternehmen die über 4.000 ausliegenden Bauteile selbst beurteilen und im Hinblick auf mögliche Leichtbaumaßnahmen inspizieren. Bei dem Hybrid-Pkw mit einer Referenzmasse der oben genannten Systeme von 816 kg summieren sich diese Leichtbauansätze auf eine Gewichtsreduzierung von insgesamt 93 kg. Für den Lkw-Antriebsstrang mit einer Referenzmasse von 909 kg können die Experten eine Gewichtsreduzierung um insgesamt 124 kg in Getriebe, Kardanwelle und Hinterachse in Aussicht stellen.

Was bedeutet das?

Allein im Stahlbau lassen sich je über zehn Prozent Gewichtsersparnis holen! Jetzt geht es darum, die Ideen und Lösungsvorschläge den Entwicklern, Konstrukteuren und vor allem Einkäufern näher zu bringen – denn ganz kostenfrei ist der Leichtbau nicht zu haben.

 

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