ID Buzz Camper kommt - viel später
Der aktuelle „California Ocean“ auf Basis des VW 6.1 punktet vor allem durch sein Innenraumvolumen auf wenig Gesamtlänge. Aber der T 6.1 wird eingestellt und durch ein Derivat des Ford Transit Custom ersetzt. Der auch wieder als „Nugget“ kommen dürfte. Da könnte man doch einfach das Dach umdrehen und die Küche nach vorn holen und hätte…
Ebenso begehrt wie der Verbrenner-California wäre ein ID. Buzz California, aber der würde in Vollausstattung zu schwer, als dass man ihn noch mit einem europäischen Führerschein der Klasse B fahren dürfte, der bis 3,5 Tonnen reicht. Denn schon der aktuelle California auf T 6.1-Basis wiegt je nach Antrieb und Ausstattung schon zwischen 2,3 und 2,6 Tonnen. Würde man den langen ID.Buzz so ausstatten, käme er schnell über drei Tonnen Leergewicht. Blieben knapp 500 Kilogramm Zuladung. Außerdem passt vielen Campern die Reichweite noch nicht so ganz, denn viel mehr als 300 bis 350 Kilometer sind pro Akkuladung nicht drin.
Umbauer legen schon mal los
Weshalb aktuell Citroen die Chance sieht, mit einem eigenen Camper ins Segment einzusteigen und Umbauer wie Alpincamper oder das britische Unternehmen TC Conversion sich schon mal über den ID.Buzz hergemacht haben: Sie haben Ausbausätze entwickelt, die aus der hinteren Sitzbank ein Doppelbett machen und im Fahrgastraum eine kleine Küchenzeile samt Induktionskochfeld und Mini-Waschbecken unterbringen. Und obenauf ein mehr oder weniger großes Hubdach gesetzt, um im Camper-Buzz auch stehen zu können.
Problem hierbei: TC Conversion hat wohl am 7.8.2023 um 9 Uhr seine Geschäftstätigkeit eingestellt – das meldet zumindest die britische Webseite.
Auf dem Caravan Salon steht das neue California-Concept
VW selbst stellt auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf erstmal das „California Concept“ auf Basis des Multivan mit langem Radstand und Plug-in-Hybrid vor. Die Serienversion soll ab Sommer 2024 Sommer bei VW Nutzfahrzeuge in Hannover montiert werden. Zur elektrischen Reichweite äußert sich VW noch nicht, als Anhaltspunkt können die bis zu 49 Kilometer des 160 kW (218 PS) starken Multivan eHybrid (Leergewicht: 2195 kg, zulässiges maximales Gesamtgewicht: 2750 kg) dienen, denn sein Akku hat nur 10,4 kWh Speicherkapazität.
Auch hier dürfte das Gewicht steigen, denn allein das Aufstelldach mit Lattenrost wiegt rund 100 Kilogramm, plus Küche, plus Schränke, plus Klapptisch…und: VW plant den California optional mit zweiter Schiebetür: Die Pressemitteilung erklärt:
„Niemand hat behauptet, dass ein California nur eine Schiebetür haben dürfte.“
Allerdings rudert VW beim ID California ganz massiv zurück: Immerhin sei ein solches Modell auf Basis des ID.Buzz mit verlängertem Radstand „nicht für alle Zeit ausgeschlossen“. Immerhin zeigte VW schon im Dezember 2021, wie ein solches Modell aussehen könnte und stellte 2025 als Verkaufsstart in den Raum.
Jetzt ist selbiger „noch in diesem Jahrzehnt eine große Herausforderung“. Knackpunkt sind die Akkus – die müssen leichter, dichter und günstiger werden, um mit weniger Basisgewicht weiter zu kommen. Aber man bleibt dran in Hannover. Wer nicht mehr warten will braucht trotzdem eine dicke Brieftasche: Die britischen TC-Conversion starteten auf Basis des Cargo-Variante bei mindestens 89.100 Euro zu Buche, die üppiger ausstaffierte Life-Variante startete gar bei 103.000 Euro. Alpincamper ruft für den Vorführer aktuell 83.999 Euro auf.
Was bedeutet das?
Bitter – VW hat mit dem California auf T6.1-Basis den kompakten Campermarkt dominiert. Der T7 kann ihn aufgrund seiner kompakteren MQB-Basis nur unzureichend ersetzen und wenn man auf den neuen T7 ginge, böte man einfach einen Nugget-Clon mit umgedrehtem Dach und anderem Grundriss an. Der ID. Buzz hat schon als California-Studie Begehrlichkeiten geweckt, bietet aber vielen Campern zu wenig Reichweite, Zuladung und Platz. Obwohl er für zwei ein wunderbarer Camper wäre, wie die Umbauten beweisen.
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